Anreise am Vorabend & versuchter Sturm der Haupttribüne

Etwa 50 Holstein Kiel Fans reisten bereits am Freitagabend mit Autos nach Lübeck und ließen sich in der Lübecker Altstadt in der Straße „An der Untertrave“ nieder. Die Polizei stufte die Gruppe als Risikofans ein, nahm deren Personalien auf und sprach Hausverbote für den Derbytag aus.

Die Holstein Kiel Fans wurden von der Polizei zurück in Richtung Kiel begleitet, ohne dass es zu Auseinandersetzungen mit VfB Lübeck Fans kam. Am Folgetag marschierten VfB Lübeck Fans in einem Fanmarsch von etwa 200 Fans gegen 11:30 Uhr vom Holstentor zum Lohmühle Stadion. Die Polizei kritisiert hierbei den vereinzelten Einsatz von Böllern.

Die Holstein Kiel Fans reisten mit zwei Zugverbindungen und einem Bus nach Lübeck. Eine Zugverbindung hatte wegen eines umgestürzten Baumes Verspätung. Laut Polizeiangaben wurden in der Nähe des Gästeblocks fünf Lübecker festgenommen, weil sie dort deponierte Böller an sich nehmen wollten. Später sollen laut Polizei 25 Lübeck Fans versucht haben, sich Zugang zur Haupttribüne zu verschaffen. Auf der Haupttribüne, die für Teile der Fanszene aus Sicherheitsgründen in Teilen gesperrt war, kam es später noch zu Rangeleien bei einem Polizeieinsatz.

Das Landespokal Halbfinal-Spiel wurde wegen des Andrangs und dem versuchten Sturm der Tribüne mit 15 Minuten Verspätung angepfiffen. In der ersten Halbzeit sollen Lübeck und Kiel Fans sich an der Grenze des Gästeblock gegenseitig provoziert und mit Bechern beworfen haben, weshalb die Polizei fünf Lübeck-Fans in Gewahrsam nahm. Insgesamt waren 300 Polizisten im Einsatz.

Die Kieler Ultras von Supside gedachten den Opfern des Terroranschlags von Paris vom Vortag mit einem Überhänger in den Farben Frankreichs und einem Peace-Logo mit dem Eifelturm integriert, der über der Zaunfahne der Ultras hing.

Der VfB Lübeck gewann das Halbfinale vor 2.557 Zuschauern gegen den Drittligisten aus Kiel mit 1:0. Die Fanfotos des Spiels gibt es oben in der Galerie. (Faszination Fankurve, 16.11.2015)