„Wir sind für Montagsspiele... Und wir sind dagegen!“

Im Heinz-Krügel-Stadion empfing der 1. FC Magdeburg heute den VfL Bochum. Die FCM-Fans in Block U zogen dabei, wie angekündigt, eine Protestaktion gegen Montagsspiele durch, die sich vom Rest der an diesem Wochenende in Deutschland durchgeführten Proteste abhob.

Statt eine komplette Halbzeit, blieb es auf der Nordtribüne der FCM-Fans nur in den ersten zehn Minuten ruhig. „Anders als noch beim letzten Protestspieltag möchten wir uns aufgrund der Dringlichkeit des Themas, aber auch aus Gründen des Zusammenhalts mit den am Protest beteiligten Fans solidarisch zeigen. Allerdings vertreten wir weiterhin die Meinung, dass ein reiner Stimmungsboykott im Rahmen der Kampagnenspieltage - so wie ihn viele Fanszenen am kommenden Wochenende durchführen wollen - für uns in Magdeburg nicht die geeignete Form ist, um dauerhaft Protest ins Stadion zu tragen. Deshalb werden wir unseren Protest anders ins Stadion tragen - und zwar wortwörtlich: Wir rufen alle Clubfans auf der Nordtribüne dazu auf, die Tribüne bis zehn Minuten nach Spielbeginn nicht zu betreten. Zur zehnten Spielminute wollen wir dann alle gemeinsam das Stadion betreten und mit selbst mitgebrachten Protest-Transparenten, Protest-Fahnen und Protest-Doppelhaltern zum Thema Montagsspiele (und allem, was da dazu gehört) den Protest eben wortwörtlich ins Stadion tragen. So wollen wir ein möglichst effektives Bild und auch öffentlichkeitswirksamen Gegensatz erzeugen, wie Fußball einmal komplett ohne Fans und einmal mit einer lautstarken, aber auch kritischen Fanszene aussieht“, teilte der Block U zu den eigenen Plänen mit“, kündigte die Blue Generation den heutigen Protest schon beim letzten Heimspiel an (Faszination Fankurve berichtete).

In den ersten zehn Minuten war die Nordkurve im Heinz-Krügel-Stadion heute menschenleer. Lediglich eine Fahne, auf der zwei Fernsehzuschauern sowie der „Wir sind für Montagsspiele...“-Spruch abgebildet waren, konnte man sehen. Nach zehn Minuten wandelte sich das Bild und die FCM-Fans betraten mit lauten Protestrufen den Block U. Der Spruch wechselte auf „...und wir sind gegen Montagsspiele!“. Dazu wurden unzählige Plakate hochgehalten, die die einzelnen FCM-Fanclubs und Gruppen selbst malen konnten, um ihrem Unmut über Montagsspiele Ausdruck zu verleihen. Im Magdeburger Fanprojekt fand am Samstag extra noch eine Malaktion statt, bei der jeder FCM-Fan seine Botschaft auf Papier bringen konnte. Die FCM-Fans zeigten somit eindrucksvoll, dass die Stadiongänger, zumindest in den Fankurven, geschlossen gegen Montagsspiele sind, wie es sie aktuell von der ersten bis zur vierten Liga gibt.

Im Gästeblock führten die mitgereisten VfL Bochum-Fans hingegen einen Verzicht auf organisiertem Support in der kompletten ersten Halbzeit durch, wie er in vielen anderen Stadien in Deutschland auch praktiziert wurde. 22.252 Zuschauer im Heinz-Krügel-Stadion sahen heute neben einem beeindruckenden Protest eine torlose Partie. (Faszination Fankurve, 02.12.2018)