21.08.2017 - FC Schalke 04

Warum Ultras GE nicht beim Aktionsspieltag mitmachten


Die Ultras Gelsenkirchen haben in ihrem Spieltagsflyer vom Heimspiel gegen RB Leipzig eine Begründung abgegeben, warum sich die Gruppe nicht am gegen den DFB gerichteten Aktionsspieltag beteiligt hat. Die Gruppe kritisiert ein fehlendes zielorientiertes Konzept.

„Zu Beginn möchten wir klarstellen, dass auch aus unserer Sicht viele Entwicklungen und Mechanismen im und rund um den DFB sowie die DFL eingesetzt haben, welche mittlerweile eine Grenze überschreiten und nicht mehr länger einfach nur stillschweigend vor sich hergetragen und ausgesessen werden können. Themen, die nicht nur die aktiven Fanszenen sondern mittlerweile ein breites Fundament an Fußballfans in unseren Stadion beschäftigen. Eine Basis, die für uns als Grundstein dienen muss, um so viele Stadiongänger wie eben nur möglich für diese Themen zu sensibilisieren und auf breiter Ebene an den jeweiligen Baustellen zu arbeiten. Auch wenn jeder Fußballfan und jede Kurve in unserer Republik sicherlich rein subjektiv gesehen ihre ganz eigenen Schwerpunkte bei der Gewichtung und Bearbeitung dieser Baustellen hat. Trotz dieser unterschiedlichen Gewichtungen müssen wir uns ernsthaft und zielführend mit Themen wie Sportgerichtsbarkeit, Kollektivstrafen, Zuschauerausschlüsse, Eventisierung des Fußballs und diversen weiteren Themen beschäftigen. Und vor allem müssen wir versuchen, Lösungsansätze zu liefern, die über stumpfe Schlagwörter wie 'Scheiss DFB' hinausgehen. Genau aus diesem Grund wirkt der aktuell eingeschlagene Weg diverser Fanszenen auf uns von Beginn an wie blinder Aktionismus, ohne ein klares Konzept und vor allem ohne eine notwendige Selbstreflektion in den eigenen Reihen“, heißt es in der Stellungnahme der Ultras Gelsenkirchen, die im Spieltagsflyer der Gruppe, dem „Blauen Brief“ gegen RB Leipzig veröffentlicht wurde.

Zum fehlenden Konzept des Aktionsbündnises heißt es von den Ultras Gelsenkirchen: „Des Weiteren fehlt bei diesem 'Aktionsbündnis', ganz anders als bei der Kampagne 'Pyrotechnik legalisieren - Emotionen respektieren' oder '12:12 - Ohne Stimme keine Stimmung', ein klares und zielorientiertes Konzept. Ein Konzept, welches von A bis Z jeden Stadiongänger zu packen versucht, um die jeweiligen Kritikpunkte mit einer breiten Basis im Rücken verändern zu können. Alleine durch den Start mit der schlichten aber mehr als plakativen Aussage 'Krieg dem DFB' und den dazu passenden Spruchbändern in diversen Kurven, ist der sicherlich positive Grundgedanke schon weit vor dem wirklichen Beginn zum Scheitern verurteilt. Natürlich muss sich etwas ändern! Die aktuellen Entwicklungen rund um unsere Stadien sollten mittlerweile den letzten Fußballfan aufgeweckt haben. Allerdings gehört, um ein wirkliches Umdenken in den Verbänden zu bewirken, aus unserer Sicht weit mehr dazu, als plumpe Spruchbänder hochzuhalten oder böse Rapvideos zu drehen.“

In der Ultràszene in Deutschland fehlt es den Ultras Gelsenkirchen hingegen an Selbstreflektion: „Exemplarisch an dieser Stelle sei der Umgang mit Pyrotechnik zu nennen. Manche Szenen sind leider nicht in der Lage, sich an selbstauferlegte Regeln zu halten und so werden ohne Sinn und Verstand Raketen in Familienblöcke geschossen, Fackeln auf dem Rasen entsorgt, Böllern durch die Gegend geworfen oder direkt die eigene Mannschaft beim Abschlusstraining beschossen. Darüber, dass sich etwas ändern muss, sind wir uns sicherlich alle einig. Das Ganze funktioniert aus unserer Sicht allerdings nicht mit einer reinen Kriegserklärung ohne ausgereiften Plan“, so die Ultras Gelsenkirchen. (Faszination Fankurve, 21.08.2017)

Fanfotos FC Schalke 04




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