20.07.2016 - 1. FC Köln

„Wenn es nach mir geht fährt keine Szene hin"


Die Fanorganisation Fans 1991 hat heute den zweiten Teil des Interviews mit Stephan Schell, dem Vorsänger der Wilden Horde, veröffentlicht. In diesem Teil geht es um den Umgang mit Vereinen wie RB Leipzig und der TSG Hoffenheim, aber auch über Maßnahmen wie reduzierte Gästekontingente.

„Wenn es nach mir geht fährt keine Szene hin. Alle Erstligaszenen tun geschlossen so, als wenn es nur 17 Bundesligavereine gibt. Ich weiß, völlige Utopie und die Märtyrerrolle will ich denen nicht auch noch zuspielen. Eine perfekte Vorgehensweise gibt es bei diesem Thema meines Erachtens nicht“, äußert sich Schell zum Thema Rasenballsport Leipzig. Gleichzeitig stellt der Vorsänger klar, dass der endgültige Umgang der Kölner Fanszene mit den Spielen zuhause und an Karneval auswärts bei RB Leipzig noch nicht geklärt sei. „Für mich ist RB Leipzig kein Fußballclub, sondern eine Marketingstrategie, die eine neue Dimension der Kommerzialisierung unseres Fußballsports darstellt“, sagt der Kölner Vorsänger seine Meinung zum Thema und führt weiter aus: „RB Leipzig dient einzig und allein Marketingzwecken. Ohne eigenständige, gewachsene Identität. Mitgliederrechte und Demokratie sind mit dem Hund raus. Fans haben ja auch die Fresse zu halten, wenn man mit Europa lockt. Ey, die können sich mit ihrem Netzwerk so viel Spieler ergaunern wie sie wollen: Eine Leidenschaft, die einen 1. FC Köln umgibt, können sie nicht kaufen.“


Beim Thema TSG Hoffenheim ärgert sich Schell, dass dieser Club nur noch von wenigen Fanszenen in der 1. Bundesliga angefeindet würde und erklärt gleichzeitig, dass bei dem Thema inhaltlich aus der Kölner Fanszene noch mehr kommen könnte, da die Kritik am Hoffenheimer Modell selten über Gepöbel hinausgehe. Die große Masse sei bei diesem Thema nur schwer zu sensibilisieren.

Der Vorsänger der Kölner Südkurve nimmt in dem Interview zudem Stellung zum Thema Fandemonstration und reduziertes Gästekontingent beim letzten Derby in Mönchengladbach: „Wir wollten die Öffentlichkeit dafür sensibilisieren das Derbys mit Auflagen keine Derbys sind. Der richtige Weg diese Ziele erreichen zu können, war für uns die Durchführung einer Demonstration in relativer Nähe zum Stadion. Das hat nicht jedem geschmeckt, aber das sollte es auch gar nicht. Ganz ehrlich: Wer hätte denn von der Demo gesprochen, wenn wir diese in Köln durchgeführt hätten?“, erklärt Schell zu der Fandemonstration in Mönchengladbach, nachdem den Gästefans aus Köln das Kartenkontingent reduziert wurde und Tickets nur personalisiert verkauft wurden. Laut Schell seien die Maßnahmen nicht dazu geeignet, die Gefahren bei einem Fußballspiel zu reduzieren. (Faszination Fankurve, 20.07.2016)

Hier gibt es den gesamten 2. Teil des Interviews bei Fans1991.

Fanfotos 1. FC Köln




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