07.09.2020 - Zukunft Profifußball!

Vorschlag für verbesserten Fandialog mit Clubs & Verbänden


In der Vergangenheit fühlten sich aktive Fans sowohl beim Dialog mit den eigenen Vereinen, als auch mit den Verbänden häufig nicht ernst genommen. Die Arbeitsgruppe „Fußball als Publikumssport“ von „Zukunft Profifußball“ hat nun konkreten Vorschläge veröffentlicht, damit ein konstruktiver Dialog möglich ist.

In der Ausarbeitung geht es darum, dass „Zuschauer*innen und Fans von Vereinen und Verbänden als elementarer Bestandteil des Profifußballs anerkannt werden sollten. Diese Anerkennung sei notwendig, da Fans und Zuschauer*innen erst dafür sorgen würden, dass der Profifußball mehr ist als ein Produkt und mehr als reiner Hochleistungssport. Erst die Zuschauer*innen und Fans sorgen in den Augen von „Zukunft Profifußball“ dafür, dass der Fußball nicht nur eine sportliche Disziplin ist, sondern sich zum Publikumssport und sogar zum Volkssport entwickeln konnte. Erst dadurch konnte der Profifußball entstehen. Dennoch werde die Rolle der Fans bei Vereinen und Verbänden nicht ausreichend gewürdigt.


Konkrete Reformvorschläge unterbreitet die Initiative „Zukunft Profifußball“ durch die Arbeitsgruppe „Fußball als Publikumssport“ beim Thema Club-Fan-Dialog, der in der Lizenzordnung der DFL vorgeschrieben und bisher mit „sich nach besten Kräften zu bemühen, mit Vertretern seiner organisierten Fanszene einen offenen, regelmäßigen und verbindlichen Dialog zu etablieren“ definiert ist. „Zukunft Profifußball“ fordert nun, dass bundesweit einheitliche Kriterien für die Umsetzung dieses „verbindlichen Dialogs“ festgelegt werden. Konkret soll die Verbindlichkeit und Überprüfbarkeit des Club-Fan-Dialogs garantiert sowie die Struktur und Besetzung verbindlich werden. Zudem wünschen sich die aktiven Fans, die in dieser Arbeitsgruppe von „Zukunft Profifußball“ aktiv waren, eine Ausweitung des Club-Fan-Dialogs auf die 3. Liga und somit auf den Geltungsbereich des DFB. Bisher ist der Club-Fan-Dialog nur für die DFL-Clubs, also die Erst- und Zweitligisten vorgeschrieben. Diese Reformen sollen ermöglichen, dass ein konstruktiver Dialog zustande kommt und der Club-Fan-Dialog mancherorts nicht zu einer „Alibiveranstaltung“ verkommt.

Des Weiteren wird in der Ausarbeitung von „Zukunft Profifußball“ vorgeschlagen, dass die AG Fankulturen beim DFB nicht mehr in der Kommission „Prävention & Sicherheit & Fußballkultur“ angesiedelt, sondern das Fanthema durch Schaffung einer Kommission mit dem Namen „Fans & Fankulturen“ aufgewertet wird. Dadurch sollen Faninteressen eigenständig und unabhängig vom Thema „Sicherheit“ verankert werden. Unterhalb dieser neuen „Fans & Fankulturen“-Kommission schlagen die aktiven Fans mit der AG Verband-Fan-Dialog, der AG Kommunikation Verband-Fans und dem Forum Club-Fan-Dialog drei weitere Dialog-Formate vor. Die neu zu gründende AG Verband-Fan-Dialog soll dabei die Entsprechung des lokalen Club-Fan-Dialogs auf Verbandsebene abbilden, mit der AG Kommunikation Verband-Fans wird hingegen die Etablierung eines niederschwelligen und punktuellen Kommunikationsformats zwischen Verbänden und Fans angestrebt.


In den kommenden Wochen wird „Zukunft Profifußball“ die detaillierten Ergebnisse der weiteren Arbeitsgruppen „Integrität des Wettbewerbs“, „Vereine als demokratische Basis“ und „Gesellschaftliche Verantwortung“ vorstellen. Die Zusammenfassung der „Fußball als Publikumssport“-Arbeitsgruppe könnt ihr hier nachlesen. Zur ausführlichen „Fußball als Publikumssport“-Ausarbeitung gelangt ihr hier. (Faszination Fankurve, 07.09.2020)






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