18.09.2020 - 1. FC Kaiserslautern

„Wir wollen in dieser Situation keine Normalisierung“


Wenn der 1. FC Kaiserslautern gleich das Auftaktspiel der 3. Liga gegen Dynamo Dresden bestreitet, dürfen 4.985 Zuschauer ins Fritz-Walter-Stadion. Doch einen organisierten Support der Fanclubs und Ultras vom 1. FC Kaiserslautern wird es heute auf dem Betzenberg nicht geben.

Wie das Fanbündnis 1. FC Kaiserslautern, dem auch die Ultragruppen vom FCK angehören, gestern mitteilten, will man in der Pfalz nicht als Fanclub oder Gruppe auftreten, solange die Fankultur mit Abstandsregeln und Sitzplatzpflicht nicht wie gewohnt ausgelebt werden kann.

„Das Jahr 2020 steht weltweit in zahlreichen Bereichen des öffentlichen Lebens ganz im Zeichen der Pandemie. Und so schwer die Situation uns auch als begeisterte und fanatische Fußballfans fällt, so ist klar, dass die Frage, wann wir endlich wieder ein Spiel unseres geliebten 1. FC Kaiserslauterns live im Stadion erleben können, eine der weniger wichtigen ist. Die Pandemie ist auch hierzulande noch nicht ausgestanden und unvorsichtiges oder gar rücksichtsloses Verhalten führt nur dazu, dass sie umso länger andauert. Eine der vielen Folgen ist, dass wir wohl noch viele Monate kein Stadionerlebnis, wie wir es kennen und lieben, erleben werden. Die Pandemie hat viele Missstände im Profifußball noch deutlicher und unübersehbar gemacht. Nichtsdestotrotz steht für uns die Unterstützung unseres FCK im Fokus. Wie für einen großen Teil der Fußballklubs, sind auch für den FCK Einnahmen durch Tickets etc. sehr wichtig. Für uns ist ein möglicherfrüherer Gang ins Stadion bei Teilöffnungen, die mit Mindestabständen und Sitzplätzen einhergehen, jedoch nicht mit unserem Verständnis einer lebendigen und leidenschaftlichen Fankultur vereinbar. Deswegen haben wir uns entschieden, Spielen unter diesen Bedingungen nicht in organisierter Form als Gruppen und Fanclubs zu besuchen und den FCK auf anderen Wegen zu unterstützen. Dies ist kein Boykottaufruf! Wir haben Verständnis dafür, wenn es euch nach langer Zeit wieder auf unseren Betze zieht und ihr unseren Verein unterstützen möchtet. Wir rufen jedoch dazu auf, auf optische Unterstützung wie Fahnen und Banner zu verzichten. Wir wollen in dieser Situation keine Normalisierung, sondern Zeichen setzen, dass wir Fans elementarer Teil des Fußballs sind und dass unser Fußball reformiert werden muss, damit solche Krisen nicht beinahe zum Zusammenbruch des Systems und Bankrott zahlreicher Vereine führen können“, hieß es dazu in der Stellungnahme vom Fanbündnis 1. FC Kaiserslautern. (Faszination Fankurve, 18.09.2020)

Fanfotos 1. FC Kaiserslautern




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