11.04.2019 - Duisburg/Köln

Zweitteilige Choreo & viele Tore beim Nachholspiel


Weil der Rasen des Wedaustadions am 17. März 2019 nicht bespielbar war, wurde gestern das Zweitligaspiel zwischen dem MSV Duisburg und dem 1. FC Köln nachgeholt. Neben einer torreichen und abwechslungsreichen Partie bekamen die 25.675 Zuschauern im gut gefüllten Wedaustadion auch eine zweiteilige Choreografie zu sehen.


Ultras des MSV Duisburg leiteten die Partie des Tabellenletzten gegen den Tabellenführer mit einer Choreografie in der Nordkurve ein, die unter dem Motto „Die Freude an den Zebras bleibt“ stand. Im Oberrang wurden dazu blaue Zettel und im Unterrang weiße Zettel hochgehalten. Zudem wurde noch eine Blockfahne mit dem MSV Duisburg-Wappen ausgebreitet. Anschließend kam in der Nordkurve noch eine weitere Blockfahne mit Zebra-Logo zum Vorschein, wobei es erneut zu leichten Verzögerungen bei der Ausbreitung kam. Die Papptafeln waren außerhalb des Bereichs der Ultras zu diesem Zeitpunkt schon weitestgehend verschwunden. Weil das Ausbreiten der Blockfahnen nicht gut klappte, das Spruchband der Choreografie aus dem Gästeblock heraus nicht besonders gut zu lesen war und die Papptafeln sehr unterschiedlich lange hochgehalten wurden, stimmten die Gästefans aus Köln noch während der Kurvenshow „Ihr macht euch lächerlich“-Gesänge in Richtung der Duisburg-Fans an. Zu Beginn der zweiten Halbzeit wiederholte sich dieser Gesang, als am Rande der Heimkurve MSV-Fans außerhalb des Stimmungskerns eine Blockfahne mit Werbung der lokalen Pils-Brauerei falsch herum hochzogen.


Die mitgereisten Kölner Fans, die fast die komplette Südtribüne des Wedaustadions bevölkerten, verzichteten auf besondere optische Akzente. Die Kölner Ultràgruppen machten sich weitestgehend im Stehplatzbereich breit. Im Oberrang der Südtribüne zündeten Gästefans außerhalb des Stimmungszentrums der Kölner Fanszene gestern ein wenig roten Rauch und eine Bengalische Fackel. Zudem explodierte ein Böller, weshalb der Stadionsprecher die Gästefans mehrfach ermahnte.

Die Zebras gingen schon nach zwei Minuten durch ein Tor von Stoppelkamp in Führung. Cordoba sorgte in der 24. Minute für den Ausgleich, bevor Fröde den MSV fünf Minuten später wieder in Führung brachte. Das Tabellenschlusslicht führte somit zur Halbzeit, doch der Spitzenreiter drehte zu Beginn der zweiten Halbzeit auf. Schaub, Cordoba und Terodde sorgten mit drei Toren zwischen der 47. und 54. Minute schnell für die zwischenzeitliche 4:2 Führung der Gäste aus der Domstadt.


Doch der MSV Duisburg gab sich nicht auf, was sich auch auf die Heimfans übertrug. Stoppelkamp sorgte in der 71. Minute mit einem Rechtsschuss für den Anschlusstreffer und Wolze verwandelte einen Freistoß direkt ins Torwarteck und sorgte so noch für den Ausgleich, was außerhalb des Gästeblocks für großen Jubel im Wedaustadion sorgte. Beide Fanszenen schafften es, je nach aktuellem Spielstand gestern mal mehr, mal weniger die breite Masse ihres Fanlagers am Support zu beteiligen. Auf Duisburger Seite war der „Schießt ein Tor für uns“-Gesang besonders laut, auch weil er von MSV-Fans außerhalb des Stimmungskerns mitgetragen wurden. Im Gästeblock sorgte vor allem ein langer „Come on FC“-Wechselgesang für hohe Dezibelzahlen.

Nach Abpfiff wurde die Pressekonferenz ebenso abgesagt, wie alle Interviews, weil der Vater von FC-Trainer Markus Anfang während des Spiels einen Herzinfarkt erlitt. Der Cheftrainer der Gäste erfuhr kurz nach Abpfiff von diesem Vorfall und begleitete seinen Vater anschließend ins Krankenhaus. „Der gesamte FC wünscht Markus und seiner Familie ganz viel Kraft und seinem Vater alles Gute und dass er wieder auf die Beine kommt. In solchen Situationen wird der Fußball zur Nebensache, jetzt geht es nur um die Gesundheit von Markus' Vater“, erklärte der Kölner Geschäftsführer Armin Veh dazu. Der 1. FC Köln bedankte sich beim MSV Duisburg für die Unterstützung in dieser schwierigen Situation, in der alle Medienaktivitäten abgesagt wurden. (Faszination Fankurve, 11.04.2019)