Der Polizeiwissenschaftler Thomas Feltes von der Ruhr-Universität Bochum untersuchte in den Jahren 2012 und 2013 insgesamt 2.700 Stadionverbote, die der DFB und die Vereine in diesem Zeitraum aussprachen. Borussia Dortmund hat demnach absolut die meisten Fans mit Stadionverboten.
Gewichtet pro 100.000 Zuschauer waren nach Informationen der WAZ hingegen Energie Cottbus am häufigsten von Stadionverboten betroffen, gefolgt von Dynamo Dresden, VfL Bochum und 1. FC Köln Fans. Nach dieser Rechnung landet Borussia Dortmund nur auf Platz sieben.
Außerdem wurde bei der Studie untersucht, inwiefern die mit Stadionverbot belegten Fans vorbestraft waren. Nach Angaben der Zeitung waren demnach 70 Prozent der Stadionverbotler vorbestraft, als sie das Stadionverbot erhielten, was den Forscher und sein Team zunächst überraschte. Ein nicht geringer Teil sei jedoch auch wegen geringer Vergehen vorbestraft gewesen. 50 Prozent der Strafen seien nur Geldstrafen. Zudem stünden Fußballfans unter besonderer polizeilicher Beobachtung, weshalb Vorstrafen wahrscheinlicher sind. Die Stadionverbote wurden größtenteils wegen Pyrotechnikvergehen, Körperverletzung und Widerstands gegen Polizisten ausgesprochen.
Wegen Solidarisierungseffekten innerhalb der Fanszene sei die Wirksamkeit von Stadionverboten fraglich, so der Forscher, der auch präventive Projekte empfiehlt. (Faszination Fankurve, 16.06.2015)
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