30.06.2017 - FCN/F95

Wie Düsseldorfer „Alte Garde“ Zaunfahne in FCN-Hände kam


Beim DFB-Pokalspiel zwischen dem 1. FC Nürnberg und Fortuna Düsseldorf überreichte hing ein Ordner die Zaunfahne der „Alten Garde“ aus Düsseldorf fälschlicherweise an einen Fan des 1. FC Nürnberg. Anschließend wurde die Fahne in der Nordkurve vernichtet und die „Alte Garde“ soll Anzeige erstattet haben.

Laut der Rot-Schwarzen Hilfe erhielt der FCN-Fan, dem die Fahne vom Ordnungsdienst überreicht wurde, wegen der Aktion am 27. Oktober 2015 einen Strafbefehl wegen Unterschlagung und Beihilfe zur Sachbeschädigung in Höhe von 1.600 Euro. (Faszination Fankurve, 30.06.2017)


Faszination Fankurve dokumentiert die Mitteilung der Rot-Schwarzen Hilfe zum Thema:

Teures Gastgeschenk: Zaunfahne wandert unbemerkt von der Süd- in die Nordkurve

Das DFB-Pokalspiel am 27.10.2015 zwischen dem Glubb und Fortuna Düsseldorf war noch im vollen Gange, als auf Seiten der Nürnberger Anhänger eine Zaunfahne aus Düsseldorf auftauchte. Und nicht nur das: Um die gegnerischen Fans zu provozieren, sei sie zerrissen worden, notierte die Polizei später. Und das, obwohl die Fahne der „Alten Garde Düsseldorf“ noch bis zur Halbzeit auf der anderen Seite des Max-Morlock-Stadions hing, nämlich im Düsseldorfer Block. Wie konnte das geschehen? Tumulte? Gewalt?

Nichts dergleichen! Keiner hatte es bemerkt, wie die Fahne verschwinden konnte. Ein listiger Diebstahl? Auch das nicht. Eher ein teures „Gastgeschenk“. Die Polizei jedenfalls ermittelte, befragte Ordner und Gästefans und sichtete das hochauflösende Videomaterial. So war der knifflige Fall bald gelöst: 600 Euro habe das gute Stück gekostet, behauptete später die "Alte Garde" und stellte Strafantrag. Und nur durch einen dummen Zufall sei die wertvolle Fahne abhanden gekommen. Als es nämlich bereits 4:0 für den Glubb stand, sollte die Zaunfahne eingepackt und reisefertig gemacht werden, so dass ein Ordner angewiesen wurde, sie vom Zaun zu entfernen. Nur, dummerweise kannte der Ordner auf der Tartanbahn die "Alten Gardisten" offenbar nicht richtig und überreichte wundersamerweise das Transparent ausgerechnet einem Nürnberger Fan, so das Ermittlungsergebnis der Nürnberger Polizei. Der Nürnberger sei in den Nachbarblock gelaufen, bis ganz nach vorne und habe von dem Ordner die abgehängte Fahne in Empfang genommen, sodann in die Nordkurve verbracht und anderen Fans übergeben.

Doch die Rechnung für die Gabe folgte quasi auf dem Fuße, denn die Staatsanwaltschaft erkannte in der Abholung der Fahne eine Unterschlagung und Beihilfe zur Sachbeschädigung. Ein Strafbefehl mit einer Geldstrafe von 80 Tagessätzen (1600 Euro) war die Folge. Eine Einstellung, wie vom RSH-Anwalt vorgeschlagen, wollte die Staatsanwaltschaft nicht mittragen. Dass die nur versehentlich übermittelte Fahne im eigenen Block zerstört werden würde, habe der Nürnberger billigend in Kauf genommen.






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