12.11.2020 - AFC Wimbledon

AFC Wimbledon zurück an der Plough Lane


Der AFC Wimbledon kehrt nach fast 30 Jahren zurück an die Plough Lane. In der vergangenen Woche eröffnete der englische Drittligist sein neues Stadion, das sinnbildlich für die Geschichte des Clubs steht, der von seinen Fans neugegründet wurde.

Der Wimbledon FC war in den späten 80er und frühen 90er Jahren berühmt berüchtigt für die teils überharte Spielweise, die den Club zwar zeitweise in der höchsten Spielklasse hielt und 1988 sogar zum Gewinn des FA Cup führte, bis heute aber noch als Sinnbild für unfairen Fußball steht. Zu Beginn des neuen Jahrtausends wurde der Verein jedoch verkauft und nach Milton Keynes umgesiedelt. Die Fans standen plötzlich ohne ihren Club da und gründeten daraufhin mit dem AFC Wimbledon ihren eigenen.

Zu diesem Zeitpunkt hatte der Vorgängerverein die Plough Lane schon lange verlassen. Der WFC spielte ab 1991 im Selhurst Park, ehe die Umsiedlung nach Milton Keynes erfolgte.

Der neugegründete AFC Wimbledon arbeitete sich seit seiner Gründung durch das englische Ligensystem und spielt seit 2016 in der drittklassigen League One. Den wohl größten sportlichen Erfolg erreichte Wimbledon wohl in der Saison 2017/18, als man in der Endtabelle vor den Milton Keynes Dons landete, die in dieser Saison abstiegen (Faszination Fankurve berichtete).

Die Heimspiele trug der AFC Wimbledon von 2002 an im Kingsmeadow aus, welches zwischenzeitlich durch den Verkauf des Naming Rights Cherry Red Records Stadium hieß. Die Planungen für ein eigenes Stadion begannen 2013 und wurden nun mit dem ersten Spiel in der neuen Heimat abgeschlossen.

Doch so neu ist die Heimat – zumindest für alteingesessene Fans – überhaupt nicht. Das neue Stadion steht nur rund 180 Meter entfernt vom Grundstück der alten Plough Lane.



Finanzierung durch Crowdfunding
Der Verein, der ohne seine Fans nicht existieren würde und nach wie vor den Fans gehört, startete eine Crowdfunding-Aktion, um den Bau des Stadions zu finanzieren (Faszination Fankurve berichtete). Auch andere Unterstützer halfen dabei, den Bau des Stadions zu stemmen.


Das Stadion hat eine Kapazität von 9.300 Zuschauerplätzen, diese mussten aber beim ersten Spiel aufgrund der Corona-Pandemie leer bleiben. Dennoch war es mehr als nur eine Stadioneröffnung, es war ein Nachhausekommen für einen besonderen Verein, der dem modernen Profifußball die Stirn bot und dafür belohnt wurde. (Faszination Fankurve, 12.11.2020)






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