16.08.2017 - Hamburger SV

Wie die Polizei HSV-Fans schikaniert haben soll


Am Sonntag organisierten Fans des Hamburger SV in Osnabrück eine Demonstration unter dem Motto „Freiheit für Fans“. Die Fanhilfe Nordtribüne machte nun öffentlich, wie die teilnehmenden HSV-Fans dabei von der Polizei schikaniert worden sein sollen.

Schon in den Vorabgesprächen des Anmelders soll der Einsatzleiter der Polizei strenge Kontrollen angekündigt haben, falls die HSV-Fans nicht nur eine stationäre Kundgebung in Osnabrück abhalten werden, sondern eine Demonstration gerichtlich durchsetzen.Die Versammlungsbehörde genehmigte schließlich eine Demonstration und es kam zu strengen Kontrollen der anreisenden HSV-Fans und deshalb auch zu Verspätungen beim Beginn der Demonstration. „Der Unwille seitens der Polizei uns die Wahrnehmung der grundgesetzlichen Versammlungsfreiheit zu ermöglichen, war zumindest deutlich zu spüren“, lautet die dazu die Einschätzung der Fanhilfe Nordtribüne.

Vor allem die Kontrollen der HSV-Fans, die an der Demonstration teilnehmen wollten, wird von der Nordtribüne Hamburg kritisiert: „Es drängt sich auf, dass diese Kontrollstelle hauptsächlich aus Schikanezwecken aufgebaut worden ist, um Fans vor Ort und zukünftig davon abzuhalten von ihren verfassungsmäßigen Rechten Gebrauch zu machen. Wenn die Polizei schon eine rechtlich fragwürdige Kontrollstelle einrichtet, wäre diese so zu organisieren gewesen, dass den Demoteilnehmenden ohne wesentliche Verzögerung der Zugang zur Versammlung ermöglicht wird. Dies geschah vorsätzlich nicht, stattdessen wurden im Schneckentempo höchstens 3-4 Fans gleichzeitig durchsucht. Hauptzweck der Kontrollstelle am Sonntag war die Behinderung unserer Demonstration“, heißt es von der Fanhilfe Nordtribüne.

Aber auch die Alkoholkontrollen, die von der Polizei durchgeführt wurden, liefen laut Meinung der Fanhilfe Nordtribüne nicht korrekt ab, weil zum Beispiel auch Fans, die weniger als 0,5 Promille Alkohol im Blut hatte, laut Angaben der HSV-Fans nicht an der Demo teilnehmen durften: „Man muss sich vor Augen halten, dass die Polizei es für vertretbar hält, Personen, die noch mit dem Auto zum Stadion fahren dürften, die Ausübung eines der wichtigsten Rechte des Grundgesetzes zu untersagen, weil sie ein Bier auf der Hinfahrt getrunken haben. Das sind demokratiefeindliche Tendenzen, die an diesem Tag bei der Polizei sichtbar wurden“, so die Fanhilfe weiter.

Die Nordtribüne Hamburg kündigt an, alle HSV-Fans, die sich gegen die Kontrollen oder den Ausschluss von der Demonstration gerichtlich wehren wollen, zu unterstützen. Die HSV-Fanszene bietet zudem anderen Fanszenen, die in Osnabrück eine Demonstration durchführen wollen, an, die gemachten eigenen Erfahrungen zu erläutern, damit andere Fanszenen daraus lernen können. (Faszination Fankurve, 16.08.2017)

Fanfotos Hamburger SV




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