05.10.2014 - 1. FC Kaiserslautern / Karlsruher SC

Auseinandersetzungen im Stadion nach FCK-KSC


Nach dem Zweitligaspiel zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem Karlsruher SC kam es zu Auseinandersetzungen auf der Südtribüne des Fritz-Walter-Stadion, nachdem rund 100 KSC-Fans Richtung Heimkurve stürmten und FCK-Fans ihnen entgegen liefen.

Video der Auseinandersetzung nach Abpfiff:

Das schreibt die Polizei Rheinland Pfalz zu den Auseinandersetzungen:
Massive Ausschreitungen beim Südwestderby

Zu massiven Ausschreitungen ist es am Samstagnachmittag nach dem Südwestderby des 1. FC Kaiserslautern gegen den Karlruher SC gekommen. Die Einsatzkräfte des Polizeipräsidiums Westpfalz, der Bereitschaftspolizei und der Bundespolizei hatten alle Hände voll zu tun und mussten immer wieder Auseinandersetzungen mit starkem Personalaufwand unterbinden.

Ausschreitungen am Kreisel
Knapp 40.000 Zuschauer waren zum Spiel ins Fritz-Walter-Stadion gekommen – darunter etwa 5.000 Karlsruher, die mit Bussen, Privatfahrzeugen und der Deutschen Bahn angereist waren. Allein die zwei Entlastungszüge brachten rund 2.000 Anhänger aus Karlsruhe in die Westpfalz. Die Bahnreisenden wurden mit großem Personalaufwand zum Stadion begleitet, während die Busse und Kleinbusse weitestgehend am Stadion parkten.
Nach dem Eintreffen der Züge wurde die Unterführung in der Eisenbahnstraße wie geplant gesperrt. Die Polizei bittet im Nachhinein um Verständnis – die Sperrung war aus Sicherheitsgründen dringend erforderlich. Während der Sperrung zündeten insbesondere FCK-Anhänger mehrfach Böller und Pyrotechnik, was bei fünf Einsatzkräften zu Knalltraumen führte. Ein weiterer Beamter wurde leicht verletzt. Die Einheimischen hatten vehement versucht zu den Gästefans vorzudringen.
Richtig viel Arbeit bekamen die Beamtinnen und Beamten nach dem Schlusspfiff. Während die Polizei gerade im Ostbereich die Begleitung der Karlsruher und weitere Sperrungen vorbereitete, durchbrachen etwa 100 zum Teil vermummte Karlsruhe-Anhänger mehrere Absperrungen des Ordnungsdienstes und trafen auf der Südtribüne auf die etwa gleiche Anzahl einheimischer Anhänger. Es kam zu einer größeren Auseinandersetzung, die mit zeitlicher Verzögerung von Polizeikräften beendet wurde. Nicht mehr verhindern konnten die Beamtinnen und Beamten allerdings, dass jeweils sechs Ordner und Anhänger beider Seiten verletzt wurden.
Durch diese Auseinandersetzung konnte der von der Polizei begleitete Marsch der Karlsruher zum Bahnhof erst mit Verzögerung starten. Dabei kam es am Löwenburgkreisel zu Angriffen auf Polizeibeamte – drei KSC-Anhänger wurden festgenommen. Dies führte dazu, dass der zweite Entlastungszug erst gegen 17 Uhr starten konnte, weil sich die Bahnreisenden solidarisch mit den Festgenommenen erklärten und sich weigerten ohne die drei Personen in den Zug einzusteigen. Gleichzeitig kam es auf der Nord-Seite des Hauptbahnhofes zu weiteren Ausschreitungen, wo eine große Anzahl gewaltbereiter FCK-Anhänger randalierte. Es kam dabei zu Flaschenwürfen und mehreren beschädigten Dienstfahrzeugen.
Einsatzleiter Franz-Josef Brandt: "Die Polizei ist fassungslos über die Gewaltbereitschaft beider Fanlager – von Seiten der FCK'ler vor dem Spiel und den Karlsruhern nach dem Spiel." Gleichzeitig erklärte der Polizeidirektor, dass die Polizei alles unternehmen werde, um die Randalierer zu überführen. Dazu steht den Ermittlern umfangreiches Bildmaterial zu Verfügung, dass ausgewertet werden muss.

Die Fanfotos des Spiels zwischen Kaiserslautern und dem Karlsruher SC gibt es oben in der Galerie.

Das sagt die Bundespolizei zu ihrer Begleitung der Anreise der KSC-Fans:
Am Samstagnachmittag fand das Südwestderby zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Karlsruher SC in der 2. Bundesliga auf dem Betzenberg statt. Fast vierhundert Einsatzkräfte der Bundespolizei waren bei diesem Brisanzspiel eingesetzt.
In der Anreisephase konnten mit Unterstützung der Bundesbereitschaftspolizei Bad Bergzabern, Bayreuth und Bad Düben ca. 7.500 Heimfans und 2.000 Gästefans am Hauptbahnhof Kaiserslautern in Empfang genommen werden. Die Anhänger des KSC wurden auf der Zollamtstraße gesammelt und geschlossen zum Stadion geführt. Dabei kam es auf Höhe des Elf - Freunde - Kreisels zu gegenseitigen Flaschenwürfen und Beschuss mit Pyrotechnik. Im Bahnhof Böhl - Iggelheim wurden aus einer Gruppe Karlsruher Fans heraus Kaiserslauterer Fans angegriffen. Dabei entwendeten die Täter Fanschals und Mützen. Nach Spielende kam es zu Ausschreitungen im Stadion und auf dem Weg zum Bahnhof, so dass sich die geplante Rückreise der Karlsruher Fans verzögerte. Der gesamte Hauptbahnhof Kaiserslautern musste zur strikten Fantrennung für längere Zeit gesperrt werden. Die beiden zusätzlichen Züge nach Karlsruhe, die bereits auf der Anreise stark beschädigt wurden, konnten dann auch erst mit Verspätung um 16.10 Uhr und 16.50 Uhr abfahren.
Insgesamt zählte die Bundespolizeiinspektion Kaiserslautern weit über zwanzig Straftaten u.a. wegen Raub, Körperverletzung und Widerstand.
Dass das Thema Fußball politische Relevanz besitzt, zeigte die Anwesenheit des Landtagsabgeordneten Matthias Lammert (CDU) während des Einsatzes. Er informierte sich vor Ort bei den Einsatzkräften über die Unterbringung und Verpflegung.
Der hohe Kräfteansatz war aufgrund der spürbaren Brisanz gerechtfertigt und hat letztlich auch schwerwiegende Auseinandersetzungen verhindert!






Weitere News:
28.01.2015: Bilanz der Ermittlungen nach Ausschreitungen
17.12.2014: Strafbefehle nach Ausschreitungen bei FCK-KSC
13.10.2014: FCK-Fans & Politiker bereiten Derbyereignisse auf
07.10.2014: FCK-Fans als Retter und Randalierer
07.10.2014: DFB ermittelt nach Auseinandersetzungen

Alle 7 News anzeigen