16.12.2017 - Adventskalender Türchen 16

Als Hansa-Fans schon mal Fische mit im Gästeblock hatten


Hansa Rostock war am 03 März 2005 zu Gast im Niedersachsenstadion von Hannover 96. Die mitgereisten Hansa-Fans zeigten dabei ein Spruchband, an das wir im heutigen Adventskalender erinnern wollen. Die damalige Aktion dürfte die Hansa-Fans auch zu der Fisch-Aktion von einigen Wochen in Jena animiert haben.


Die Idee für diese Rostocker Mottofahrt nach Hannover in der Saison 2004/2005 mit dem Titel „Fußball, Fischen, Alkohol“, angelehnt an einen Song der RuhrpottPunk-Legende „Lokalmatadore“, kam vom Fanclub Barmy Army. Eigentlich gab es die Aktion schon durch den Fanclub Märtyrer beim Hinrunden-Spiel in Bielefeld. Da seinerzeit nur etwa zehn Fans mitmachten, wurde die Idee erneut, dieses Mal im größeren Rahmen, umgesetzt. Viele machten mit, erschienen im perfekten hanseatischen Outfit: Friesennerz, Seemannshut, Gummistiefel. In Hannover stellte sich damals die Frage, ob das Mitbringen toter Fische unter die Stadionordnung fällt, und ob diese eventuell sogar als Wurfgeschoss eingestuft werden müssen. Bei den Ordnern herrschte hierüber Uneinigkeit. „Einige haben ihren Fisch nicht mit rein bekommen, bei anderen schaute der Kopf noch aus der Jacke raus, und es gab kein Probleme“, erklärte uns ein Hansa-Fan damals im Nachgang der Aktion.

Neben dem Seemann-Outfit und den mitgebrachten Fischen zeigten die Hansa-Fans ein Spruchband mit der Aufschrift „Egal, wie viele euch ins Netz gehen – Wir bleiben auf`m Deck stehn“ und spielten damit auf Probleme, wie Stadionverbote an, mit denen sich auch damals schon viele aktive Fans rumschlagen mussten.


Im Oktober 2017 führten die Hansa-Fans erneut eine ähnliche Aktion durch. Beim Spiel zwischen dem FC Carl Zeiss Jena und dem FC Hansa Rostock im Ernst-Abbe-Sportfeld bewarfen mitgereiste Hansa-Fans die Südkurve Jena mit Fischen. Dazu sangen die Gästefans „Wir haben euch was mitgebracht: Fisch, Fisch, Fisch!“ und hielten ein Spruchband mit dem Fischer- und Anglergruß „Petri heil“ hoch (Faszination Fankurve berichtete). Eine Aktion, die deutschlandweit Beachtung fand. Die Ursprünge der Aktion, die bereits im Jahr 2005 lagen, kannten dabei nur noch die wenigsten Nicht-Rostocker. Anders als im Jahr 2005 führte die Aktion im Jahr 2017 zu einer Geldstrafe durch den DFB und sogar die Tierschutzorganisation PETA meldete sich zu Wort. und forderte Stadionverbote für beteiligte Hansa-Fans. Dazu bleibt nur zu sagen: „Egal, wie viele euch ins Netz gehen – Wir bleiben auf`m Deck stehn“.(Faszination Fankurve, 16.12.2017)

Hier nochmal die 24 Artikel, die sich hinter den einzelnen Türchen versteckt hatten, im Überblick:
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Adventkalender-Türchen 2: „Traditionslose Arschlöcher hier abstellen!“
Adventkalender-Türchen 3: „Disco-Prolls, McFit Opfer und Gerüstbauer“
Adventkalender-Türchen 4: Als Ultràgruppe wegen Spruchband die Aktivitäten einstellte
Adventkalender-Türchen 5: Als Ultras Frankfurt in „Flüchtlingskrise“ provozierten
Adventkalender-Türchen 6: Zitronenmann Spruchband-Duell zwischen Rhein & Weser
Adventkalender-Türchen 7: „Ultras ohne Ehre“-Spruchband entfachte eine Debatte
Adventkalender-Türchen 8: „Erstmal zu Penny“-Spruchband
Adventkalender-Türchen 9: „Um 15:30 Uhr wäre es zu hell gewesen!“
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Adventkalender-Türchen 13: „Hey Bullen - Heute schon den Kalender verprügelt?“
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Adventkalender-Türchen 15: Von knappen Niederlagen & Knappen-Niederlagen
Adventkalender-Türchen 16: Als Hansa-Fans schon mal Fische mit im Gästeblock hatten
Adventkalender-Türchen 17: Als Werder-Ultras Choreo-Motto vorab ausplauderten
Adventkalender-Türchen 18: „Oral raus, Anal rein! Jetzt ficken wir die Liga von hinten!
Adventkalender-Türchen 19: „Hallo Hopper! Heute keine Show“
Adventkalender-Türchen 20: Als sich Ultras Gelsenkirchen bei Schalke-Spielern bedankten
Adventkalender-Türchen 21: Wenn Ultras sich mit Arbeitern solidarisieren
Adventkalender-Türchen 22: „Das Schlimme am Sommer seid ihr an unseren Stränden!“
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