20.09.2019 - TSV Alemannia Aachen

Warum Yellow Connection das Spiel in Watttenscheid verpasste


Schon in der vergangenen Saison verpassten die Ultràgruppen von Alemannia Aachen das Auswärtsspiel ihres Vereins bei der SG Wattenscheid 09 wegen eines umstrittenen Polizeieinsatzes (Faszination Fankurve berichtete). Das Gastspiel am vergangenen Montag in Wattenscheid sah die Yellow Connection erneut nicht.

In der vergangenen Saison waren es noch die Karlsbande Ultras, die am Eingang zum Gästeblock zuerst Probleme mit dem Ordnungsdienst hatten, die aber schnell ausgeräumt werden konnten (Faszination Fankurve berichtete). Doch dann kam es zu einem umstrittenen Einsatz der Polizei, die die bereits im Stadion verweilenden Alemannia-Fans einkesselte und aus dem Stadion warf. Dabei kam es seitens der Beamten zu einem umstrittenen Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken gegen die Gästefans. Die Ultràgruppen der Alemannia, Karlsbande Ultras, Kollektiv Aachen und Yellow Connection, entschieden sich daraufhin, das Lohrheidestadion zu verlassen.

Am Montagabend verpasste die Yellow Conncetcion wegen eines umstrittenen Polizeieinsatzes erneut das Auswärtsspiel in Wattenscheid. Wieder kam es am Eingang zu Problemen wegen migebrachten Fanmaterialien. Dieses Mal erwischte es nicht die Karlsbande wegen eines Spruchbandes, sondern die Yellow Connection wegen Fahnen: „Völlig überzogene Einlasskontrollen führten dazu, dass der Aachener Anhang, zusammengepfercht wie Schlachtvieh durch unzählige Absperrgitter, eine halbe Ewigkeit vorm Stadion verharren durfte. Und als wäre das nicht genug, sollten auch noch die Materialtaschen der (O-Ton) 'Erlebnisorientierten' mit einem bizarren Prozedere untersucht werden. Die Einordnung in die Kategorie erlebnisorientiert nahm der geschulte Wachtmeister selbstredend mit der statistisch genausten Prüfmethode vor: dem Hinsehen. Unser Material sollte dabei einige Meter entfernt von uns im Dreck des dunklen Stadionvorplatzes liegen, während ein Spürhund sabbernd drüber latscht. Den Abstand brauchte der Hund angeblich zum Arbeiten. Bemerkenswert zudem, dass kein Spürhund, wie eher üblich, bei der Personenkontrolle eingesetzt wurde. (Da ist dann auf einmal kein Abstand mehr nötig). Der Spürhund stand zudem (kein Witz) kurz vor der Rente, durfte nur sehr kurz eingesetzt werden und brauchte lange Pausen (getreu dem Motto: der muss auch nichts mehr finden, der dient eh nur der Schikane). Obendrauf, quasi als i-Tüpfelchen, bestand noch die gute Chance, dass der alte Sack fälschlicherweise anschlägt. Und was dann? Hätten die Cops dann erstmal unser Material konfisziert? Und was hätte Bello der Rentner überhaupt finden sollen, was man mit einem einfachen Öffnen des Rucksacks und Ausbreiten der Fahnen nicht hätte finden können?“, fragte die Yellow Connection nach dem Sinn und Zweck der speziellen Eingangskontrolle in Wattenscheid am Montagabend.


Da die Polizei allen Ultras jedoch schnell klar machte, dass man diese Prozedur über sich ergehen lassen müsse, um ins Stadion zu gelangen, entschied sich die Yellow Connection dazu wieder in Richtung Aachen abzureisen, ohne den 2:1-Auswärtssieg in Wattenscheid im Lohrheidestadion mitzuerleben: „Eine Beteiligung an dieser Farce war für uns selbstredend unmöglich. Wir lassen uns sicherlich nicht zu Lemmingen degradieren, die dabei helfen, eine solche Herangehensweise zu legitimieren. Wenn wir solche Provokationen akzeptieren, was kommt dann morgen? Uns blieb nur Ehre einpacken und gehen. Nachdem sich auch unsere Geschäftsführung bei der ganzen Sache mehr als peinlich verhalten hat (und sich auch noch ein paar Takte von uns anhören darf), ist das einzige Kompliment an diesem Abend unserer Mannschaft vorbehalten. Diese legte nach dem Sieg gegen den Tabellenführer tatsächlich nochmal nach und gestaltet so diese Saison wieder etwas erfreulicher“, freut sich die Yellow Connection zumindest über die drei Punkte.

887 Zuschauer, darunter etwa 350 Gästefans, sahen am Montagabend den Auswärtssieg der Alemannia, für die es das erste von fünf Auswärtsspielen unter der Woche sein sollte. Die Wattenscheider Fangruppe Partigiani zeigte noch ein „Gegen Montagsspiele“-Spruchband zum Thema fanunfreundliche Anstoßzeiten und die Karlsbande Ultras hatten ein „Für fangerechte Anstoßzeiten!“-Banner im Gepäck. Anders als die Yellow Connection blieben die Karlsbande Ultras und das Kollektiv Aachen dem Spiel in Wattenscheid nicht fern und supporteten die Alemannia im Lohrheidestadion. (Faszination Fankurve, 20.09.2019)

Fanfotos TSV Alemannia Aachen




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