09.03.2007 - Euro 2008

Amnesty International gegen Pläne des Innenministeriums


Presseberichten zufolge möchte Österreichs Innenminister Günther Platter bei der Europameisterschaft 2008 die Präventivhaft für auffällig gewordene Fans prüfen. Amnesty International Österreich bezeichnete sein Vorhaben als absurd.

Bisher hatte sich Österreich im Gegensatz zum Mitausrichterland Schweiz in punkto Gewaltbekämpfung eher zurückgehalten. Allerdings hatte Platter nach den Ausschreitungen beim Wiener Derby am vergangenen Sonntag ein hartes Durchgreifen angekündigt.

„Diese Idee ist absurd. Ich erwarte von einem Innenminister eine menschenrechtliche Grundkompetenz, bestimmte von vornherein menschenrechtswidrige Überlegungen gar nicht erst anzudenken“, beurteilte Heinz Patzelt, Generalsekretär von Amnesty International Österreich, die Pläne des Innenministers im Gespräch mit Faszination Fankurve. Zudem existiere derzeit kein gesetzlicher Rahmen für eine Präventivhaft im Zusammenhang mit Fußballgewalt. Im Gegenzug erwartet Patzelt, dass die Menschenrechte der Besucher auf eine sichere Teilnahme durch eine qualifizierte Polizeiarbeit sichergestellt werden. „Polizeiarbeit hat angemessen und verhältnismäßig zu sein!“

Innenminister Platter berief sich auf Maßnahmen der Präventivhaft, die in Deutschland vor und während der WM 2006 durchgeführt wurden. Auch hierzulande war es zu großen Diskussionen über dieses Instrument gekommen. (Faszination Fankurve, 9.3.2007)






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