16.02.2016 - UEFA

"Niemand für etwas bestrafen, das er nicht getan hat"


Faszination Fankurve sprach mit Football Supporters Europe (FSE) über das Strafensystem der UEFA. FSE hat einen offenen Brief an die UEFA verfasst, der von Gruppen unterzeichnet wurde, die Hunderttausend Fans repräsentieren, in dem ein Abkehr von kollektiven Strafen für rassistisches Verhalten gefordert wird.

Faszination Fankurve: Football Supporters Europe hat einen offenen Brief an die UEFA verfasst, in dem das aktuelle Strafensystem der UEFA kritisiert wird. Was ist Eure Kritik?
Football Supporters Europe: Zunächst einmal fußt unsere Kritik auf dem rechtsstaatlichen Grundsatz, dass niemand für etwas bestraft werde sollte, das er oder sie nicht getan hat. Dieser Grundsatz wird durch die Kollektivstrafen gebrochen. Das ist ganz einfach unfair und ungerecht. Fans, die vielerorts Verbündete im Kampf gegen Diskriminierung sind, werden abgewertet und darauf reduziert, die Ursache eines Problems zu sein. Wir fordern, dass versucht wird die tatsächlichen Täter zu identifizieren und zu bestrafen - und nicht Unbeteiligte. Das gewünschte Ziel der nachhaltigen Bekämpfung von Rassismus wird unserer Meinung nach nicht erreicht, zwingt die Clubs nicht zu nachhaltigerem Handeln und ist oftmals sogar kontraproduktiv. Besonders jene „üblichen Verdächtigen“ unter den Clubs, für die die Regelungen in erster Linie verschärft wurden, haben drei Hauptreaktionsformen entwickelt: Sie beschuldigen den Boten (der den Vorfall meldende Anti-Rassismus-Beobachter oder bereits aktiv im Stadion gegen Rassismus engagierte Fangruppen) oder die UEFA und initiieren eine öffentliche Hexenjagd gegen sie, während sie das eigentliche Problem nicht akzeptieren. Viele Vereine haben versucht, geheime Abkommen mit dem jeweiligen (rassistischen) Teil ihrer Fanszene zu treffen. Auf europäischer Ebene werden „die Füße stillgehalten“, während die Vereine die Privilegien in den Liga-Wettbewerben für die Täter erhöhten. Es kann nicht im Sinne der UEFA sein, dass das Problem nur in den Europäischen Wettbewerben „unter den Teppich“ gekehrt wird. Auch schwindet die Bereitschaft vieler Fans rassistische Vorkommnisse von sich aus zu melden, aus Angst selbst darunter leiden zu müssen. Selbst ein vor kurzem veröffentlichter Report der UNESCO zu Diskriminierung im Fußball kommt zu dem Schluss: “Kollektivstrafen sind nicht nur ethisch fragwürdig, sondern vor allem ineffektiv und kontraproduktiv.”


Faszination Fankurve: Welche Fangruppen haben den offenen Brief bisher unterzeichnet?
Football Supporters Europe: Bisher haben den Brief über 100 Fangruppen aus 18 Ländern unterschrieben. Das ist eine ganze Bandbreite von Ultragruppen, über Fanabteilungen bis zu nationalen Fanzusammenschlüssen. Dabei wurde darauf geachtet, dass es bei den Gruppen einen klar anti-diskriminierenden Konsens gibt. In Deutschland haben beispielsweise Pro Fans, Unsere Kurve, BAFF, QFF und Fußballfans gegen Homophobie alle unterschrieben. Man muss auch dazu sagen, dass die an „Respect Fans“ beteiligten Gruppen mit unserer Unterstützung bisher nur gezielt potentielle Unterzeichner angesprochen haben, damit der Brief nicht vor Veröffentlichung in den Umlauf gerät. Jede Gruppe, die sich mit dem Inhalt des Briefes identifizieren kann, ist natürlich eingeladen sich bei uns zu melden; dann fügen wir sie den Unterstützern hinzu.

Faszination Fankurve: In Gesprächen mit Vertreter_innen der UEFA fanden Eure Vorschläge für Alternativen zu Geisterspielen bisher wenig Beachtung. Welche konkreten alternativen Formen der Bestrafung habt ihr bei diskriminierendem Fanverhalten vorgeschlagen?
Football Supporters Europe: Wir wissen, dass das ein schwieriges Feld ist und wir auch nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen haben. Auch wir können sicherlich nicht das Patentrezept für die sofortige Lösung aller Probleme mit Diskriminierung im Fußball anbieten, und prinzipiell sind wir mit der "Null-Toleranz-Politik" der UEFA in Bezug auf Rassismus völlig einverstanden. Dies sollte aber vor allem dahingehend geschehen, dass die tatsächlichen Täter identifiziert und bestraft werden und mehr Druck auf die Vereine ausgeübt wird, sich eine langfristige und nachhaltige Strategie gegen Diskriminierung zu überlegen, angepasst an lokale Verhältnisse, Situationen und Bedürfnisse. Wir haben zum Beispiel vorgeschlagen, Strafen zunächst einmal zur Bewährung auszusetzen, wenn der Verein sich im Gegensatz dazu verpflichtet ein nachhaltiges und langfristiges Programm gegen Diskriminierung zu implementieren, in Zusammenarbeit mit anti-diskriminierenden Fanszenen. Eine weitere Forderung unsererseits war, dass die Strafgelder in eben diese oder andere anti-diskriminierende Projekte fließen sollen. Aber am wichtigsten wäre es uns überhaupt einmal einen längeren Dialog zwischen Fans, der UEFA und anderen Partnern wie FARE zu starten, in welchem man die bisherigen Auswirkungen analysieren und gemeinsam sinnvollere Mittel ausarbeiten könnte. Aber auch das ist uns bisher verwehrt geblieben.

Faszination Fankurve: Wie könnten Fangruppen, die sich antirassistisch engagieren und gegen Diskriminierung arbeiten, von Vereinen und Verbänden effektiv gestärkt werden?
Football Supporters Europe: Zunächst einmal sollten die Vereine die verschiedenen Problematiken anerkennen. Es gibt nach wie vor Vereine in Europa, bei denen von Vereinsseite Diskriminierung verharmlost oder kleingeredet wird. Mal ganz davon abgesehen, dass andere Diskriminierungsformen wie Sexismus, Homophobie oder Anti-Ziganismus immer noch zu wenig thematisiert werden. Gerade im jetzigen europaweiten gefährlichen gesellschaftlichen Klima müssen sich Vereine klar und deutlich positionieren - auch auf die Gefahr hin sich gegen Teile der eigenen Fanszene zu stellen. Des weiteren sollten die vielerorts vorhandenen anti-diskriminierenden Fangruppen von Vereinen und Verbänden verstärkt unterstützt und in die vereinseigene Strategie gegen Diskriminierung eingebunden werden, so denn eine solche existiert. Wir haben zu oft erlebt, dass Fangruppen, die Probleme in der eigenen Fanszene thematisieren haben, als „Nestbeschmutzer“ behandelt wurden. Vereine und Verbände sollten sich auch nicht scheuen notfalls Hilfe von außen zu holen, zum Beispiel von NGOs, die Erfahrung in der Anti-Diskriminierungsarbeit haben.

Faszination Fankurve: Würde die UEFA das System dahingehend ändern, dass nach rassistischen Gesängen zum Beispiel nur noch die Heimfans vor dem Stadion bleiben müssten, würde die Bestrafung trotzdem noch tausende unschuldige Fans treffen. Wie kann ein Verband Fehlverhalten von Fans überhaupt bestrafen, ohne eine Kollektivstrafe auszusprechen?
Football Supporters Europe: Das wäre dennoch nur ein erster Schritt in die richtige Richtung. Auf lange Sicht sind wir aus oben genannten Gründen gegen jegliche Kollektivstrafen, auch für Heimfans. Wir haben in vielen Stadien ja auch die Situation, dass es (politisch) rivalisierende Gruppen ein- und desselben Vereines gibt. Und was können denn bitte die anti-rassistischen Fans für die Nazis? Oft haben diese es ja aufgrund von Bedrohungen und Angriffen aus der eigenen Fanszene schon schwer genug und müssen dann noch durch deren Verhalten mitleiden? Wie schon gesagt: Es muss konsequenter gegen Einzelpersonen und rechtsextreme Fangruppen vorgegangen werden, aus deren Umfeld die diskriminierenden Vorfälle tatsächlich kommen.

Faszination Fankurve: Als u.a. Bayern München Fans ein Spiel in Moskau nicht besuchen durften, weil die CSKA Moskau Fans durch rassistisches Verhalten auffielen, gründete FSE die Kampagne „Respect Fans“. Was ist die Idee hinter der Kampagne und wie ist diese bisher gelaufen?
Football Supporters Europe: Nach diversen Kollektivstrafen in den letzten Jahren haben sich die Gruppen, die in den europäischen Wettbewerben gespielt haben, also potenzielle Opfer solcher Entscheidungen werden konnten, verstärkt untereinander vernetzt. Von uns unterstützt, da auch einige FSE-Mitglieder dabei sind, haben diese ein gemeinsames Vorgehen abgestimmt und erste konzertierte Protestaktionen organisiert. Daraus ist die Kampagne "Respect Fans!“ zustande gekommen, die von zahlreichen Fan-Gruppen aus verschiedenen, in europäischen Wettbewerben spielenden Vereinen unterstützt wird und unter welchem Motto auch der Brief an die UEFA veröffentlicht wird. Hinzu kamen in den vergangenen Europapokal-Runden diverse Protestaktionen und -banner verschiedenster Fangruppen.

Faszination Fankurve: Die Fans von Manchester City wären beinahe ohne eigenes Verschulden nun schon zum zweiten Mal von einem Geisterspiel in der Champions League betroffen gewesen, wäre die Strafe gegen Dynamo Kiev nicht vor zwei Wochen zurückgenommen worden. Steht ihr mit Fans der Citizens in Kontakt und wie hatten diese die erneute Bestrafung aufgenommen?
Football Supporters Europe: Dass dem Einspruch Kievs gegen die Stadionsperre stattgegeben wurde, bedeutet keine grundlegende Änderung des Strafenmodells der UEFA. Es war das Resultat eines ganz normalen Einspruchs Kievs gegen das ursprüngliche Urteil, dem nun stattgegeben wurde. Wir sind natürlich mit den Fans von Manchester City, in diesem Falle vor allem der „1894group“, in Kontakt. Diese waren nach der ursprünglichen Verkündung des Urteils natürlich besonders sauer. So mussten sie schon einmal auf die Reise nach Moskau verzichten, jetzt hätte sich es fast ein weiteres Mal getroffen, ohne jegliches eigenes Verschulden. Sie sind natürlich froh jetzt fahren zu können, doch auch die Rücknahme der letzten Strafe für Kiev bedeutet ja (neue) große Probleme für die Fans der Citizens. Versucht mal zwei Wochen vor dem Spiel billige Flüge nach Kiev zu finden, von anderen Problemen wie Urlaub zu nehmen einmal ganz abgesehen.

Faszination Fankurve: Für wie realistisch haltet ihr es, dass die UEFA das eigene Strafensystem ändert?
Football Supporters Europe: Das ist schwierig zu sagen, wir sind selbst gespannt und möchten da auch gar nicht weiter spekulieren. Es ist jedoch so, dass wir ja auch beim letzten Treffen schon dachten, zumindest das Argument der unschuldig Betroffenen Auswärtsfans wäre so offensichtlich, dass man das verstehen müsse. Und trotzdem wurde auch das nicht geändert. Wir hoffen aber einfach mal, dass die UEFA jetzt begreift, dass das unser Standpunkt bei weitem keine Einzelmeinung ist, sondern von einer sehr großen Anzahl anti-diskriminierender Gruppen in ganz Europa getragen und unterstützt wird. (Faszination Fankurve, 16.02.2016)

Der offene Brieg im Wortlaut:

Hunderttausend Fußballfans aus ganz Europa schreiben der UEFA einen offenen Brief
Rund 100 Fußballfan-Dachorganisationen aus 18 Ländern fordern die UEFA auf, ihre Disziplinarpolitik in Bezug auf Rassismus zu überdenken.

Mit dem Startschuss für die nächste Runde der europäischen Klubwettbewerbsspiele der Champions League sollte Dynamo Kiew sein Heimspiel gegen Manchester City eigentlich vor leeren rängen austragen. Für die Fans aus Manchester wäre dies das zweite Jahr in Folge, in dem Sie vor verschlossenen Toren stehen. Nun hat die UEFA ihre Entscheidung jedoch überraschend geändert und den fans den Spielbesuch gestattet.

Rund 100 nationale Dachverbände der Fußballfans, Nationalmannschafts-Fanorganisationen und Club-basierte Fan-Gruppen aus 18 Ländern in ganz Europa, die 100.000 Fußball-Fans repräsentieren, haben gemeinsam einen offenen Brief an die Mitglieder des Exekutivkomitees der UEFA veröffentlicht. Obwohl sie den Sinneswandel der UEFA in diesem Fall als einen Schritt in die richtige Richtung begrüßen, zeigt sich hier doch das Problem mit der Handhabung der UEFA-Saktionen duch Kollektivstrafen im Falle rassistischen Fanverhaltens. Deshalb fordern die Anhänger eine gründliche Überprüfung der UEFA-Politik der kollektiven Strafen für rassistisches Verhalten, und insbesondere die sofortige Abschaffung der Regelungen, die einen Ausschluss unschuldiger Auswärtsfans bedeutet.

Gemeinsam mit allen Unterzeichnern,
unterstützt der Vorstand von Football Supporters Europe (FSE) / Der Name Deiner Fan-Gruppe uneingeschränkt diese Initiative. Nachfolgend finden Sie den offenen Brief und die Liste der Unterzeichner:

Sehr geehrte Mitglieder des UEFA-Exekutivkomitees,

aus ganz Europa richten wir uns Sie an, um unsere große Besorgnis auszudrücken. Wir rufen Sie als UEFA hiermit auf, ihre Disziplinarpolitik bei rassistischem oder anderweitig diskriminierendem Verhalten von Fußballfans zu überdenken.

Betont werden muss vorab, dass die Unterzeichner dieses offenen Briefes ausdrücklich die "Null-Toleranz-Politik" der UEFA in Bezug auf Rassismus begrüßen. Die unterzeichnenden Fangruppen und die UEFA sind geeint in der Überzeugung, dass gegenseitiger Respekt ein integraler Bestandteil der Kernwerte in unserem Sport darstellt. Und das sollte für alle Akteure auf und neben dem Spielfeld gelten.

Die Bestrafung einer überwältigenden Mehrheit der Fußballfans wegen verabscheuungswürdiger Handlungen einer Minderheit durch Standardsanktionen wie "Spiele hinter verschlossenen Türen" für Vorfälle rassistisch motivierten Verhaltens von Fans veranschaulichen jedoch ein großes Maß an Respektlosigkeit gegenüber allen Fußballfans, die durch solch drastische Maßnahmen unschuldig betroffen werden.
Besonders die Auswärtsfans, die nichts falsch gemacht haben und alle ihre Reisen gebucht haben, sind diejenigen, die den höchsten Preis zahlen, wenn von der UEFA eine Sanktion gegen einen anderen Verein für das Verhalten einer anderen Fangruppe gegenüber allen verhängt wird.

Die Sanktionierung von respektlosem und inakzeptablem Verhalten einer in der Regel kleinen Gruppe durch Respektlosigkeit gegenüber der gesamten Zuschauerschaft gefährdet die Glaubwürdigkeit der UEFA in ihrem Engagement gegen Rassismus. Die größte und umfangreichste Gruppe potenzieller Verbündeter der UEFA im Kampf gegen Diskriminierung im Fußball, die Fußballfans als die so oft zitierte "Seele des Fußballs", werden abgewertet und darauf reduziert, einzig die Ursache eines Problems zu sein.

Vor diesem Hintergrund bitten wir Sie, die entsprechenden Vorschriften zu ändern - zu einem System, das glaubwürdig und nachhaltig hilft, Diskriminierung unter Wahrung der Interessen der Fans als wichtige Beteiligte zu minimieren. Wir sollten alle konstruktives Fanverhalten im Fußball fördern - und nicht das positive Engagement der Fans schwächen während die Entwicklung von destruktivem Verhalten, das durch das aktuelle System ausgelöst und durch offizielle Vorfallzahlen unterstrichen wird, noch unterstützen.
Auf dem Europäischen Fußball-Fan-Kongress von Football Supporters Europe (FSE) 2015 in Belfast, zeigten Fußballfans mit vielen konkreten Beispielen, dass das derzeitige System der kollektiven Sanktionen nicht nur zur Bestrafung vor allem unschuldiger Fans führt. Das gewünschte Ziel der nachhaltigen Bekämpfung von Rassismus und die Clubs szu nachhaltigerem Handeln, idealerweise mit Unterstützung ihrer Fans, zu zwingen, wird NICHT ERREICHT .

Besonders jene "üblichen Verdächtigen" unter den Clubs, für die die Regelungen in erster Linie verschärft wurden, haben drei Hauptreaktionsformen entwickelt:

1. Sie beschuldigen den Boten (der den Vorfall meldende Anti-Rassismus-Beobachter oder bereits aktiv im Stadion gegen Rassismus engagierte Fangruppen) oder die UEFA, und initiieren eine öffentliche Hexenjagd gegen ihn, während sie das eigentliche Problem nicht akzeptieren.
—> Das bestärkt rassistische Täter, die sich nur zu gerne der Hexenjagd anschließen.
2. Viele Vereine haben versucht, geheime Abkommen mit dem jeweiligen (rassistischen) Teil ihrer Fanszene zu treffen. Auf europäischer Ebene werden „die Füße stillgehalten“, während die Vereine die Privilegien in den Liga-Wettbewerben für die Täter erhöhten.
—> Das stärkt die rassistischen Täter und bringt sie näher an den Verein, während andere Fans weiter marginalisiert werden.
3. Vereine siedelten die Fans in andere Teile des Stadions um, ordneten einige Alibi-Aktivitäten gegen Rassismus an, aber priesen diese in der Öffentlichkeit als von der Fanszene initiiert.
—> Währenddessen sind die Rassisten immer noch innerhalb des Stadions und agieren weiter mit rassistischen Handlungen, lediglich in einem anderen Stadionbereich.
—> nicht-rassistische / antirassistische Fans fühlen sich nicht sicher oder ermutigt, eigene Aktivitäten zu initiieren.

Was eben nicht passiert ist, sind glaubwürdige und langfristige Aktionspläne gegen Rassismus, die von den Vereinen implementiert wurden. Das würde allerdings die Mehrheit der Nicht-Rassisten und den fortschrittlichen Teil der Fanszene darin bestärken, dass sie nicht abgelehnt werden, sondern sogar dazu führen, dass sie nur zu gern die Unterstützung im Kampf gegen Diskriminierung aufnehmen würden. Stattdessen werden sie jedoch immer wieder gemeinsam mit den rassistischen Tätern bestraft, während der mögliche Fall, dass sie vielleicht sogar Opfer dieser waren, ignoriert wird und sie weiter auch von diesen Leuten eingeschüchtert werden.

Bisher war die UEFA nicht bereit, den vorgenannten Argumenten zuzuhören und stimmte lediglich zu, im Sinne der Gleichberechtigung auch Sponsoren und deren Gästen den Besuch der Geistesspiele zu verweigern, ... allerdings erst nach mehreren Jahren und nachdem die entsprechenden Verträge verlängert wurden.

Wir sind der Auffassung, dass die soziale Verantwortung des Fußballs, mehr noch, die der Führungsgremien des Fußballs in diesem wichtigen Bereich weit über den Versuch hinaus gehen müsste, künstlich akzeptable oder oberflächliche Bilder für TV und die breite Öffentlichkeit zu produzieren, sondern einen nachhaltigen Beitrag zur ernsthaften Beseitigung des Problems von Diskriminierung im Fußball direkt auf Clubebene zu fördern.

Unsere Erfahrungen aus verschiedenen Ländern veranschaulichen in der Praxis, dass eine nachhaltige Verbesserung des Fanverhaltens nur in enger Zusammenarbeit mit den Fans erreicht werden kann. Das derzeitige System wurde entwickelt, um im Kampf gegen Rassismus anzutreten. Es wird jedoch mehr und mehr als ein Kampf gegen alle Fußballfans gesehen.

Die Unterzeichner dieses Briefes sind Gruppen und nationale Fan-Dachorganisationen, die die Ablehnung von Rassismus und Diskriminierung teilen und die UEFA in diesem Sinne einladen wollen, die Bekämpfung von Diskriminierung und anderen Formen inakzeptablen Verhaltens aufzunehmen. Wir appellieren an die UEFA, ihre Politik der Kollektivbestrafung zu überprüfen, insbesondere unverzüglich die schreiende Ungerechtigkeit der Ausgrenzung von Auswärts-Fans zu beenden, die nichts mit dem Vorfall zu tun hatten.

Als nächster Schritt sollten in enger Abstimmung mit den Fans wirksame Strategien entwickelt werden, die Rassismus nicht nur aus Bildern oder TV-Aufnahmen aus den Stadien bei europäischen Spielen verbannen, sondern auch einen positiven Wandel in den Köpfen der Menschen bewirken können.

Wir freuen uns, von Ihnen zu hören

Die Mitglieder des Komitees von Football Supporters Europe (FSE)
Der Respect-Fans! Campaigning Gruppen

NATIONALE UND REGIONALE FAN-DACHORGANISATIONEN:

Fußballfans gegen Homophobie Österreich (Österreich), Belgian Supporters vzw (Belgien), INSIDE (National association of disabled supporters) (Belgien), Danske Fodbold Fanklubber (Dänemark), Football Supporters Federation (FSF) (England & Wales), Association Nationale des Supporters (Frankreich), ProFans (Deutschland), Queer Football Fanclubs Germany (Deutschland), Bündnis Aktiver Fußballfans (BAFF) (Deutschland), Fußballfans gegen Homophobie / Football Fans Against Homophobia (Deutschland), Unsere Kurve (Deutschland), BBAG - Bundesbehindertenfanarbeitsgemeinschaft (Deutschland), Queer Football Fanclubs Nederlands (Niederlande), Norsk Supporterallianse (NSA) (Norwegen), FASFE (Spanien), Svenska Fotbollssupporterunionen (SFSU) (Schweden), Queer Football Fanclubs Switzerland (Schweiz), Taraftar Hakları Dayanışma Derneği (TarafDer) (Türkei), Taraftar Hakları Derneği (THD) (Türkei), Tribúny sú naše (Slowakei)

NATIONALMANNSCHAFTS-FANGRUPPEN:

Official Fanclub 1895 (Belgien, Belgien), De Danske Roligans (Dänemark, Dänemark), Roliganklubben Bornholm (Dänemark, Dänemark), AONISC (Nordirland, Nordirland), You Boys in Green (YBIG) (Republik Irland, Republik Irland)

AKTIVE FANGRUPPEN AUF VEREINSEBENE IN EUROPA:

Faninitiative Innsbruck (Wacker Innsbruck, Österreich), First Vienna Football Club 1894 Supporters (First Vienna Football Club 1894, Österreich), Antifa Döbling (First Vienna Football Club 1894, Österreich), Beerschot – Wilrijk Supportersfederatie (FCO Beerschot Wilrijk, Belgien), Supportersverbond KSTVV (ST Truiden, Belgien), OSV KRC Genk (KRC Genk, Belgien), OOSC Patro Eisden (Patro Eisden, Belgien), Esseveefans (SV Zulte Waregem, Belgien), Supportersclub KFC SPARTA PETEGEM (KFC Sparta Petegem, Belgien), Front282 (Sporting Lokeren, Belgien), Amicale des Clubs de Supporters du RCSC (RCS Charleroi, Belgien), Supportersfederatie KAA Gent (KAA Gent, Belgien), Supportersclub De Steenbakkers (K. Rupel Boom F.C, Belgien), White Angels Zagreb (NK Zagreb 041, Kroatien), The Green Pride (Viborg FF, Dänemark), AGF Fanclub (AGF Fodbold, Dänemark), Brøndby Support (Brøndby IF, Dänemark), SIFosis (Silkeborg IF, Dänemark), AaB Support Club (Aalborg, Dänemark), Auxilia (Aalborg BK, Dänemark), Lyngby Fans (Lyngby Boldklub, Dänemark), The Crazy Reds (Vejle Boldklub, Dänemark), Wild Tigers (FC Nordsjaelland, Dänemark), 1894 Group (Manchester City, England), Arsenal Independent Supporters Association (Arsenal FC, England), Everton Supporter’s Trust (Everton, England), Manchester United Supporters Trust (M.U.S.T.) (Manchester United, England), My Old Man Said (Aston Villa, England), ADAJIS (Paris Saint-Germain, Frankreich), Navajos (1.FC Köln, Deutschland), BVB Fan- und Förderabteilung (Borussia Dortmund, Deutschland), Horidos 1000 (SpVgg Fürth, Deutschland), Supporters Karlsruhe 1986 e.V. (Karlsruher SC, Deutschland), Blaue Bengel (Arminia Bielefeld, Deutschland), Supporters Club Düsseldorf 2003 e.V. (Fortuna Düsseldorf, Deutschland), Rainbow Borussen (Borussia Dortmund, Deutschland), Eiserner VIRUS (Union Berlin, Deutschland), Queerpass Bayern (FC Bayern München, Deutschland), Club Nr 12 (FC Bayern München, Deutschland), MonacoQueers (FC Bayern München, Deutschland), Munich's Red Pride (FC Bayern München, Deutschland), Löwenfans gegen Rechts (1860 München, Deutschland), Fanladen St Pauli (FC St Pauli, Deutschland), FPMG Supporters Club e.V. (Borussia Mönchengladbach, Deutschland), Corrillo Ultras (SC Freiburg, Deutschland), Fanclubsprecherrat der Fanclubs des FC St.Pauli (FC St Pauli, Deutschland), Queerpass St. Pauli (FC St Pauli, Deutschland), Aktionsbündnis gegen Homophobie und Sexismus (FC St Pauli, Deutschland), Frenetic Youth (1. FC Kaiserslautern, Deutschlnad), WarmUp95 - Fanclub (Fortuna Düsseldorf, Deutschland), Dissidenti Ultra (Fortuna Düsseldorf, Deutschland), MyRoma (AS Roma, Italien), Ajax Supportersvereniging (Ajax Amsterdam, Niederlande), Roze Regahs - Fanclub (ADO Den Haag, Niederlande), CSKA Fans Against Racism (CSKA Moscow, Russland), Ultras Trenčín (FK AS Trenčín, Slowakei), Brigate Plavi (NK Nafta 1903, Slowakei), APASCF (Sevilla FC, Spanien), Asociación Valores del Madridismo (Real Madrid, Spanien), Señales de Humo (Atlético de Madrid, Spanien), APMAE (Espanyol Barcelona, Spanien), APAVCF (Valencia CF, Spanien), Supporterklubben Änglarna (IFK Göteborg, Schweden), Allmänna Supporterklubben (ASK) (AIK Stockholm, Schweden), Black Army (AIK Stockholm, Schweden), Gefle Blue Boys (Gefle IF, Schweden), Supporterklubben Sky Blues (Gefle IF, Schweden), Östra Stå (Örgryte IS, Schweden), Balders Hage (Örgryte IS, Sweden), Järnkaminerna (Djurgårdens IF, Schweden), Bollklubben Support (Halmstads BK, Schweden), MFF Support (Malmö FF, Schweden), Halbzeit / Gemeinsam gegen Rassismus (BSC Young Boys, Schweiz), KaraKizil (Genclerbirgli, Türkei), TekYumruk (Galatasaray Istanbul, Türkei), Beşiktaş Beleştepe (Besiktas Istanbul, Türkei), 1907 ÜNİFEB - Üniversiteli Fenerbahçeliler Birliği (Fenerbahce SK, Türkei), Taşra (Fenerbahce SK, Türkei), Vamos Bien (Fenerbahce SK, Türkei)






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