08.05.2014 - 1. FC Kaiserslautern

„Wenn da mehr als 15 Leute sind, dann ist die Bude voll“


Verschiedene Ultràgruppen aus Kaiserslautern bemängeln die Größe der Räumlichkeiten des Fanprojekts in Kaiserslautern und wünschen sich von der Stadt mehr Platz für das Fanprojekt. Die Ultras wünschen sich mehr finanzielle Möglichkeiten für das Fanprojekt.

Faszination Fankurve dokumentiert die Pressemitteilung der Ultràgruppen Frenetic Youth, Generation Luzifer und Pfalz Inferno:

Fanarbeit im Schuhkarton

Das Fanprojekt Kaiserslautern stand einst bei den Fans in der Kritik. Nach einem personellen Neuanfang, hat sich vieles zum Besseren entwickelt. Doch ein Problem bleibt: Für die Arbeit fehlen die nötigen Mittel, die Stadt Kaiserslautern und das Land könnten helfen.

Zwei Zimmer, eine Küche und ein Büro, mehr kann das Fanprojekt in Kaiserslautern seinen Besuchern an Platz nicht bieten. Ziemlich klein für seine Zielgruppe von mehreren hundert Jugendlichen, mit denen das Fanprojekt gerne arbeiten möchte. „Wenn in den Räumen des Fanprojekts mehr als 15 Leute sind, dann ist die Bude voll“, sagt Nicolas, Sprecher des FCK Fanclubs Frenetic Youth. Vertrauliche Gespräche seien in dieser Atmosphäre nicht möglich, so der FCK Fan weiter. „Würden Sie in einem vollen Raum über Problem in der Ausbildung, der Schule oder mit den Eltern sprechen?“, fragt Markus vom Pfalz Inferno. Und auch für andere Veranstaltungen seien die Räume viel zu klein, so Markus weiter: „Diskussionsrunden, Workshops oder ein Frühstück am Spieltag, nichts davon ist aktuell möglich. Und immer Räume zu mieten kann ja nicht der Sinn der Sache sein.“

Das Fanprojekt bemühe sich neue Räumlichkeiten zu finden, hat auch Markus beobachtet. Die Schuld sieht er bei der Stadt Kaiserslautern. „Wir haben von der Stadt gehört, dass das Fanprojekt nur Räume bekommt, die im städtischen Besitz sind. Das liegt daran, dass die Anmietung der Räume der einzige finanzielle Beitrag der Stadt für das Fanprojekt ist. Aber es gibt nun mal keine Räume die groß genug für die Bedürfnisse von uns Fans sind“, sagt Markus. Nicolas von Frenetic Youth stimmt ihm zu. Die gute Arbeit, die das Fanprojekt leiste, werde durch die zu kleinen Räumlichkeiten sehr geschmälert, so Nicolas. Die jungen FCK Fans stehen mit ihren Problemen exemplarisch für die gesamte Jugend der Stadt Kaiserslautern, in der Sozialarbeit mit Jugendlichen kaum einen Wert zu haben scheint.

Auch die Finanzierung des Fanprojektes durch das Land Rheinland-Pfalz ist ein Streitthema. So erhält das Fanprojekt des FSV Mainz 05 fast doppelt so viel Geld wie sein Pendant aus Kaiserslautern. Das führt dazu, dass in Mainz 3,5 Stellen für festangestellte Mitarbeiter zur Verfügung stehen, während es in Kaiserslautern nur 1,5 Stellen sind. Eine Begründung gibt es nicht.

“Quantität erhöht in diesem Fall auch die Qualität. Die beiden Fanprojektmitarbeiter leisten jetzt schon sehr viel, da muss dringend Entlastung her“, so Nicolas von Frenetic Youth.

„Wenn man sich die Besucherzahlen der Stadien in den letzten Jahren anschaut und wenn man sieht, dass die Westkurve jede Woche mit 14 000 Menschen besetzt ist, dann macht es keinen Sinn, dass das Land die Mainzer hier bevorzugt“, sagt Sebastian Scheffler, Vorsitzender der Perspektive FCK. Er wünscht sich für das Fanprojekt mehr Geld und neue Räumlichkeiten. „Fanarbeit im Schuhkarton funktioniert nicht. Wenn die Mitarbeiter gute Arbeit machen sollen, dann muss man ihnen auch die Mittel dafür geben“, so Scheffler.

Fanfotos 1. FC Kaiserslautern




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