Etwa 200 Polizisten und Polizistinnen waren heute in den Morgenstunden im Einsatz, um Wohnungen, Häuser und Objekte von 19 Personen in Bremen, Niedersachsen und Hessen zu durchsuchen. Die Polizei rechnet die Betroffenen der Ultraszene von Werder Bremen zu.
Erwirkt wurden die Durchsuchungen von der Staatsanwaltschaft beim Amtsgericht Bremen. Hintergrund der Polizeiaktion waren zwei verschiedene Strafverfahren. Zum einen geht es um eine Auseinandersetzung am 23. November 2019 auf der Stader Straße im Nachgang des Werder-Heimspiels gegen den FC Schalke 04. Damals wurden die Personalien von 21 Werder-Fans aufgenommen, nachdem der Vater eines Gästefans verletzt worden sein soll (Faszination Fankurve berichtete).
Der zweite Vorfall ereignete sich bereits am Abend des 05. Oktobers 2019 vor einer Bar an der Bremer Schlachte. Damals sollen sechs Männer im Alter von 27 bis 48 Jahren von einer Gruppe dunkel gekleideter Personen angegriffen worden sein. Dabei sollen Flaschen und Stühle geflogen sein. Der Staatsschutz der Bremer Polizei hatte die Ermittlungen übernommen, weil ein politisch motivierter Hintergrund geprüft wurde.
Bei den heutigen Durchsuchungen beschlagnahmte die Polizei Handys, Sturmhauben und Pyrotechnik. Zudem soll es zu Vernehmungen und erkennungsdienstlichen Behandlungen gekommen sein. Nun sollen weitere Auswertungen erfolgen. Erst am 01. September 2019 wurden die Personalien von 179 Werder-Fans aufgenommen und Fotos von den Betroffenen angefertigt. Das Amtsgericht Bremen entschied am 27. November 2019, dass dieses Abfotografieren der Fans, zumindest bei den Betroffenen, die klagten, rechtswidrig war (Faszination Fankurve berichtete). Verwendet werden dürfen diese Bilder von der Polizei jedoch trotzdem. (Faszination Fankurve, 16.12.2019)
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