15.07.2016 - Preußen Münster / 1. FC Magdeburg

​Allgemeine Infos lösten massiven Polizeieinsatz aus


Das Drittligaspiel Preußen Münster gegen den 1. FC Magdeburg war in der vergangenen Saison von einem massiven Polizeieinsatz begleitet worden. Den FCM-Fans wurden im Vorfeld Zaunfahnen verboten. Wie nun bekannt wurde, lagen der Polizei keine konkreten Informationen über eine geplante Pyroaktion vor.

In der Antwort der Landesregierung von Sachsen-Anhalt auf eine Kleine Anfrage der Linken Politikerin Eva von Angern heißt es: „Im Rahmen der Berichterstattung im Vorfeld des Spiels wurde der Polizeidienststelle in Münster mitgeteilt, dass Fußballfans des 1. FC Magdeburg gelegentlich pyrotechnische Erzeugnisse mitführen, um diese anlassbezogen zu zünden. Eine Information, dass Fans des 1. FC Magdeburg ohne Eintrittskarten anreisen lag der Landespolizei Sachsen-Anhalt nicht vor.“ Konkretere Hinweise lagen bei der Polizei Münster nicht vor. Trotzdem wurde ein massiver Polizeieinsatz geplant.

Die Fanhilfe Magdeburg zeigt wenig Verständnis für die Gefahrenprognose der Polizei Münster, die nur aus allgemeinen Informationen abgeleitet wurde. „Im Ergebnis reichen solch allgemeinen Informationen also aus, um aus dem gelegentlichen Einsatz von Pyrotechnik seitens der Clubfans einen massiven Einsatz dieser zu konstruieren und mehrere hundert Fußballfans massiv zu gängeln oder das Ansammeln von Fans auf dem Parkplatz als den möglichen Versuch eines Kassensturms zu interpretieren und diese im gleichen Atemzug allesamt als gewaltbereit bzw. gewaltsuchend zu stigmatisieren. Auch wenn uns dieses Ergebnis letztlich nicht überrascht, lässt es erneut einen interessanten Einblick in die Psyche der Institution Polizei zu. Fußballfans werden hier zweifelsohne als Gegner gesehen. Für eine Entspannung des schwierigen Polizei-Fan-Verhältnisses sind solche Erkenntnisse auf jeden Fall nicht förderlich“, heißt es von der Fanhilfe Magdeburg, die die Kleinen Anfragen an die Landesregierungen in Sachsen-Anhalt mitinitiiert hat.

Die Fanhilfe Magdeburg hat die Vorfälle von Münster im Nachgang aufgearbeitet (Faszination Fankurve berichtete) und auch eine Kleine Anfrage an die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen mitinitiiert. (Faszination Fankurve, 15.07.2016)






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