17.09.2015 - 1. FC Nürnberg

Aktive Fans aus Nürnberg sind gegen Bild-Werbung


Das Bündnis aktiver Clubmitglieder (BAC) fordert den eigenen Verein auf, es dem FC St. Pauli nachzumachen und am kommenden Spieltag keine Werbung für die Bild-Zeitung zu machen, da die „Wir helfen“ Aktion eines Logistikunternehmens und der Boulevardzeitung eine „offensichtliche Webekampagne“ sei.


„Dabei wird das Leid von Menschen ausgenutzt. Es ist schon schwer zu glauben, dass sich die BILD-Zeitung ernsthaft für Flüchtlinge einsetzen möchte. Wie oft schon hat gerade diese Zeitung Ressentiments geschürt? Eine Aktion, bei der es um Hilfe geht, braucht kein Logo der BILD-Zeitung auf Spielertrikots. Der 1. FC Nürnberg hat bereits zu einem Zeitpunkt Flüchtlinge ins Stadion eingeladen, als gerade Medien wie die BILD-Zeitung sich für Flüchtlingshilfe nicht im Geringsten interessierten. Geradezu unerträglich ist die Reaktion des Chef-Redakteurs der BILD-Zeitung, der dem FC St. Pauli unterstellt, “kein Herz für Flüchtlinge” zu haben, nur weil der Verein die BILD-Kampagne nicht unterstützt. Wer ein Herz für etwas hat und wer nicht, entscheidet nicht die BILD-Zeitung“, heißt es von den aktiven Fans des 1. FC Nürnberg.

"Jenes Medienunternehmen, das über Jahrzehnte rassistische Hetze betrieb, dessen Schlagzeilen Mitschuld tragen an der pogromartigen Atmosphäre rund um Asyl-Unterkünfte in Deutschland, inszeniert sich als friedenstiftende Instanz. Jener Fußballverein, der – trotz aller Rivalität – wie kein zweiter gegen Fremdenfeindlichkeit eintritt, steht öffentlich in Misskredit. Einfach widerwärtig", meint die Ya Basta Redaktion zu dem Thema und schließt sich der Aufforderung der aktiven Clubmitglieder an. "Zeigt eure Solidarität mit Flüchtlingen, aber zeigt sie nicht mit Springer! Ladet wieder Flüchtlinge zu unseren Spielen ein, engagiert euch mit euren Fans rund um die Notunterkünfte. Aber bitte: Fürchtet keine schlechte Presse. Denn schlechte Presse aus dem Hause Springer ist gute Presse!", so die Ultras in der Redaktion weiter.

Auch der HSV-Supporters Club, die Fanorganisation Unsere Kurve und die aktive Fanszene von Fortuna Düsseldorf treten mit der gleichen Forderung an ihren Verein bzw. alle Bundesligisten heran. (Faszination Fankurve, 17.09.2015)
Übersicht:
Die Fans folgender Vereine fordern ihren Verein auf, sich nicht an der Ärmelaktion am Wochenende zu beteiligen:
Fortuna Düsseldorf Fans (Fast alle relevanten Gruppen der aktiven Fanszene)
Schalke 04 Fans (Königsblaue Hilfe)
1. FC Nürnberg Fans (Ya Basta und die aktiven Clubfans)
Hamburger SV Fans (HSV-Supporters Club)
Eintracht Frankfurt Fans (Verband der Eintracht Frankfurt Fanclubs)

TSV 1860 München Fans (Fanrat TSV 1860 München)
Fanorganisation Unsere Kurve


Folgende Vereine werden am Wochenende nicht mit dem Logo auflaufen:
FC St. Pauli
Union Berlin

Fanfotos 1. FC Nürnberg




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