Wie das Transparent Magazin nun öffentlich macht, bekamen die Eltern von sechs jugendlichen Fans im Dezember 2016 Post von der Bundespolizeidirektion Hannover. In den Briefen waren Gefährderanschreiben, mit denen die Eltern vor den Freizeitbeschäftigungen ihrer Kinder gewarnt werden sollten.
Die Eltern eines 15 Jahre alten Ultras von Werder Bremen sollen demnach vor dem Drogen- und Alkoholkonsum in der Ultràszene gewarnt worden sein. Ziel der Aktion seien laut einem Sprecher der Bundespolizei Hannover „erzieherische Maßnahmen“ gewesen. Man wollte wohl erreichen, dass sich die Jugendlichen wieder von der Ultràszene entfernen, da diese in den Augen der Polizei schlechten Einfluss auf die Minderjährigen hätte. Das Fan-Projekt Bremen kritisiert, dass Jugendliche von der Polizei vor ihren Eltern mit Gewalt, Drogen und Pyrotechnik in Verbindung gebracht werden, ohne das es zu Straftaten der Jugendlichen kam.
Die Personalien der jugendlichen Werder Bremen Fans sollen von einer Personalienkontrolle von insgesamt 239 Werder-Fans bei der Anreise zum Nordderby zwischen dem Hamburger SV und Werder Bremen stammen. Weil aktive Werder-Fans bei der Anreise schon häufiger Probleme hatten und das Stadion teilweise nicht erreichten, entschieden sich Ultras von Werder Bremen 2016 zu einer konspirativen Anreise. Die Polizei konstruierte hieraus eine verabredete Drittortauseinandersetzung, wofür sich die jugendlichen Werder-Fans nach den Briefen der Polizei auch bei ihren Eltern rechtfertigen mussten. In dem Artikel wird zudem thematisiert, dass von den Schreiben auch minderjährige Ultras einer Bremer Gruppe betroffen waren, die sich, anders als andere Ultràgruppen, von Gewalt distanziert. Für die Bundespolizei Hannover dennoch kein Grund, die Eltern nicht vor diesem Umfeld ihrer Kinder zu warnen. (Faszination Fankurve, 04.07.2017)
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