„Wenn wir wollen kriegen wir alles rein!“

Etwa 1.200 Fans des 1. FC Kaiserslautern machten sich gestern auf den Weg nach Meppen im Emsland. Die befürchteten Ganzkörperkontrollen am Gästeblock blieben aus, die FCK-Fans zeigten eine Choreografie und die FCK-Ultras machten via Spruchband klar, dass Ultras alles ins Stadion bekommen, was sie wollen.

Im Vorfeld der Drittligapartie befürchteten Fans des 1. FC Kaiserslautern, dass es in Meppen zu Ganzkörperkontrollen bei FCK-Fans kommen könnte. „Die Freude auf dieses Auswärtsspiel wurde allerdings getrübt, weil wir gestern erfahren haben, dass es sogenannte Ganzkörperkontrollen / Intensivkontrollen an den Eingängen des Gästebereichs in entsprechenden Containern geben soll. Hierzu zählen neben dem Ausziehen von Schuhen und Oberbekleidung auch das Öffnen der Hose. Wenn eine derartige Durchsuchung die Bedingung für den Besuch eines Fußballspiels ist, werden wir uns dem verweigern. Eine solche Maßnahme durch den SV Meppen und die zuständigen Ordnungskräfte ist für uns inakzeptabel. Von dieser Maßnahme können theoretisch alle FCK-Fans betroffen sein. Eine solche Prozedur ist für uns würdelos und rechtfertigt sicherlich nicht die Begründung 'Vermeidung von Pyro-Aktionen'. Daher fordern wir den SV Meppen und alle weiteren Beteiligten auf, solche 'Sicherheitsmaßnahmen' zu unterlassen und dementsprechend Stellung zu beziehen! Wir hoffen, dass alle FCK-Fans ebenfalls diese Art von Einlasskontrollen ablehnen und sich solidarisch zeigen“; teilte das Fanbündnis 1.FC Kaiserslautern vor dem Spiel mit. Erst beim Gastspiel vom Karlsruher SC beim SV Meppen kam es zu umstritten Kontrollen von Gästefans in Meppen (Faszination Fankurve berichtete).

Der SV Meppen teilte im Vorfeld des Spiels gegenüber dem 1. FC Kaiserslautern mit: „Es waren zu keiner Zeit 'Ganzkörperkontrollen' geplant, bei denen Fans in irgendeiner Form menschenunwürdig kontrolliert werden sollten. Neben der in allen Stadien standardmäßigen Eingangskontrolle kann es stichprobenartig zu einer Einzelkontrolle kommen. Bei dieser, die auch witterungsbedingt in einem Container durchgeführt wird, sollen Fans ihre Jacke öffnen und evtl. die Schuhe ausziehen. Bei diesen Kontrollen ist das Beisein von Vertretern aus Fanbetreuung und Fanprojekt des Bezugsverein der Transparenz wegen ausdrücklich erwünscht. Ähnliche Einzelkontrollen, die nur in stichprobenartigen Einzelfällen durchgeführt werden sind auch an anderen Standorten üblich und sollen der Sicherheit aller Fans und Zuschauer dienen. Der SV Meppen freut sich auf die zahlreichen mitreisenden FCK-Fans und auf eine tolle Fußballatmosphäre auch im Gästeblock.“ Gestern kam es dann tatsächlich nicht zu Ganzkörperkontrollen bei FCK-Fans.

Die mitgereisten FCK-Fans zeigten gestern im Gästebereich des Emslandstadion eine Choreografie, die unter dem Motto „Wir folgen dir, nur weil wir dich lieben“ stand. Dazu wurde ein FCK-Wappen als Blockfahne hochgezogen. Abgerundet wurde die Aktion mit einem Karomuster aus rot-weißen Plastikschals.

Die FCK-Ultras machten mit ihrem anschließenden Spruchband „Vereine seht es endlich ein - Wenn wir wollen, kriegen wir alles rein! Freigabe aller Choreomaterialien – jetzt!“ klar, dass es wenig Sinn macht, Choreografien in Gästeblöcken aus Angst vor Pyroshows zu verbieten, da Ultras letztlich sowohl Choreografie-Materialien, als auch Pyrotechnik mit ins Stadion bekommen, wenn sie wollen.

Der FCK holte gestern vor 9.114 Zuschauern im Emslandstadion drei wichtige Punkte, die den Abstand zu den Abstiegsrängen wieder wachsen lassen. Das einzige Tor des Spiels erzielte Zuck in der 21. Minute. (Faszination Fankurve, 16.12.2018)