15.10.2018 - TuS Koblenz

Auswärtsspiel der TuS Koblenz abgebrochen


Die TuS Koblenz war am Samstagnachmittag in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar beim VfB Dillingen auf dem dortigen Kunstrasenplatz Papiermühle zu Gast. Nach Vorfällen in der 70. Spielminute wurde das Spiel erst unterbrochen und nach etwa 40 Minuten sogar endgültig abgebrochen.

Doch wie kam es dazu? Ausgangspunkt war ein schweres Foul von TuS Koblenz-Spieler Leutrim Kabashi an einem Gegenspieler in der 70. Minute. Aus dieser Situation entwickelte sich auf dem Rasen ein Tumult, an dem sich Spieler beider Mannschaften beteiligten. Vereinzelt sprangen auch TuS Koblenz-Fans, die hinter der Werbebande gestanden hatten, auf den Rasen. Diese Situation soll sich kurze Zeit später wieder beruhigt haben und der für das Foul verantwortliche TuS-Spieler wurde mit einer gelben Karte belangt.

Wie TuS Koblenz-Trainer Anel Dzaka der Rhein-Zeitung erklärte, soll ein VfB Dillingen-Fan daraufhin einem TuS Koblenz-Fan die Nase gebrochen haben. Der TuS-Fan soll durch einen Faustschlag in der Nähe der Reserve- und Trainerbank niedergestreckt worden sein. Gästefans aus Koblenz sollen daraufhin auf die Plexiglasscheibe der Dillinger Reserve- und Trainerbank geschlagen haben, woraufhin die Spieler und Trainer der Heimmannschaft auf den Rasen flüchteten.

Sollte das Spiel nach dem ersten Tumult eigentlich schnell wieder angepfiffen werden, folgte nun eine längere Spielunterbrechung. Nachdem etwa eine halbe Stunde lang ein Fortsetzen der Oberliga-Partie nicht zu beobachten war, entschlossen sich die Fans der TuS Koblenz offenbar von alleine aus, den Sportplatz Papiermühle in Dillingen zu verlassen. Dem VfB Dillingen, der zum Zeitpunkt der Spielunterbrechung mit 2:1 zurücklag, wurden dadurch die Argumente genommen, dass man sich aus Angst vor den Gästefans nicht traue, die Partie zu Ende zu spielen.

Dennoch entschied der Schiedsrichter, dass das Oberliga-Spiel am Samstag nicht fortgesetzt wurde. Wie das Spiel nun gewertet wird, bleibt abzuwarten. Die TuS Koblenz gab zu dem Spielabbruch folgendes kurze Statement ab: „Aktuell kursieren viele Gerüchte über die Gründe für diesen Spielabbruch. Der Schiedsrichter wird zu den Vorfällen im Rahmen des Spiels einen Sonderbericht anfertigen. Sobald uns dieser Bericht vorliegt, werden wir ihn bewerten und eine offizielle Stellungnahme hierzu abgeben können.“ Entscheidend wird somit sein, wie der Schiedsrichter den Spielabbruch in seinem Bericht begründet hat.

TuS Koblenz-Kapitän Michael Stahl erklärte in einem Interview, dass es im Nachgang des Spiels am Samstag nach Rückankunft der Mannschaft in Koblenz zu einer Aussprache mit der Teilen der eigenen Fanszene kam. Die TuS-Fans zeigten sich demnach einsichtig, dass sie das Spielfeld nicht hätten betreten dürfen: „Sie haben ihr Fehlverhalten ihrerseits eingesehen und sich ausdrücklich bei der Mannschaft dafür entschuldigt“, erklärte Stahl dazu, der zudem öffentlich machte, dass die TuS Koblenz-Spieler beim Gang in die Kabine auch vom Dillinger Ordnungsdienst verbal angegangen worden sein sollen. „Ich persönlich wäre sehr vorsichtig den Spielabbruch alleine am Fehlverhalten unserer Fans festzumachen. Es gab Provokationen aus beiden Lagern“, führte der TuS-Mannschaftskapitän die Schilderung seiner Eindrücke fort.

Im Fanlager von TuS Koblenz sorgt der Spielabbruch für große Aufregung. Während Fans, die vor Ort waren, teilweise Verständnis für das Verhalten der aktiven Fanszene aufbringen, kommt deutliche und teils auch unsachliche Kritik vor allem von TuS-Fans, die nicht Augenzeuge der Situation waren. (Faszination Fankurve, 15.10.2018)

Fanfotos TuS Koblenz




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