21.05.2014 - Hamburger SV

„Wir wollen weiterhin den HSV als e.V. unterstützen“


Am Sonntag stimmen die Hamburer SV-Mitglieder über die Ausgliederung der Profiabteilung aus dem Verein ab. Die Chosen Few will dies verhindern und die Profiabteilung weiterhin als eingetragenen Verein sehen. Die Stimmung beim HSV hat sich nach dem Klassenerhalt noch nicht beruhigt.

Faszination Fankurve dokumentiert den Brief der Chosen Few Hamburg:

Änderung ja, aber nicht so!

Hallo HSVer,

wir richten uns mit diesem Text an all diejenigen, die nach der nervenaufreibenden Saison noch bereit sind, sich mit der Materie „Ausgliederung“ kritisch auseinander zu setzen. Diejenigen, die eh festgelegt sind und uns als diejenigen sehen, wegen denen der Verein untergehen wird, können sich gern anderen Themen widmen.

Wir rufen Euch hiermit auf, Euer Stimmrecht am Sonntag, den 25. Mai wahrzunehmen, es könnte das letzte Mal sein, dass Ihr dies tun könnt! Die Werbung von HSVPlus – das dürfte Euch sicher aufgefallen sein – wurde während des Abstiegskampfes auf Kosten des Zusammenhaltes gemacht. Sie ist inhaltlich absurd und hetzt die Mitglieder gegeneinander auf. Allein die Behauptung, dies sei nötig, da hinter den Kulissen gegen diese Initiative weiter gearbeitet worden wäre, entbehrt jeder Grundlage, zumindest, was die aktive Szene angeht.

Wir hatten ja bereits bei der ersten Veröffentlichung von HSVPlus Stellung bezogen und einen Faktencheck gemacht. Dieser ist bis heute nicht widerlegt worden. Vielmehr mussten wir feststellen, dass die Beschlussvorlage des Vorstandes, die es nun abzustimmen gilt, in einigen Punkten sogar noch „verschlimmbessert“ wurde und gar nicht mehr den Plänen von EOR und Co. entsprechen, über die am 19. Januar abgestimmt wurde. Anders ausgedrückt: am 25. Mai sollen wir über etwas Anderes abstimmen, als am 19. Januar.

Der aktuelle Aufsichtsrat hat auch uns enttäuscht. Der Vorstand muss weg! Wir brauchen dringend ordentliches und anderes Führungspersonal. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die handelnden Personen unseren Verein nicht führen können. Da wurden "spontane Antworten auf Fragen von Mitgliedern auf der MV abgelesen und da werden Leute vor den Karren gespannt wie Maxi Beister, der immer wieder betont, dass er zwar "für eine Veränderung" ist, aber eben nicht "für oder gegen HSVPlus". Doch das wird gepflegt ignoriert und vielmehr noch von dem mittlerweile kaum noch überschaubaren Klüngel um Ernst-Otto Rieckhoff, wo offenbar jeder auf ein Pöstchen bedacht ist, zur Stimmungsmache genutzt. Genau so kritisch muss man Mirko Slomkas Aussage sehen, er habe nur für ausgegliederte Vereine als Cheftrainer gearbeitet, wo die Möglichkeiten so toll seien, um dann Schalke als Beispiel zu nennen, die bekanntermaßen ein e.V. sind. Die Leute im Verein, die Vertreter der Medien, sie hinterfragen nicht mehr. Wir rufen deshalb Euch auf, die Fakten und Aussagen zu hinterfragen.

Denn wie sehen die Fakten eigentlich wirklich aus?

Fakt ist, dass eine Ausgliederung keinen Erfolg garantiert.

Auch wenn HSVPlus 100 mal erzählt, der HSV werde nicht verkauft, es wird passieren. Wir öffnen Investoren Tür und Tor! Investoren, die nicht nur Anteile erwerben, sondern auch noch ihre Angestellten in den Aufsichtsrat entsenden dürfen. Wenn DAS keine Mitsprache ist, wie soll man diese sonst definieren? da passt es auch wunderbar ins Bild, dass HSVPlus mit Herrn Gernandt auch gleich den Adlatus des potenziellen Investors Klaus-Michael-Kühne in den Aufsichtsrat der AG hieven will.

Überhaupt der Aufsichtsrat: HSVPlus hat viele Leute geködert mit hochkarätigen Kandidaten, die im Falle einer Ausgliederung das Ruder übernehmen sollen. Präsentiert wurde uns bisher doch nur Mittelmaß! Nun wird behauptet, Didi Beiersdorfer sei als Vorstandsvorsitzender im Gespräch. Hallo?! Der Didi Beiersdorfer, an dessen faktischem Rausschmiss der Begründer von HSVPlus maßgeblich beteiligt war? Wir können uns nicht vorstellen, dass Beiersdorfer, wenn er denn ein echter HSVer ist, ein Engagement für den HSV von der Rechtsform abhängig macht. Und eigentlich auch nicht, solange EOR hier noch schaltet und waltet.

Der HSV gehört noch immer zu den wertvollsten Vereinen überhaupt. Dies wurde gerade erst wieder anhand einer Rangliste belegt. Er hat nur kein Personal, das mit dem Geld umgehen kann. Dies fing übrigens genau damals an, als Rieckhoff und Konsorten lieber auf Bernd Hoffmann gesetzt haben, anstatt auf Beiersdorfer und als sie es nicht geschafft haben, zügig einen Nachfolger für eben jenen Beiersdorfer zu finden.

Wir wollen den e.V. erhalten. Es ist der Charme des HSV, dass er eben nicht nur ein schnödes Wirtschaftsunternehmen ist, sondern ein Mitgliederverein. Und weil es wirtschaftlich keinen einzigen Vorteil bringt, die Rechtsform zu verändern. Der HSV gehört uns allen und eben nicht einem Investor, der sich Anteile an der Raute und dem Stadion sichern würde. Uns Mitgliedern, die seit Jahren den Verein durch ihren Mitgliedsbeitrag fördern, die selbst Sport treiben, die teilweise sogar Abteilungen neu gegründet haben, um den Universalsportverein HSV noch breiter aufzustellen, und wir glauben nicht die Mär, dass der e.V. durch eine Ausgliederung geschützt ist, da der e.V.-Vorstand seine Amateure und Förderer bereits jetzt stiefmütterlich behandelt. Wie soll das erst werden, wenn man sich ausschließlich auf einen ausgegliederten Profibetrieb kümmert?! Wir wollen weiterhin den HSV als e.V. unterstützen und wir wollen weiterhin Sport zu monatlichen Beiträgen treiben, die in Hamburg Ihresgleichen suchen. Es muss sich sicherlich viel ändern, aber ganz bestimmt nicht so!

Fanfotos Hamburger SV




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