25.03.2010 - 1860 München

Ablehnung des „zukunftweisenden Projekts“


In einer Pressemitteilung vom 24. März 2010 nehmen die Freunde des Sechz’ger Stadions e.V. Stellung zur Machbarkeitsstudie des TSV 1860 für den Ausbau des Sechz’ger Stadions und deren Ablehnung durch die Stadtspitze um OB Christian Ude.

Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme der Freunde des Sechz’ger Stadions e.V.:

Mit großer Bestürzung nehmen die Freunde des Sechz’ger Stadions e.V. (FDS) die rigorose Ablehnung der Machbarkeitsstudie zum profitauglichen Umbau des Sechz’ger Stadions zur Kenntnis, die gestern der Stadtspitze um OB Christian Ude präsentiert wurde. Bei 1860 wurde vor einem Jahr die Projektgruppe „Stadionzukunft“ gegründet, in der auch Mitglieder der Freunde des Sechz’ger Stadions e.V. mitgearbeitet haben. Einer davon, Roman Beer, Architekt und 1. Vorsitzender der FDS, erklärt: „In der knappen Zeitvorgabe von drei Monaten konnte natürlich kein stichfestes Finanzierungskonzept mit Investorenzusagen präsentiert werden, wenn ein positives Signal der Stadt fehlt.“ Ebenso wenig möglich ist laut FDS-Pressesprecher Markus Drees auch „ein Auszugskontrakt mit dem FC Bayern, wenn man noch keinen konkreten Auszugstermin festsetzen kann“. Auch der dritte Punkt, der von der Stadt moniert wird, ist nicht ganz kritikfrei zu kommentieren. Beer weiter: „Wenn der politische Wille fehlt, kann man natürlich jedes Projekt mit den Mitteln des Baurechts ablehnen. Wir haben aber in unserem Konzept gezeigt, dass man das Vorhaben durch Einhaltung der bisherigen Gebäudeausmaße als Umbaumaßnahme genehmigen könnte. Im Vergleich zur jetzigen Situation an der Grünwalder Straße wäre unser Vorschlag ein Quantensprung in Sachen Lärmschutz, Sicherheit, Verkehrskonzept und Brandschutz.“

Architekt Beer hält die Machbarkeitsstudie weiterhin für ein zukunftsweisendes Projekt, denn die „Stadien der Zukunft werden nicht mehr auf der grünen Wiese vor der Stadt entstehen, sondern als Teil der urbanen Stadtlandschaft mit einem durchdachten Konzept in bestehende Viertel integriert, um diese aufzuwerten. Ein solches Stadion könnte neben der sportlichen auch soziale und kulturelle Nutzungen beherbergen.“ Beer ärgert sich: „München hätte hier Vorreiter werden können, so aber wurde eine historische Chance verpasst.“

Nicht ganz ausgenommen von Kritik der Stadionfreunde bleibt auch der TSV 1860. Markus Drees: „Der Verein hat zwar mit der Arbeit der Projektgruppe erstmals eine fundierte Untersuchung für ein bundesligataugliches Sechz’ger Stadion vorgelegt, aber die Pressemitteilung nach dem gestrigen Scheitern des Projekts vermittelt den Eindruck, dass man nun eher resigniert und sich dem für die zukünftige Entwicklung des Vereins äußerst ernüchternden Schicksal ergibt.“






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