Nachdem gestern öffentlich bekannt wurde, dass vom 30. November bis zum 03. Dezember 2018 deutschlandweit ein Protestspieltag durchgeführt wird, bei dem in der kompletten 1. Halbzeit auf organisierten Support verzichtet wird (Faszination Fankurve berichtete), hat nun die Nürnberger Fanszene bekannt gegeben, wie man mit dem Montagsspiel umgehen wird.
Die Ultras vom 1. FC Nürnberg sind Teil des Fanszenen Deutschlands-Zusammenschlusses und werden somit am bundesweiten Protestspieltag in den ersten 45 Minuten ebenfalls keinen Support organisieren. Die Ultrà- und Fanszene des 1. FC Nürnberg geht jedoch noch einen Schritt weiter, da man vom ersten Montagsspiel der 1. Bundesliga in der Saison 2018/2019 betroffen ist.
Beim Heimspiel gegen Bayer Leverkusen soll der eigentliche Stimmungsbereich, also der Stehplatzbereich im Unterrang der Nordkurve in der ersten Halbzeit komplett leer bleiben: „Unser Spiel am Montag gegen Leverkusen wird aber natürlich besonders im Fokus stehen. Deshalb werden wir nicht nur 45 Minuten keine Stimmung organisieren, wir werden 45 Minuten die Stimmungsblöcke komplett leer lassen. Wir wissen, dass dies ein großer Eingriff in die Spieltagsgestaltung eines jeden Einzelnen ist. Jeder will das Spiel sehen. Wir müssen dieses Opfer jedoch bringen: Jeder von uns hat einen Bekannten, der es an diesem Montag wahrscheinlich nicht ins Stadion schaffen wird. Wir müssen dafür sorgen, dass jeder Glubberer 'naus zum Glubb' fahren kann – und das geht nur am Wochenende! Wir bitten daher alle Fans aus den Stimmungsblöcken, die ersten 45 Minuten von einem anderen Block oder hinter der Plexiglasscheibe zu verfolgen. Wir sind uns sicher, jeder wird schon sein Plätzchen finden, aber egal wie, wir zählen auf euch und eure Solidarität. Alle Glubbfans, die es montags einfach nicht schaffen oder schaffen wollen, weil sie eine nicht unübliche Anreise von 100 Kilometern und mehr zu bewältigen haben, werden es euch danken!“, heißt es dazu in der Stellungnahme der Nordkurve Nürnberg.
Doch auch zu Beginn der 2. Halbzeit wird es an dem Montag in Nürnberg Proteste der aktiven FCN-Fanszene gegen die fanunfreundliche Anstoßzeit geben: „Zu Beginn der zweiten Halbzeit werden wir schließlich die Blöcke betreten und nach einer weiteren, kurzen aber heftigen Protestphase, den Support aufnehmen“, heißt es dazu von der Nordkurve weiter.
Die aktive Fanszene von Bayer Leverkusen wird an dem Montag gar nicht erst ins Max-Morlock-Stadion nach Nürnberg kommen. Aus Protest gegen Montagsspiele wird das Spiel in Nürnberg komplett boykottiert: „Wir sind einheitlicher Meinung, dass kein Fan die weitere Zerstückelung der Spieltage unterstützen sollte und dass wir unseren Protest kundtun müssen. Das Fernbleiben des Auswärtsspiels sehen wir hier als adäquates Mittel, um zu zeigen, dass der Montag eindeutig zu weit geht! Der Protest kann allerdings nur erfolgreich sein, wenn Pay-TV Anbieter wie Eurosport dementsprechend gemieden werden, da die TV Anbieter sonst doppelt vom Montag profitieren!“, hieß es dazu bereits im September 2018 in einer Ankündigung aus der Fanszene von Bayer 04 Leverkusen (Faszination Fankurve berichtete). Die Stimmung beim Montagsspiel in Nürnberg wird somit von Protesten und Schweigen geprägt sein. (Faszination Fankurve, 21.11.2018)
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