24.07.2018 - Fankarte

Zypern führt eine obligatorische Fankarte ein


Auf Zypern müssen sich Fußballfans, die ins Stadion gehen wollen, zukünftig mit einer Fankarte ausstatten. Mit Beginn der Saison 2018/2019, die auf Zypern am 25. August 2018 startet, ist der Besitz einer Fankarte vorgeschrieben, um ins Stadion gelassen zu werden.


Der Präsident der zyprischen Sportorganisation, Kleanthis Georgiadis, stellte die neue Fankarte gestern auf einer Pressekonferenz vor. Ziel der Einführung der Fankarte ist, wie in vielen anderen Ländern mit Fankarte auch, die Eindämmung von „Gewalt und Kriminalität“ in den Stadien. Georgiadis erklärte auf der Pressekonferenz, dass die Bürger ein Anrecht auf sichere Stadien hätten und man durch die Einführung der Fankarte in den Stadien keine Stimmung, wie in der Kirche, aber auch nicht, wie auf dem Schlachtfeld haben wolle.

Ab dem morgigen Mittwoch können sich Fans für die „Filathlou-Register“ genannte Fankarte registrieren. Die Fankarte wird auf Zypern nicht nur für den Besuch von Fußballspielen obligatorisch sein, sondern auch beim Basketball, Volleyball und Handball. Fans, die auf Zypern ins Stadion wollen und älter als 14 Jahre alt sind, müssen sich die Fankarte anschaffen. Auch von ausländischen Stadionbesuchern sollen bei Spielen auf Zypern die Vor- und Nachnamen registriert werden.

In zypriotischen Fanszenen wird die Einführung einer Fankarte, wie in vielen anderen Ländern auch, kritisch gesehen. Fanproteste sind zu erwarten. Der Präsident der zyprischen Sportorganisation, Kleanthis Georgiadis kündigte gestern auf der Pressekonferenz an, dass er gesprächsbereit gegenüber allen kritischen Fangruppen sei.


Die Fankarte in Zypern wird es in elektronischer Form für das Smartphone und in Form einer Plastikkarte geben. In anderen Ländern, in denen Fankarten eingeführt wurden, kam es teils zu massiven Fanprotesten, wie zum Beispiel in Italien oder der Türkei. Teilweise blieben ganze Fanszenen den Stadien fern und meistens ging die Einführung einer Fankarte mit sinkenden Zuschauerzahlen einher. Wie die Proteste in Zypern aussehen werden, bleibt abzuwarten.

Neue Wege in Zypern geht hingegen die Ultràszene von Omonia Nikosia, die einen neuen Verein gegründet hat, nachdem der eigene Verein an den US-amerikanischen Geschäftsmann Stavros Papastavrou verkauft wurde (Faszination Fankurve berichtete). (Faszination Fankurve, 24.07.2018)






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