14.10.2019 - SV Waldhof Mannheim 07

Waldhof Mannheim verhängt Choreografie-Verbot


Der SV Waldhof Mannheim hat für das Heimspiel gegen den Halleschen FC ein Choreografie-Verbot für die eigenen Fans ausgesprochen und damit laut eigenen Angaben auf die Vorfälle beim Heimspiel gegen den FC Hansa Rostock reagiert.

„Der SV Waldhof Mannheim als Veranstalter der Heimspiele im Carl-Benz-Stadion hat sich dazu entschlossen im Heimspiel gegen den Halleschen FC ein Choreographie-Verbot im gesamten Stadion auszusprechen. Des Weiteren behält sich der Verein vor, dieses Verbot auch auf weitere Heimspiele auszuweiten. Nach den Geschehnissen rund um das Heimspiel gegen den F.C. Hansa Rostock bezieht der SV Waldhof Mannheim damit klar Stellung. Im Rahmen der Partie wurde ein Polizeibeamter im Bereich der Otto-Siffling-Tribüne verletzt. Außerdem war es während der Choreographie und zu Beginn der zweiten Halbzeit zum Einsatz von Pyrotechnik gekommen. Solch ein Verhalten ist nicht hinnehmbar und der SV Waldhof wird alles unternehmen, um die Verantwortlichen zu identifizieren“, teilte der SV Waldhof Mannheim dazu mit.

Der Dachverband PRO Waldhof e.V. kritisiert die Kollektivbestrafung der Waldhof-Fans durch den eigenen Verein und den eingeschlafenen Dialog zwischen Verein und Fanszene: „Natürlich distanziert sich auch PRO Waldhof e.V. von jeglicher Gewalt und verurteilt diesen Angriff auf den eingesetzten Polizeibeamten und wünscht ihm gute Besserung. Wie ein Choreo-Verbot solche Übergriffe in Zukunft verhindern soll bleibt jedoch offen und darf angezweifelt werden. Genauso offen bleibt die Frage, ob man tatsächlich mit Verboten dem Abbrennen von Pyrotechnik Herr werden kann. Schaut man hier auf das hilflose Handeln des DFB, der jahrelang vergeblich versuchte durch Blocksperren, Verbot von Fanutensilien usw. Pyro aus den Stadien zu verbannen, wird schnell deutlich, dass Verbote in der Praxis keine langfristigen Wirkungen erzielen. Nicht zuletzt deshalb setzte man in den vergangenen Jahren die sogenannten Kollektivstrafen außer Kraft und setzt auch seitdem mehr auf den Dialog mit den Fanszenen. Beim SV Waldhof scheint man wohl den umgekehrten Weg gehen zu wollen. Waren in der Vergangenheit die Wege zwischen Vereinsverantwortlichen, Präsidium und der Fanszene immer kurz und ein ständiger Dialog an der Tagesordnung, beschränkt sich die Kommunikation nun seit einigen Monaten darauf die Beschlüsse der Geschäftsführung über den Fanbeauftragten an die Fanszene/PRO Waldhof übermitteln zu lassen. Auch die Aufarbeitung solcher Vorfälle finden hinter verschlossenen Türen und ohne die Fachexpertise von Fanvertretern statt. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass man sich mal wieder nur mit sinnlosen Verboten zu helfen weiß. Durch diese Art von Zusammenarbeit wird es sehr schwer, seinen Fans Heimspiel für Heimspiel ein besonderes Fußballerlebnis zu ermöglichen.“

Weiter kritisiert PRO Waldhof e.V., dass das ausgesprochene Choreografie-Verbot beim kommenden Heimspiel nicht nur die Waldhof-Fans betrifft, sondern auch die Fans des Halleschen FC, die mit den Vorfällen beim Heimspiel gegen Hansa Rostock nichts zu tun haben. (Faszination Fankurve, 14.10.2019)

Fanfotos SV Waldhof Mannheim 07




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