29.04.2018 - Freiburg/Köln

Wie Fans die Spieler nach feststehenden Abstieg aufbauten


Der 1. FC Köln hat gestern beim SC Freiburg verloren und ist somit endgültig in die 2. Bundesliga abgestiegen. Die knapp 3.000 mitgereisten Kölner Fans pfiffen ihre Mannschaft nach Abpfiff trotzdem nicht aus, sondern applaudierten und motivierten die Spieler mit lautstarken Gesängen.

Mit dem Song „En unserem Veedel“ von der Kölner Kultband Bläck Fööss, in dem der Zusammenhalt besungen wird, wurden die Spieler nach dem feststehenden Abstieg in die Kabine verabschiedet. Kritische Töne gab es im Gästeblock lediglich mit „Vorstand raus“-Rufen.

„Es ist nichtsdestotrotz atemberaubend, wie die Fans zu uns stehen. Das ist der größte Unterschied zum letzten Abstieg. Am Ende stand die schwarze Wolke. Jetzt gehen wir als Einheit in die zweite Liga“, erklärte der Kölner Torwart Timo Horn, der mit dem Verein auch in die 2. Bundesliga gehen wird, nach Abpfiff. Armin Veh, Geschäftsführer Sport beim 1. FC Köln ergänzte: „Es ist schön zu sehen, dass die Fans nach dem Abstieg trotzdem voll hinter der Mannschaft und hinter dem Club stehen. Die Fans sind durch ein schweres Jahr gegangen. Wir haben eine große Verpflichtung. Wir müssen das wieder ausbügeln und den Fans auch wieder glücklichere Tage schenken.“

Vor Anpfiff des Spiels in Freiburg organisierten die Coloniacs eine Choreografie, die unter dem Motto „Wir sind der 1. FC Köln - Wir sind der Verein!“ stand. Plastikfähnchen ergaben dabei ein rot-weiß-rotes Bild im Gästeblock. Auf der gegenüberliegenden Freiburger Nordtribüne wurde das Spiel mit einem großen „Macht sie platt“-Spruchband eingeleitet.

Nachdem gegen den SC Freiburg beim Auswärtsspiel in Mainz wegen des Videobeweises während der Halbzeitpause ein Elfmeter ausgesprochen wurde, zeigten Freiburger Fans gestern kritische Plakate zum Thema: „Bitte bleiben sie in der HZ auf ihren Plätzen - Sie könnten ein Tor verpassen! Videobeweis abschaffen!“, war darauf zu lesen. Sowohl die SC Freiburg, als auch die 1. FC Köln-Fans beteiligten sich zu Beginn der 2. Halbzeit zudem am bundesweiten Aktionsspieltag gegen das neue Polizeiaufgabengesetz, das in Bayern eingeführt werden soll.

Auf dem Rasen ging der SC Freiburg mit 2:0 in Führung. Der 1. FC Köln schoss noch den Ausgleich zum 2:2, bevor Höller in der dritten Minute der Nachspielzeit den entscheidenden Siegtreffer für den SC Freiburg erzielte. Bei den Freiburg-Fans unter den insgesamt 24.000 Zuschauern im ausverkauften Dreisamstadion sorgte das im Abstiegskampf wichtige Tor für einen sehr lauten Torjubel. (Faszination Fankurve, 29.04.2018)