Bereits beim Champions League-Qualifikationsspiel zwischen Sampdoria Genua und Werder Bremen konnte man es auf den Rängen erahnen. Die Einführung der Fankarte in Italien hat große Auswirkungen und trifft landesweit auf wenig Gegenliebe bei den Tifosi.
Auch bei der Niederlage der Genuesen gab es einige Banner gegen die „tessera del tifoso“, und das obwohl sich die Fanszene in der Hafenstadt zum Teil sogar mit der Fankarte arrangiert. Vor wenigen Wochen gab es in Catania eine Konferenz einiger Ultragruppen bei der nochmals betont wurde, dass die große Mehrheit der aktiven italienischen Fanszenen die Fankarte nicht akzeptieren werde. Die Curva Nord und Sud aus Catania und Ultras Laziali della Curva Nord von Lazio Rom kündigten Medienberichten zufolge sogar an, nicht nur ihren Standort im Stadion aufzugeben, sondern gar nicht mehr ins Stadion zu gehen. Ein Ja zur Fankarte, wie es beispielsweise die Fans der beiden Mailänder Vereine ausgesprochen haben, sei aus Sicht der meisten italienischen Ultragruppen ein Verrat jeglicher Werte, für die Ultras einstehen.
Zum Ligaauftakt am kommenden Wochenende rufen unterdessen in Rom verschiedene Fangruppen zum zivilen Protest gegen die „tessera“ auf. Beim Heimspiel des AS Rom gegen den Aufsteiger aus Cesena sollen die römischen Fans darauf verzichten, das Spiel während der ersten Hälfte zu besuchen und die Partie vor dem Olympiastadion im Radio verfolgen. Zudem rufen die Fangruppen auf, die Befürworter und Unterzeichner der Fankarte in den Kurven zu isolieren. (Faszination Fankurve, 26.08.2010)
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