06.06.2019 - Werder Bremen

Werder-Ultras mit Demo gegen Sponsorenname & Wohnungsnot


Nachdem bekannt wurde, dass das Weserstadion in Zukunft einen Sponsorenvornamen erhalten soll, äußerten sich die Ultràgruppen von Werder Bremen bereits mit einer gemeinsamen Stellungnahme, in der sich gegen den neuen Namen positioniert wurde (Faszination Fankurve berichtete).

Die Wanderers Bremen bewerben seit heute eine Demonstration am Pfingstmontag (10. Juni 2019), auf der gegen den Sponsorennamen, aber auch gegen Wohnungsnot und steigenden Mieten demonstriert werden soll: „Wir fordern daher alle Menschen, die mit dem Namen Weserstadion emotional verbunden sind, aber auch alle, die sich gegen Wohnungsnot, steigende Mieten und ihre Verantwortlichen richten, auf, mit uns am Pfingstmontag auf die Straße zu gehen! Für bezahlbare Mieten für alle und zum Erhalt des Stadionnamens in seiner jetzigen Form! Auch wenn der Deal zu diesem Zeitpunkt bereits unterschrieben sein sollte, erachten wir die Demo als ein wichtiges Zeichen. Für immer Weserstadion!“, heißt es dazu im Aufruf der Wanderers Bremen. Treffpunkt für die Demo ist am Montag um 14:00 Uhr auf dem Bremer Marktplatz. Von dort soll der Demonstrationszug zum Weserstadion ziehen.

„Wir lehnen diesen Verkauf der Namensrechte in aller Deutlichkeit ab! Der Name des Stadions, in dem der SV Werder seit jeher seine Heimspiele bestreitet, ist für uns einer der zentralen Aspekte der Identität unseres Vereins. Er bündelt Geschichte und Erlebtes und steht für Vertrautes in einer sich schnell verändernden Fußballwelt. Ohne derartige Identifikationsmerkmale wie dem Stadionnamen können die Emotionen, die der Fußball hervorruft, nicht entstehen. Identifikation ist daher nicht bloß netter Nebeneffekt des Profifußballgeschäfts, sondern der Grund für dessen wirtschaftlichen Erfolg. Außerdem prägt das Weserstadion unser Stadtbild und der SVW ist eines der größten Aushängeschilder Bremens. Weit über die Grenzen Deutschlands hinaus verbinden die Leute mit der Stadt unmittelbar unseren Fußballverein und gleichzeitig das Weserstadion. Weiterhin ist es für uns unbegreiflich, wie sich ein Verein wie Werder Bremen, der nicht müde wird zu betonen, dass das „Sport-Verein“ ebenfalls für „Soziale Verantwortung“ steht, eines seiner größten Alleinstellungsmerkmale ausgerechnet an ein Immobilienunternehmen verkauft. Dieses Unternehmen erwirtschaftet Millionen durch den Handel mit Immobilien und trägt dadurch in erheblichem Maße zu steigenden Mieten bei. Während also ganz Deutschland von der Wohnungsnot in den Großstädten redet, wird der „Vorname“ des Weserstadions zukünftig propagieren, dass Wohnraum vor allem als Investitionsobjekt zu sehen sei. Dieses politische Signal steht in eklatantem Widerspruch zu den Werten, welche Werder Bremen verkörpern will. Der Verkauf des Namens ist nicht alternativlos! Durch ein Zusammenspiel vieler einzelner Komponenten und kreativer Ideen aus der Fanszene könnte man versuchen den „Fehlbetrag“ Jahr für Jahr aufzutreiben. Die Geschäftsführung will stattdessen Planungssicherheit für die nächsten zehn Jahre und geht damit den einfachsten Weg. Darüber hinaus irritiert uns die Haltung der Stadt Bremen als 50%iger Inhaberin der Stadionbetreibergesellschaft BWS. Auf der einen Seite ist man nicht darum verlegen, den Verein mit Polizeikosten zu belegen, entzieht sich auf der anderen Seite jedoch jeglicher, insbesondere der wirtschaftlichen Verantwortung“, begründen die Wanderers Bremen nochmals, warum sie einen Sponsorenvornamen für das Weserstadion ablehnen. (Faszination Fankurve, 06.06.2019)

Fanfotos Werder Bremen




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