Fahnenlager nach Banner-Präsentation gestürmt

Am 12. Mai 2007 präsentierten Ultras von Werder Bremen die Auswärtszaunfahne der Frankfurter Ultràgruppe Inferno Bad Schwalbach am Zaun der Ostkurve. Nach Abpfiff des Spiels stürmten Frankfurter Ultras deshalb das Fahnenlager in der Ostkurve und sollen Werder Fanmaterialien bereits in den Händen gehalten haben.

Doch geglückt ist die beim vorherigen Aufeinandertreffen beider Mannschaften „Vendetta (Blutrache)“ nicht. Am vorletzten Spieltag der Saison 2006/2007 spielte Eintracht Frankfurt noch um den Abstieg und Werder Bremen um die deutsche Meisterschaft. Am Ende sicherte sich die Eintracht durch einen 2:1 Sieg den Klassenerhalt. Doch die Feierlichkeiten erlebten einige Frankfurter Ultras gar nicht mehr mit, sie stürmten da schon den Fahnenraum in der Ostkurve.

„Kurz vor Schluss präsentierte die Bremer Ostkurve die Auswärtsfahne des Inferno Bad Schwalbach. Jede Menge Frust machte sich breit und es begaben sich direkt nach Abpfiff etwa 40 Leute auf den Weg Richtung Ostkurve. Während 2 den Weg in den Bremer Materialraum fanden, sich aber schnell einer Überzahl von Gegnern gegenübersahen und erbeutetes Material auf dem Rückzug wieder verloren, kam es auf dem Vorplatz zu kleineren Auseinandersetzungen mit Bremern, welche teilweise ins Stadioninnere flüchteten. Die Polizei riegelte daraufhin den Vorplatz ab und trieb alle Gästefans Richtung Busse. Unabhängig aller Erklärungsversuche und Ausflüchte bleibt der schmerzvolle Verlust der Inferno-Fahne“, beschrieben die Ultras Frankfurt ihre Erlebnisse vom 12. Mai 2007 im Bremer Weserstadion.

Schon vor der Präsentation der Auswärtszaunfahne des Inferno Bad Schwalbachs war die Situation in Bremen angespannt: „Schon in der Nacht machte sich 1 sportlicher Bus aller Altersgruppen, sowie ein kleinerer Bus ausschließlich jungen Semesters auf den Weg gen Bremen. Einige wenige Optimisten wollten doch schon hier den vorzeitigen Klassenerhalt beim Meisterschaftskandidaten Werder feiern und es erst gar nicht auf ein Endspiel am letzten Spieltag ankommen lassen. Am frühen Vormittag erreichte man schon die Bremer Innenstadt und ließ sich erst mal in einer Kneipe im Bremer-Viertel nieder, für welche sich die Bremer Zivis auch recht schnell interessieren und es sich sogleich davor in ihrem PKW gemütlich machten. Nach 2 Stunden ließen sich auch die Bremer Hools vor der Kneipe blicken, mussten allerdings nach kurzem Schlagabtausch schnell den Rückwärtsgang einlegen. Anzumerken bleibe hierbei, dass ein Bremer Zivi durch einen Faustschlag eines Bremers so schwer verletzt wurde, dass dieser in eine Bremer Klinik eingeliefert werden musste. Die Ersten zog es nun Richtung Stadion, der Rest verbrachte den restlichen Tag unter Aufsicht uniformierter Beamter und den nun eingetroffenen Zivis aus Frankfurt in der Kneipe“, schrieben die Ultras Frankfurt später in ihrem Kurvenflyer „Schwarz auf weiß“.

Ein Bremer Ultrà soll die Unachtsamkeit des Infernos ausgenutzt haben, um bei einem vorherigen Spiel im Weserstadion in den Besitz der kleinen Fahne zu gelangen. Das Inferno Bad Schwalbach hat sich 1996 gegründet und die Mitglieder der Gruppe gingen spätestens seit 1999 größtenteils in den 1997 gegründeten Ultras Frankfurt auf. Das Inferno existiert bis heute. (Faszination Fankurve, 15.12.2015)

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