10.12.2019 - SK Rapid/FK Austria

Was am Sonntag beim 330. Wiener Derby los war


Im Weststadion kam es am Sonntag zum 330. Wiener Derby zwischen dem SK Rapid und dem FK Austria. Bei den Rapid-Fans wurde die Partie mit einer zweiteiligen Choreografie über drei Tribünen eingeleitet. Auch im Gästeblock war eine Choreografie zu sehen. Später zündeten beide Fanlager noch Pyrotechnik.

„120 Jahre Rapid“ stand am Sonntag zum Abschluss des Jubiläumsjahrs von Rapid Wien mit goldenen Zetteln über drei Tribünen des Weststadions geschrieben. Dazu trugen die Rapid-Fans grüne und weiße Ponchos. Vorm Block West hing dazu die Botschaft: „Gemeinsam. Kämpfen. Siegen.“. Im zweiten Teil der Choreografie kamen auf Blockfahnen noch die verschiedenen Vereinswappen der letzten 120 Jahre zum Vorschein. Im Gästebereich, der mit 1.365 FAK-Fans besetzt war, hielten die Gästefans violett-weiße Tafeln hoch, wozu ein „Zurück zu alter Stärke“-Spruch präsentiert wurde.

Auf Spruchbändern beleidigten sich beide Fanszenen noch gegenseitig und im Block West wurde noch ein Plakat zur aktuellen Situation beim Rivalen hochgehalten, wo es sowohl sportlich, als auch beim Verhältnis zwischen Fanszene und Verein aktuell nicht gut aussieht. „Während Kraetschmer den Verein ruiniert und die violette Szene weiter kassiert - ist jedem Wiener endgültig klar, in unserer Stadt krepiert der FAK“, stand darauf geschrieben.

Die Ultras vom SK Rapid Wien zündeten am Sonntag zudem noch massig grünen und weißen Rauch sowie Bengalos im Block West, während die FAK-Ultras rote Bengalische Fackeln zündeten. Für Empörung sorgte beim 330. Derby noch eine Zaunfahne im Gästeblock. Die Gruppe Unsterblich Wien hing die eigene Zaunfahne, die im Design einer Reichskriegsflagge gehalten ist, von innen an den Zaun. Austria Wien hat im Nachgang des Derbys beantragt, dass die Person, die die Fahne aufhing, mit einem bundesweiten Stadionverbot belegt wird. Der Verein teilte dazu mit: „Die Flagge erinnerte vom Design her an eine Reichskriegsflagge, die wiederum in Österreich unter das Wiederbetätigungsverbot fällt. Zudem war dort 'Unsterblich' zu lesen. Ein früher Fanklub, dem aber bereits im Jänner 2013 offiziell dieser Status entzogen wurde. Der Fanklub ist damit seit knapp sieben Jahren nicht anerkannt und nimmt auch an keinen offiziellen Fanklub-Meetings teil. Jener Mann, der das Transparent im Allianz Stadion aufgehängt hatte, wurde mittels Videoüberwachung noch am Sonntag ausgeforscht. Er hat seit der Saison 2012/13 ein Hausverbot in der Generali Arena, jetzt wird auch ein bundesweites Stadionverbot beantragt. Als Klub haben wir eine sehr klare Linie, was dieses Thema betrifft und werden davon auch keinen Millimeter abweichen. Deswegen ist es auch extrem wichtig, dass die Behörden derartige Fälle strikt verfolgen und strenge Strafen aussprechen.“

Auf dem Rasen wurde es auch am Sonntag nichts mit dem ersten Derbysieg für Rapid im neuen Weststadion. Die beiden Wiener Clubs trennten sich vor 26.100 Zuschauern im ausverkauften Stadion mit 2:2. (Faszination Fankurve, 10.12.2019)

Der Derbymarsch der Austria Wien-Fans vorm Spiel im Video: