29.09.2019 - Roda JC Kerkrade

Wie Roda-Fans designierten Investor aus dem Stadion warfen


Die aktive Fanszene von Roda Kerkrade protestierte am Freitagabend beim Heimspiel gegen De Graafschap auf vielfältige Weise gegen den mexikanischen Unternehmer Mauricio Garcia de la Vega, der als Investor beim niederländischen Zweitligisten einsteigen sollte.

Unter der Woche wurde von der aktive Kerkrade-Fanszene bereits eine Stellungnahme veröffentlicht, in der Mauricio Garcia de la Vega vorgeworfen wurde, dass dieser zwar ankündigte zwei Millionen Euro in den angeschlagenen Verein stecken zu wollen, doch bisher keinen Euro in den Verein investiert habe. Die Roda-Fans befürchteten, was Real Murcia-Fans ihnen schon zuvor prophezeiten, denn auch dort soll der Mexikaner als Investor gehandelt worden sein, jedoch nicht investiert haben. Als Mauricio Garcia de la Vega als neuer möglicher Besitzer von Roda vorgestellt wurde, war die Fanszene eigentlich noch optimistisch, dass nun wieder bessere Zeiten für den Verein anstehen.

Die Westtribüne, das eigentliche Stimmungszentrum der Roda-Fans, blieb am Freitagabend aus Protest gegen Mauricio Garcia de la Vega während der ersten Halbzeit leer. Die Roda-Fans, die sich zunächst überwiegend im Süden breit machten, packten zudem Taschentücher aus, um den designierten Investor mit „Adios Amigo!“-Rufen zu verabschieden. Zudem wurden Mauricio Garcia de la Vega unzählige symbolische rote Karten entgegengestreckt. Auch eine „Mauricio fuck off, hijo de puta“-Beleidigung musste sich der Mexikaner gefallen lassen.

Doch die Aktion, die am meisten Aufmerksamkeit erzielte, erfolgte in der Halbzeitpause. Eine kleine Gruppe von Roda-Fans verschaffte sich Zugang zum VIP-Bereich und verwies Mauricio Garcia de la Vega dort des Stadions. Der vermeintliche Investor wurde dabei aus dem Stadion geschoben. Er versuchte mehrfach, sich aus der Situation zu befreien, doch niemand wollte ihm helfen. „Er wurde freundlich gebeten, das Stadion zu verlassen. Dabei wurde keine Gewalt angewendet“, erklärten die Ultras Kerkrade zu der Aktion der Halbzeitpause, die international für Aufsehen sorgte. Vor dem Stadion kümmerte sich die Polizei dann um den verstoßenen Investor. Ein Video zeigt Sequenzen dieser Aktion:

In der zweiten Halbzeit kehrten die Roda-Fans dann in ihr Stimmungszentrum im Westen zurück und unterstützten die Mannschaft lautstark, der vor 5.500 Zuschauern im Parkstad Limburg Stadion in der zweiten Halbzeit noch der Ausgleich zum 1:1 Endstand gelang. In der ersten Halbzeit durften sich die De Graafschap-Fans über den Führungstreffer freuen. (Faszination Fankurve, 29.09.2019)

Fanfotos Roda JC Kerkrade




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