"Mit den Bauern in den Krieg"

In der vergangenen Woche kam es in Kiew beim Europa League Spiel zwischen Dynamo und EA Guingamp zu einem Angriff auf den Gästeblock (Faszination Fankurve berichtete). Der deutsche Journalist und Guingamp Fan, Hardy Grüne, war vor Ort und räumt in einem Bericht mit Gerüchten auf.

Der Platzsturm sei demnach nicht passiert, weil im Gästeblock eine Fahne gezeigt wurde, auf der „Die Krim ist russisch“ gestanden haben soll. „Wir gucken alle nur aufs Spielfeld, als unser Fanbetreuer plötzlich zum Zaun nach ganz unten läuft und die beiden dort hängenden Fahnen abnimmt. Im selben Moment klettern Zuschauer aus der Kurve rechts von uns über die Barrieren. Es sind zunächst nur wenige, die von Ordnern auch rasch niedergestreckt werden. Ich filme ein paar Sequenzen, als unser Fanbeauftragter zum sofortigen Verlassen des Stadions auffordert. Später erfahren wir, dass er vom Stadion-Sicherheitsverantwortlichen telefonisch darauf aufmerksam gemacht worden war, dass sich in der Kurve viele Menschen vermummten und „sich etwas anbahnte“. Binnen Sekunden laufen aus allen Teilen der Kurve Fans auf die Tartanbahn in Richtung Gästeblock. Wir reißen die Transparente runter und laufen davon“, beschreibt Grüne die entscheidenden Minuten in seinem Bericht beim Zeitspiel Magazin.

Die Szenen im Innenraum des Stadions nach der Flucht der Guingamp ​Fans:

Mit Taxen flüchteten die Guingamp Fans anschließend in ihre Hotels, wo das für mehrere Minuten unterbrochene Spiel schließlich im Fernsehen zu Ende verfolgen. Am Folgetag wird in Deutschland u.a. mit der Überschrift „Ausschreitungen wegen Krim-Plakat“ über die Vorfälle berichtete. Grüne kritisiert die Deutsche Presse Agentur wegen der Schlagzeile. Ein solches Plakat hat es laut Grüne im Gästeblock nie gegeben.

In seinem Bericht geht Grüne alle möglichen Szenarien durch, wie das Gerücht entstanden sein könnte und kommt letztlich zu dem Schluss, dass Dynamo Kiew wohl versucht eine UEFA-Strafe zu umgehen. (Faszination Fankurve, 02.03.2015)

Hier geht es zum gesamten Erlebnisbericht von Hardy Grüne beim Zeitspiel Magazin.