02.09.2019 - Austria Wien/Rapid Wien

Was gestern beim 329. Wiener Derby los war


Im Franz-Horr-Stadion kam es gestern zum 329. Derby zwischen Austria und Rapid Wien. In den Fankurven waren dabei Choreografien, Pyroshows, Spruchbänder und geklautes Material zu sehen. Nach Abpfiff kam es noch zu Tumulten, an denen Fans aus beiden Lagern beteiligt waren.

Die Fanszene von Rapid Wien gab im Vorfeld des Derbys bekannt, dass es keinen Fanmarsch geben wird und wegen der umstrittenen Einkesselung durch die Polizei beim vorherigen Derby der Fokus darauf liege, dass alle Rapid-Fans ins Stadion gelangen (Faszination Fankurve berichtete). Zudem veröffentlichten die aktiven Block West-Gruppen eine Stellungnahme zum Thema sexueller Missbrauch von Jugendlichen, was im Rahmen dieses Derbys sowohl in der Rapid-, als auch in der FAK-Fanszene ein aktuelles Thema war.


Während einer Gedenkminute für einen bekannten Fanfotograf aus dem Fanlager von Austria Wien zeigten die Rapid-Fans gestern ein „Genug des Schweigens“-Spruchband. Während die FAK-Ultras im Ostblock eine Choreografie organisierten, die unter dem Motto „Hätten wir ein zweites Leben, würde auch dieses nur Dir gehören!“ stand, bei der eine riesige Blockfahne mit dem Gründungsjahr 1911 und dem Wappen von Austria Wien ausgebreitet wurde, zündeten die Rapid-Fans im Gästeblock nach Anpfiff Pyrotechnik ab.


Im Gästeblock präsentierten Rapid-Fans während des Spiels eine dem 1994 gegründeten Austria Wien-Fanclub Bad Vöslau geklaute Zaunfahne. Der Fanclub aus Bad Vöslau ist laut eigenen Angaben kein Fanclub, „den man rein in Kategorien wie 'ultraorientiert' oder 'britisch' einordnen kann“.

Die FAK-Gruppe KAI 2000 forderte via Spruchband noch „Todesstrafe für Kinderficker! In Wien, Hütteldorf und überall!“ Zudem zeigten FAK-Fans noch ein Spruchband zum offenen Brief der Block West-Gruppen und warfen den Ultras Rapid vor mit „gespaltener Zunge“ zu sprechen.


„Das Happy Hour: KESSELgulasch + bACABi Cola = €6,10“-Plakat spielte auf den 6:1 Derbysieg des FAK beim letzten Duell gegen Rapid an, das die Hütteldorfer Fanszene hinterm Horr-Stadion im Polizeikessel verbrachte. Die Ultras Rapid warfen den FAK-Fans mit dem „Freunde Aller Kiwara“-Spruchband hingegen vor, Freund von Polizisten zu sein. Zudem wurden in der Heimkurve noch Rapid-Fanartikel präsentiert, die anschließend verbrannt wurden.


Nach Abpfiff sollen einzelne Rapid-Fans den Gästeblock verlassen und sich auf in Richtung VIP-Bereich gemacht haben. Vermummte FAK-Fans machten sich auf den Weg in den Innenraum, weshalb die Polizei gegen die Heimfans vorging. Laut Polizeiangaben wurden gestern insgesamt fünf Fans festgenommen. (Faszination Fankurve, 02.09.2019)






Weitere News:
08.08.2016: Choreos, Pyro & Auseinandersetzungen beim Wiener Derby