24.04.2020 - Werder Bremen

Werder-Ultras werfen Innensenator Denunziation vor


Via Bildzeitung machte Bremens Innensenator zuletzt öffentlich, dass es von seiner Seite aus ein Gesprächsangebot in Richtung der Ultragruppen gegeben hätte. Mäurer befürchtete, dass sich Teile der Werder-Fanszene bei Geisterspielen im Umfeld des Weserstadions versammeln könnten und zeigte damit seine Unwissenheit.

Schon beim Werder-Heimspiel gegen Bayer Leverkusen, das eigentlich am 16. März 2020 ausgetragen werden sollte, bevor die Bundesliga dann doch unterbrochen wurde, war klar, dass die Bremer Ultragruppen einen verantwortungsvollen Umgang mit der aktuellen Situation gefunden haben und Menschenansammlungen ablehnen. Sowohl damals, als auch jetzt wieder, erklärte Mäurer, dass von der Werder-Fanszene eine Gefahr ausgehen und des zu Versammlungen kommen könnte.


Die Ultragruppe Caillera hat deswegen nochmals Stellung genommen und dabei klargestellt, dass es beim verantwortungsvollen Umgang bleiben und es in Bremen keine Ansammlungen geben wird: „Doch was macht Ulrich Mäurer, wenn er negative Presse bekommt? Er kanalisiert diese ganz einfach auf die Ultras, indem er behauptet, es gäbe den Grund zur Annahme, die organisierte Werder-Fanszene würde den Ablauf der Geisterspiele stören wollen. Damit beweist er jedoch wieder einmal nur seine Stümperhaftigkeit und Unwissenheit, denn bereits das boykottierte Montagsspiel, welches zum Geisterspiel deklariert worden ist, wurde unter dem Vorwand einer Fanszene-Versammlung und trotz einiger Appelle der Szene an die Vernunft der Werder-Fans abgesagt. Von einer inhaltliche Auseinandersetzung mit den veröffentlichten Kommuniqués kann hier kaum die Rede sein. Was hier versucht wird ist die Denunziation jener Gruppen, die seit Jahren gesellschaftliches Engagement leben und in den vergangenen Wochen all diejenigen unterstützt haben, die der soziale Struggle rund um die Covid19-Pandemie gerade hart trifft. Unabhängig davon halten wir daran fest, dass die Fortführung der Bundesliga ein Fehler ist und damit ein Risiko für alle Beteiligten in Kauf genommen wird, das mit keinem Geld der Welt zu entschädigen ist. Dies zeigen unter anderem auch die jüngst geleakten Überlegungen zu Schutzmaßnahmen während des Spielbetriebs. Vereine und Verbände sollten die Zeit nutzen, um ein Umdenken in Bezug auf den Fußball zu forcieren, statt das bereits wackelnde Kartenhaus vor dem bevorstehenden Einsturz bewahren zu wollen“, heißt es dazu in der Stellungnahme von Caillera.

Meinungsverschiedenheiten zwischen Innensenator Mäurer und den Ultras von Werder Bremen gab es in der Vergangenheit schon häufiger. Auch deswegen scheint Mäurer für die Ultragruppen kein geeigneter Gesprächspartner zu sein. Doch nur, weil Mäurer keinen Dialog mit den Ultras hinbekommt, heißt das noch lange nicht, dass deswegen mit Menschenansammlungen am Weserstadion gerechnet werden muss. Während die Bundesliga-Clubs und die DFL für eine Fortsetzung der Liga mit Geisterspielen plädieren, sind es gerade die aktiven Fanszenen, die an die gesellschaftliche Verantwortung des Fußballs appellieren und eine Sonderrolle für den Fußball in Zeiten der Corona-Pandemie ablehnen. (Faszination Fankurve, 24.04.2020)

Fanfotos Werder Bremen




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