01.04.2006 - Österreich

„Wir müssen noch mehr aufpassen“


Die Entwicklung mag vielen deutschen Fans bekannt vorkommen. Noch etwas mehr als zwei Jahre sind es, bis Österreich und die Schweiz die kontinentale Fußballelite zur Euro empfangen, und die Behörden haben begonnen, die Daumenschrauben anzuziehen. Seit Dezember gilt ein verschärftes Sicherheitspolizeigesetz, dessen Kernstück eine so genannte Gefährderdatei ist. Viele Anhänger befürchten nun, diese diene dazu, unbequeme und kritische Fans auszusortieren, da das Image des Landes während der Euro aufgewertet werden solle, und so den Sponsoren ein möglichst störungsfreies Werbeumfeld zu bieten.

„Natürlich bekommen wir das mit, in erster Linie von unseren Freunden aus Nürnberg“, antwortet Rapid-Vorsänger Oliver Pohle auf die Frage, ob die Fanszenen Österreichs durch die zuvor in Deutschland gemachten Erfahrungen sensibilisiert seien. „Vielleicht sind wir deshalb auch ein wenig paranoid. Aber vor drei Jahren hat sich keiner an brennenden Bengalen gestört, so lange die nicht aufs Spielfeld geflogen sind, heute wird man schon verhaftet, wenn man überhaupt nur mit einem erwischt wird.“

Was bleibt, sind Durchhalteparolen: „Wenn alle zusammenhalten, wird es nicht gelingen, die Fankultur zu zerstören. Wenn ich mir aber vorstelle, dass sie bei Rapid die 30 entscheidenden Leute nicht mehr ins Stadion lassen, dann wäre das ein Rückschlag, von dem sich der Block West nicht mehr erholen würde. Wir müssen einfach noch mehr aufpassen.“ (Faszination Fankurve, 01.04.2006)

Fanfotos Österreich




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