16.06.2021 - Fanhilfe

„An Absurdität nicht zu überbieten“


Am heutigen Mittwoch beginnt die Innenministerkonferenz in Rust. Im Vorfeld dieser Konferenz forderte Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) die Einführung von personalisierten Tickets im Fußball. Der Dachverband der Fanhilfen e. V. kritisiert diesen Vorstoß.

Demnach stehe Wöller politisch mit dem Rücken zur Wand und wolle nun mit dieser populistischen Forderung für Aufmerksamkeit sorgen. Die im Dachverband zusammengeschlossenen Fanhilfen fordern die Innenminister der Länder auf, dieser Forderung zu widersprechen.

Im Podcast „Politik in Sachsen“ der Sächsischen Zeitung forderte der CDU-Politiker die Einführung von personalisierten Tickets in Fußballstadien. Als Begründung für diesen erneuten Vorstoß dienen dem Innenpolitiker Vorfälle, die gar nicht im Stadion passiert sind. Faszination Fankurve veröffentlichte bereits einen Kommentar zum Thema. (Faszination Fankurve, 16.06.2021)

Faszination Fankurve dokumentiert die Pressemitteilung vom Dachverband der Fanhilfen e. V.:

Populistische Forderung nach personalisierten Eintrittskarten ist und bleibt Unfug

Im Vorfeld der heute beginnenden Innenministerkonferenz wurde vom sächsischen Innenminister Wöller erneut die Forderung nach personalisierten Eintrittskarten in Fußballstadien erhoben. Nicht nur die Forderung an sich, sondern auch die dazu herangezogenen Argumente sind realitätsfremd.

„Die Forderung nach personalisierten Tickets für Fußballfans ist ein politischer Winkelzug, mit dem sich der massiv unter Druck stehende sächsische Innenminister Wöller versucht, Luft zu verschaffen. Aufgrund zahlreicher Skandale steht er politisch mit dem Rücken zur Wand und will mit dieser populistischen Forderung punkten. Mit der Realität haben seine in diesem Zusammenhang getätigten Aussagen rein gar nichts zu tun. Daher erwarten wir, dass ihm auf der Innenministerkonferenz entschieden widersprochen wird“, erklärt Danny Graupner vom Dachverband der Fanhilfen e. V.

Der sächsische Innenminister hatte in einem Radiointerview die Auseinandersetzungen vor dem Stadion rund um das Aufstiegsspiel von Dynamo Dresden zum Anlass genommen, um erneut personalisierte Eintrittskarten für Fußballspiele zu fordern. Ebenso verwies er auf die im Rahmen der Bekämpfung der Corona-Pandemie überall erfolgte Abgabe von persönlichen Daten.

„Sollten alle Grundrechtseinschränkungen aufgehoben werden, sobald die Pandemie keine grundlegende Gefahr mehr für die Bevölkerung darstellt, muss dies selbstverständlich auch für den Stadionbesuch gelten. Regeln der Pandemiebekämpfung, die dann extra für Fußballfans fortbestehen, darf es nicht geben. Ebenso haben personalisierte Tickets keinerlei Auswirkung auf die Sicherheitslage vor den Stadien. Der in diesem Zusammenhang dann gerade geäußerte Verweis auf Vorfälle vor dem Stadion ist somit an Absurdität nicht zu überbieten. Daher lehnen wir diese Forderungen grundlegend ab“, so Danny Graupner abschließend.






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