28.09.2019 - SG Wattenscheid 09

Wattenscheid-Fanszene kämpft gegen unbefristete Hausverbote


Die SG Wattenscheid 09 hat in dieser Woche Insolvenz angemeldet. Doch die in der Sommerpause neugegründete Hauptgruppe aus der Wattenscheider Fanszene mit dem Namen Partigiani Wattenscheid schlägt sich aktuell auch noch mit anderen Problemen rum.

So hat ein Mitglied der neuen Gruppe aktuell mit einem bundesweiten Stadionverbot zu kämpfen. Ausgesprochen wurde das Stadionverbot, nachdem der betroffene Fan am 05. Mai 2019 vorm Heimspiel gegen Lippstadt das Lohrheidestadion betreten haben soll, ohne dass sein Rucksack, in dem Fahnen gelagert waren, vom Ordnungsdienst kontrolliert wurde. Die Kontrolle wurde noch nachgeholt und verbotene Gegenstände wurden nicht gefunden. Trotzdem erfolge daraufhin die Aussprache eines bundesweiten Stadionverbots.

Neben diesem Stadionverbot hat die SG Wattenscheid 09 eigene Fans noch mit Hausverboten für alle Sportstätten des Vereins belegt, die unbefristetet gültig sind. Aufgehoben werden können diese Hausverbote, die die Fans u.a. vom Besuch von Heimspielen ausschließen, nur durch eine einstimmige Entscheidung einer Kommission, die aus Stadionbetreiber, Vereinsvorstand, Fanbetreuung und dem Sicherheitsbeauftragten besteht. Doch mit dem Sicherheitsbeauftragten hat die Gruppe Partigiani Wattenscheid aktuell ein sehr schlechtes Verhältnis, da dieser für Schikanen verantwortlich gemacht wird. Die Fangruppe spricht deshalb von „lebenslangen Hausverboten“. Ausgesprochen wurden die bis heute gültigen Hausverbote im Nachgang des Auswärtsspiels beim SV Lippstadt am 28. Oktober 2018, als Wattenscheid 09-Fans beim dortigen Regionalliga-Auswärtsspiel den Innenraum betraten. (Faszination Fankurve, 28.09.2019)


Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme von Partigiani Wattenscheid zum Thema:

Mahlzeit 09er,

wir sind am taumeln aber noch nicht gefallen, in der heutigen Woche hat die SG 09 Wattenscheid e.V. offiziel Insolvenz angemeldet. Die 9 Punkte werden kurzfristig abgezogen und wir stehen mit einem Punkt in der Tabelle da. Das rettende Ufer ist sechs Punkte entfernt. Machbar wenn alle zusammen stehen! Aufraffen und in den Block C kommen! Das ist aber nur ein Schlenker. Abseits über das Thema, worüber wir die 09 Gemeinde und die Öffentlichkeit informieren müssen, auch in schweren Zeiten wie diesen, um über die Repressionen zu berichten.

Beim Heimspiel gegen Lippstadt am 05.05.2019 kamen wir mit unserer Gruppe am Stadion an und es wurden willkürlich bei der Eingangskontrolle zu Personen gesagt, dass keine Rucksäcke oder Taschen mehr im Stadion erlaubt sind, aufgrund von Brandgefahr. Teilweise wurden Fahnensäcke an diesem Spieltag gar nicht kontrolliert und Personen konnten mit ihnen so durchlaufen, bei anderen Personen gab es Diskussionsbedarf. Die Ordner waren einsichtig, dass wir die Fahnen nicht in der Hand durch das Stadion tragen wollten und ließen die Personen, gewähren nach der Kontrolle. Der Sicherheitsbeauftragte Herr M. hat lt. Ordnungsdienst diese Aktion veranlasst und schaute sich aus ein paar Metern Entferung das Schauspiel mit an.

Als im Block die Fahnen aus den Säcken gepackt wurden und mit dem Aufhängen begangen wurde, kamen die uns zugeteilten Zivilbeamten*innen der Polizei Bochum in den Block und forderten ein Gruppenmitglied auf, seinen Rucksack zu öffnen. Dieser hatte zu diesem Zeitpunkt einen leeren Rucksack auf dem Rücken, da die Fahne schon herausgenommen wurde. Auf Nachfrage, warum man hier den Block betritt, zum 1. mal, gaben Sie an, angewiesen worden zu währen von Herr M., dass der Rucksack nicht rechtens ins Stadion befördert wurde und am Eingang keiner Kontrolle unterzogen wurde. Der Rucksack wurde verdutzt und ohne Gegenwähr geöffnet. Nach Durchsicht ist den Beamten*innen dann auch klar geworden, dass der Rucksack leer ist, weil die Fahne am Zaun war. Dann wurden im Block noch alle anderen leeren Rücksäcke begutachtet und danach wurde sich von Seiten der Staatsmacht, aus dem Block begeben.

Am letzten Spieltag der Saison 18/19 gegen Straelen am 18.05.2019 wird das Gruppenmitglied der den leeren Rucksack, der dann nochmals im Block kontrolliert worden ist, von Herrn M. und einem sich davor befindliche Zivilbeamten, am Fantreff herausgezogen und bekommt eine Mitteilung in die Hand gedrückt von einem Bundesweiten Stadionverbot. Aufgrund von schwerwiegenden Verstößen gegen die Stadionverbotsordnung bis zum 05.05.2020. Das der Name falsch geschrieben ist und das Geburtsdatum ebenfalls falsch war und kein Ablaufdatum eingetragen wurde interessierte niemanden, es wird an den DFB weitergeleitet wurde gesagt. Die Kurzbeschreibung des Stadionverbotes, gibt an, dass man sich nicht Kontrollieren lassen wollte und einfach durchgelaufen ist – Wenn das so einfach möglich ist, müsste sich der Verein hinterfragen, ob es überhaupt ein Sicherheitskonzept von Herrn M. gibt und wenn ja, in welchem desolaten Zustand dieses ist. Eine Befragung der Ordner wurde ebenfalls nicht durchgeführt, die im persönlichen Gespräch gesagt haben, dass sie unser Mitglied kontrolliert haben und das auch vor jedem so Bestätigen können. Entsprechendes Dokument befindet sich im Beitrag.

Seit Herr M. für kurze Zeit bei Essen Kray tätig war als Torwarttrainer, danach als Sicherheitsbeauftragter und dort entfernt wurde, sowie davor versucht hatte sich im Sicherheitsgewerbe selbstsändig zu machen und nach 5 Jahren seine Firma wieder schließen musste, rutschte er schließlich über Stölting-Security und Vitamin B bei der SG 09 rein. Der langjährige Stadionverbotsbeauftragte Gerd A. (Danke nochmal für die konstruktiven Gespräche und für die gute Zusammenarbeit) hatte seinen Posten geräumt und diesen hat er versucht zu übernehmen. Seitdem bekommen aktive Stadiongänger nicht nur ihr Stadionverbot, sondern ein Lebenslanges Hausverbot ausgeprochen, aufgrund von "persönlichen Verhaltens", welches nicht nur am Heimverhalten sondern auch am Auswärtsverhalten und willkürlich festgemacht wird und bei jedem Delikt in Bezug auf Fussball ausgesprochen wird. Diese lebenslagen Hausverbote belasten einige Leute der aktiven Fanszene deren Stadionverbot bald ausläuft und weitere mit längeren Stadionverboten. Entsprechende Dokumente sind im Beitrag zu finden.

Das ganze wird von einem Gremium was neu gegründet wurde, ausgesprochen. Das Gremium bestand aus mehreren Sparten und Personen des Vereines und sind zum Großteil nicht mehr für den Verein tätig! Es besteht kein weiterer Ansprechpartner über diese Repressionen gegenüber der eigenen Fanszene.

Mit Herrn M. wurde stets versucht über fast 4 Monate persönlichen Kontakt aufzunehmen und über geschehene Dinge und Lösungen zu sprechen in Form unserer Fanbeauftragten. Anfangs wurde in der Sommerpause Gesprächsbereitschaft gezeigt und tituliert, dass vor dem 1. Spieltag gesprochen wird. Nach etwaigen Aufforderungen und Erinnerungen reagierte der Sicherheitsbeauftragte nur noch unseriös und mit Kindergartencharakter. Nach weiteren Aufforderungen für ein Gespräch, gab er den Fanbeauftragten an, dass er nicht mit jemanden sprechen müsse und das Stadionverbot bestehen bleibt. Das Highlight in dieser Story besteht noch darin, dass Herr M. intern schon bekanntgegeben hat, dass er nach der Saison 19/20 sein Handtuch wirft.

Dieses Machtgehabe muss sofort ein Ende haben um Stadiongänger nicht weiter mit Repressionen zu überziehen! Seit diesem Vorfall werden Mitglieder und aktive Stadiongänger fast bei jedem Spiel von der Polizei und/oder Herrn M. mit Stadionverbot gedroht oder angegeben das bald was kommt, um die Leute unter Druck zu setzen. Das ist kein Zustand und darf nicht hingenommen werden, dass eine Person die ein Machtproblem hat und willkürlich handelt um sich selber zu profilieren, über eine ganze Fanszene bestimmt! Wir fordern das Absetzen von Herrn M. und eine Verhandlung über das Stadionverbot unseres Mitgliedes! Die Lebenslangen Hausverbote nach absitzen des Stadionverbotes sind einzigartig und lächerlich zugleich und müssen ebenfalls abgeschafft werden! Wer seine Strafe vom DFB verbüßt hat, muss wieder ins Stadion dürfen. Im interesse des Vereins, der Stimmung und unserer Gruppe, kann es nur sein so viele Leute wie möglich im Block zu haben. Zudem fordern wir auf das die Verantwortlichen der SG 09 Wattenscheid e.V. sich mit den Fanbeauftragten unterhalten, da keine Kommuniaktion mit Herrn M. möglich ist. Wir werden jegliche Kanäle und die Öffentlichkeit über diese Maßnahmen und Vorgehensweißen von Herrn M. in Kenntnis setzen

Fanfotos SG Wattenscheid 09




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