19.03.2017 - Borussia Dortmund

BVB macht Verkaufsstand von The Unity dicht


Borussia Dortmund hat der größten Dortmunder Ultàgruppe, The Unity, verboten, den eigenen Verkaufsstand unter der Südtribüne zu öffnen und dort Aufkleber, Fanzines und andere Artikel zu verkaufen. Die Schließung des sogenannten „Büdchens“ ist eine Reaktion auf Vorfälle beim RB Leipzig Heimspiel.

„Als Konsequenz aus den Vorfällen rund um das Heimspiel gegen Leipzig hat die BVB-Vereinsführung das Büdchen vorerst auf unbestimmte Zeit geschlossen. Es wird daher bis auf weiteres keinen Verkauf mehr im (!) Westfalenstadion geben. Stattdessen werden wir ab sofort vor den Spielen im Dortmunder Fanprojekt das Büdchen aufbauen, um euch weiterhin mit Lesestoff, Aufklebern und sonstigen Klamotten zu versorgen. Nicht von der Maßnahme betroffen ist der SÜDTRIBÜNE DORTMUND Info-Stand. Dennoch wird auch dieser ab sofort im Fanprojekt und nicht mehr unter der Südtribüne aufgebaut. Anmeldungen abgeben und Infos einholen könnt ihr euch also im Fanprojekt. Wir werden euch regelmäßig über die „Öffnungszeiten“ vor dem Spiel informieren“, heißt es dazu auf der Webseite von The Unity.

Vor dem Freitagabendspiel gegen den FC Ingolstadt blieb das „Büdchen“ deshalb bereits geschlossen. „Es ist ziemlich durchschaubar, dass diese Maßnahme hauptsächlich dient, dass man im Zweifelsfall gegenüber Medien und Polizei irgendetwas vorzuweisen hat, mit dem man die Ultras bzw. die größte Ultràgruppe 'bestraft'. Wir für unseren Teil haben uns in der Vergangenheit ja schon mit ganz anderen Problemen konfrontiert gesehen, sodass diese Strafe natürlich ziemlich ins Leere läuft“, gab sich The Unity am Spieltag von dem Verbot ziemlich unbeeindruckt.

Die Ultras von The Unity kritisierten zudem die Kollektivbestrafung, die in keinem Zusammenhang mit den Vorfällen am Stadion Rote Erde stehe. The Unity sprach davon, dass durch die Verkäufe im „Büdchen“ Choreografien mitfinanziert werden, wie zum Beispiel die Kurvenshow zuletzt gegen Benfica, mit der sich auch der Verein gerne schmückt. „Dass die Benfica-Choreo von vielen Medien gefeiert wurde, während ein paar Wochen zuvor noch die „Wand der Schande“ ausgerufen wurde, zeigt doch deutlich, wie sprunghaft die öffentliche Meinung oftmals ist“, so The Unity weiter.

Vom Verein hätte man sich in dieser Zeit mehr Rückgrat gewünscht. Zudem wird kritisiert, dass auch beim BVB zu viel nach wirtschaftlicher Logik funktioniere und die Fans im Stadion deshalb „weit unten rangieren“ würden. „Und für uns ist der BVB verdammt nochmal kein Unternehmen, sondern ein bedeutender Teil unseres Lebens, unser Verein eben. Wir fordern nicht, dass wir wichtiger genommen werden, als wir sind, aber es sollte klar sein, dass Borussia Dortmund nicht dadurch lebt, dass in den Fanshops die Kassen klingeln und auf Facebook Millionen User 'Gefällt mir' drücken. Maßnahmen, wie die Schließung des Büdchens bestärken uns letztlich nur darin, unseren Weg fortzusetzen und führen uns vor Augen, dass es wichtiger denn je ist, sich für einen Fußball einzusetzen, in dem die Fans auf den Tribünen im Fokus stehen!“, stellte The Unity klar. (Faszination Fankurve, 19.03.2017)

Fanfotos Borussia Dortmund




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