13.09.2017 - Dynamo Dresden

„Aufklärung? Fehlanzeige!“: Ultras Dynamo kritisieren DFB


Nachdem es am vergangenen Wochenende deutschlandweit in den Fankurven zu einem Aktionsspieltag gegen Korruption beim DFB kam (Faszination Fankurve berichtete), haben die Ultras Dynamo nun einen Rückblick auf die Affären rund um die Vergabe der Weltmeisterschaft 2006 an Deutschland veröffentlicht.

Auch wenn dem DFB in den offiziellen Ermittlungen bisher nichts nachgewiesen werden konnte, ist nicht nur für die Ultras Dynamo bei der Vergabe der WM 2006 an Deutschland etwas faul. So ziehen die Ultras aus Dresden bei der FIFA, in deren Ämter auf DFB-Funktionäre sitzen, Vergleiche mit mafiösen Strukturen und geben eine Zusammenfassung über den Stand Dinge, der über die Vergabe des Turniers an Deutschland bisher öffentlich wurde.

„In der Aufklärung der Korruptionsaffäre beauftragte der DFB eine Anwaltskanzlei namens 'Freshfields'. Ein Gutachten besagt, dass es keine Korruption gegeben habe, es sei jedoch nicht auszuschließen, dass Bestechungsgelder geflossen seien. Dieses nichts aussagende Gutachten kostete den DFB mehrere Millionen Euro. Man versuchte folglich nur, den eigenen Namen wiederherzustellen und ins rechte Licht zu rücken. Dabei liegen die Fehler im Organisationskomitee für die WM 2006. Beckenbauer als Präsident leitete die Geldflüsse ein. Von Niersbach stammt anscheinend die handschriftliche Notiz auf dem Schuldschein für Dreyfuss. Später behauptet er, von allem nichts gewusst zu haben. Im Nachgang revidierte er das auf den Zeitraum vor 2005. Zwanziger unterschrieb als DFB Präsident 2006 die Steuererklärung des Verbandes für den Zeitraum, als Dreyfuss ausgezahlt wurde. Irgendwo hat jeder eine Aktie an der Schmiergeldaffäre, zugeben will es aber keiner und zeigt mit dem Finger auf andere. Selbst 17 Jahre nach der gekauften Wahl sind die alten Praktiken immer noch in der DFB-Spitze zu spüren. Im Mai dieses Jahres stimmte der jetzige Präsident des DFB Reinhard Grindel für eine Neubesetzung des Ethikrates bei der FIFA. Die früheren beiden Chef Ethiker des nun abgesetzten Ethikrates waren federführend in der Aufklärung des 'Sommermärchenskandals'. Das ist auf jeden Fall ein Fingerzeig in die Richtung, in die man an der Spitze des DFB gehen möchte. Vertuschung statt lückenlose Aufklärung scheint die Devise zu sein“, heißt es in der Mitteilung der Ultras Dynamo.

Hintergrund der Kritik am DFB seitens der Ultras dürfte sein, die DFB-Sportgerichtsbarkeit, die sich als Richter über angebliches Fanfehlverhalten versteht, zu delegitimieren. (Faszination Fankurve, 13.09.2017)

Fanfotos Dynamo Dresden




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