27.12.2016 - Jahresrückblick März 2016

Zahlreiche Konflikte zwischen Polizei und Fußballfans


Das Jahr geht langsam zu Ende. Faszination Fankurve lässt in den kommenden Tagen 2016 aus Fansicht Revue passieren. Nach dem Januar und Februar folgt heute der Monat März, in dem es zu einigen Konflikten zwischen Fußballfans und der Polizei kam.

Vor dem Bundesligaspiel am 06. März 2016 zwischen dem HSV und Hertha BSC wurde eine dreistellige Anzahl an Hertha-Fans an der Hamburger Hochbahnstation Kellinghusenstraße in Eppendorf von der Polizei gestoppt, kontrolliert und zum Hamburger Hauptbahnhof begleitet. Die Polizei soll dabei Vermummungsgegenstände und Passivbewaffnung, wie Schoner, aber auch Quarzsandhandschuhe gefunden haben. Am Hauptbahnhof solidarisierte sich eine weitere Gruppe von Hertha-Fans mit den Anhängern, die nicht zum Volksparkstadion gelassen wurden. Dadurch ergab sich während dem Spiel im Gästeblock das Bild, dass keine Zaunfahnen der führenden Berliner Fangruppen hingen und der akustische Support zu wünschen übrig ließ.


Einen Tag zuvor hat die Bundespolizei Ultras von Energie Cottbus, die sich mit dem Zug auf dem Weg zum Auswärtsspiel bei Holstein Kiel befanden, wieder zurück nach Cottbus geschickt. Die Zaunfahne des Collettivo Bianco Rosso hing deshalb nicht in Kiel.

Am selben Tag waren beim Gastspiel von Bayer Leverkusen in Augsburg Zaunfahnen für die Gästefans verboten. Weil die Ultras Leverkusen trotzdem versuchten ihre Zaunfahne mit ins Stadion zu nehmen, sorgten der anwesende Ordnungsdienst und die Polizei für einen Großeinsatz. Mehrmals sollen Bayer 04 Fans von Ordnern oder Polizisten angegangen worden sein. Zudem soll die Polizei mit einem Blocksturm gedroht haben, falls sich ein bestimmter Leverkusen Fan nicht stellen würde. Die Fanszene reagierte nach eigenen Angaben besonnen, der Fan gab seine Personalien freiwillig ab. Die Ultras Leverkusen verließen den Block wegen der Vorfälle frühzeitig. Trotzdem mussten anschließend alle Insassen von zwei Bussen ihre Personalien abgeben. Ein Bus wurde zudem durchsucht.

Vor Anpfiff des Bundesligaspiels zwischen Hannover 96 und dem VfL Wolfsburg am 1. März 2016 zeigten Fans des VfL Wolfsburg vor Anpfiff eine Pyroshow. Dabei wurden auch drei Raketen abgefeuert. Zwei landeten auf dem Spielfeld, eine an der Trainerbank. Der Hannoveraner Mannschaftsarzt soll an der Hose getroffen worden sein, aber niemand wurde verletzt.


Am 01. März 2016 soll es im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg zu Auseinandersetzungen zwischen zwei Gruppen Fußballfans gekommen sein, an der laut Polizeiangaben bis zu 150 Personen beteiligt gewesen sein könnten. Eintracht Frankfurt war ein Tag später bei Hertha BSC zu Gast. Bei einer der beiden beteiligten Gruppen soll es sich um Fans von Eintracht Frankfurt gehandelt haben. Die Auseinandersetzungen sollen sich gegen 23.40 Uhr in der Wichertstraße abgespielt haben. Dunkel gekleidet und vermummte Personen sollen dabei Steine geworfen und Pyrotechnik abgefeuert haben. Als die Polizei eintraf, soll die Auseinandersetzung zwischen Eintracht und Hertha BSC bereits beendet gewesen und die beteiligten Fans geflohen sein. Die Polizei nahm die Personalien von 30 Personen in einer Kneipe auf.

Holstein Kiel Fans klauten beim Auswärtsspiel am 20. März 2016 in Magdeburg eine Fanclub Zaunfahne von FCM-Fans aus dem Heimbereich, der an den Gästeblock grenzt. Kurz vor der Halbzeit versuchten deshalb FCM-Fans den Gästefans an die Wäsche zu gehen. Polizei und Ordnungsdienst hielten Magdeburger Fans in der Halbzeit vor einem Vordringen in den Gästeblock ab. Der Ordnungsdienst soll die Zaunfahne wieder geholt haben. Auf der Zugrückreise nach Kiel versuchten Magdeburger Fans die Gästefans im Hauptbahnhof in Stendal anzugreifen.

Nachdem VfL Wolfsburg Fans am 05. März 2016 beim Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach das misslungene Spruchband „Blau-Gelbe Schweine seht es ein - wir werden auf ewig hinter uns bleiben!“ zeigten, lautete einen Tag später beim Heimspiel von Eintracht Braunschweig die Antwort der Braunschweiger Südkurve: „Verein für Legastheniker! Ihr bleibt ewig hinter euch!“. Die für das Wolfsburger Spruchband zuständige Gruppe löste sich später wegen des Fauxpas auf.

Am 19. März kam es vor dem Ostduell zwischen Dynamo Dresden und Hansa Rostock zu einer Auseinandersetzung beider Fanlager. Nachdem es zu handfesten Auseinandersetzungen kam, erreichten Polizisten den Ort und beruhigten die Lage. 69 Hansa Rostock Fans, die vor Ort angetroffen wurden, landeten in Polizeigewahrsam. Im Stadion schwenkten Hansa Fans zahlreiche blau-weiß-rote Schwenkfahnen und präsentierten später noch ein paar entwendete Dynamo Fanartikel. Auch im K-Block gab es ein paar wenige Hansa Fanartikel zu sehen, doch zuvor wurde eine große Choreografie, die unter dem Motto „Der Traum vom Aufstieg wird größer, größer und größer" stand, präsentiert. (Faszination Fankurve, 27.12.2016)