05.03.2015 - Hannover 96

„Wir haben verstanden!“


Wegen der anhaltenden Stimmungsmisere wendet sich Hannover 96 mit einem offenen Brief an seine Fans und Ultras. Die Ultras Hannover boykottieren wegen des Konflikts mit der Vereinsführung die Spiele der ersten Mannschaft.

Die Ultras forderten eine persönliche Entschuldigung von Präsident Martin Kind, bevor sie über eine Rückkehr zu den Profis nachdenken würden. Diese Entschuldigung kommt in dem offenen Brief nicht vor. Die Ultras betonten zudem, dass ihre Entscheidung mindestens für diese Saison gelten würde.

Doch der Verein will nach vorne Blicken und Fehler der Vereinsführung und der Fanszene nicht mehr ansprechen: „Es sollte nicht mehr um Versäumnisse der Vergangenheit gehen. Auch nicht um die Interessen Einzelner“, heißt es in dem offenen Brief.

Hannover 96 hat Hoffnung, dass neue Gruppierungen für Stimmung im Stadion sorgen könnten: „Wir sind nicht blauäugig. Klar, ohne die ein oder andere Fangruppierung wird sich die Stimmung nicht kurzfristig ändern – aber es geht um mehr als das. Wir sind sicher, dass dieser Klub, diese Stadt, diese Mannschaft so viel wert sind, dass sich neue Gruppen finden werden, die andere Fans in der HDI Arena mitreißen“, so Hannover 96 in dem Brief weiter. Nach einer Rückkehr der Ultras Hannover hört sich das nicht an. (Faszination Fankurve, 05.03.2015)

Faszination Fankurve dokumentiert den offenen Brief von Hannover 96:
Mit einem offenen Brief wendet sich die Klubführung von Hannover 96 an alle Fans und Freunde.

Liebe Fans und Freunde von Hannover 96,

wir haben verstanden!

Wir haben uns durch Debatten rund um einzelne Fangruppierungen ein Stück weit vom Wesentlichen abbringen lassen. Von unserem Weg, von unseren Zielen, von unserer Leidenschaft.

Und auch das ist eben so: Wir haben die Situation, die es in dieser Form noch nicht gegeben hat und die ganz sicher niemand so haben wollte, unterschätzt und uns von der öffentlichen Diskussion treiben lassen.

Wir als Klub hätten uns eher zu Wort melden müssen – aber das tun wir jetzt. Ohne Wenn und Aber. Aus purer Überzeugung. So geht es nicht weiter.

Es sollte nicht mehr um Versäumnisse der Vergangenheit gehen. Auch nicht um die Interessen Einzelner. Wir alle sollten einmal tief Luft holen und uns überlegen, worum es geht: Um ein Gefühl einer Stadt. Um einen Klub, der kurz vor der Insolvenz gestanden hat und dann von der Regionalliga bis in die Bundesliga aufgestiegen ist. Um Familien, um Gruppen, um Einzelne, um
Freundeskreise, um Fanklubs und viele mehr, die sich seit mehr als zehn Jahren auf das Wochenende und Hannover 96 in der 1. Bundesliga freuen.

Wir sind nicht blauäugig. Klar, ohne die ein oder andere Fangruppierung wird sich die Stimmung nicht kurzfristig ändern – aber es geht um mehr als das. Wir sind sicher, dass dieser Klub, diese Stadt, diese Mannschaft so viel wert sind, dass sich neue Gruppen finden werden, die andere Fans in der HDI Arena mitreißen.

Und für diese Anhänger werden wir werben und werden diese unterstützen. Hand drauf!

Zudem freuen wir uns tatsächlich auf das Spiel gegen Bayern München. Wir wissen auch, dass viele unserer Fans in Sorge sind, was das Ergebnis am Samstag angeht – aber es gibt wirklich Schlimmeres, als sich mit dem besten Verein der Welt vor ausverkauftem Haus in einem Punktspiel messen zu dürfen.

Viele Traditionsvereine, die in den unteren Ligen spielen, würden gerne mit uns tauschen. Die würden gerne in der Bundesliga spielen. Aber wir sind dabei. Und wir bleiben dabei.

Niemals allein. Wir gehen Hand in Hand!

Los jetzt – packen wir es alle gemeinsam an!

Hannover, den 5. März 2015

Fanfotos Hannover 96




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