BVB verzichtet auf zusätzliche Kontrolltechnik

Das von Borussia Dortmund getestete Künstlicher Intelligenz-Tool wird in der kommenden Saison im Westfalenstadion nicht zum Einsatz kommen. Der Club spricht sich bei der möglichen Rückkehr von Zuschauern gegen zusätzliche Kontroll- und Sicherheitstechnik aus.

Borussia Dortmund bereitet sich derzeit intensiv auf die Heimspiele der neuen Saison vor, um im Rahmen aller gebotenen Hygienemaßnahmen eine Rückkehr von Fans ins Stadion zu ermöglichen. Ein potenzielles Konzept mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI), dass der Tabellenzweite der Saison 2019/2020 am letzten Spieltag der abgelaufenen Bundesliga-Spielzeit beim Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim getestet hat, scheidet für die Praxis aus, wie der Geschäftsführer des BVB Carsten Cramer der gegenüber der Rheinischen Post erklärte.

Man habe festgestellt, dass diese Technik nichts ist, was sie im Fußballumfeld entscheidend nach vorne bringe. Die Nutzung zusätzlicher technischer Hilfsmittel scheine aktuell nicht erforderlich zu sein, gab Kramer an.

Der BVB hatte kamerabasierte Temperaturmessung, Maskenerkennung, Personenzählung über das bestehende Ticketsystem sowie Auslastungs- und Abstandsmessung beim letzten Heimspiel getestet. Zukünftig möchte der Club die Abstände durch das eingesetzte Ordnungspersonal gewährleisten. Dieses soll zudem die Zuschauerströme vor und nach dem Spiel lenken. Man denke an verschiedene Zeitfenster beim Ein- und Auslass, so dass jeder Stadionbesucher wisse, wann er kommen und gehen könne. Wenn man sehe, wie die Kontrollen am Flughafen funktionierten, sei er optimistisch, dass es auch ihnen gelingen werde, eine Lösung zu finden, so Cramer.

Regelmäßigen Sitzungen mit dem Fanrat und mit Fanvertretern
Der überregionale Leitfaden, der seitens der DFL an die Clubs geschickt wurde, beinhaltet Rahmenbedingungen für den Ablauf eines Spieltags und dient als Basis für den BVB. Die zuständigen Abteilungen und Funktionsträger beim BVB sind aktuell damit beschäftigt, diese Rahmenbedingungen gemeinsam mit den örtlichen Behörden, insbesondere dem Gesundheitsamt, auf die Heimspiele im Westfalenstadion zu übertragen.

Bei der Planung der Abläufe werden bewusst auch Fans in die Entscheidungswege mit einbezogen. So finden derzeit in regelmäßigen Abständen Sitzungen mit dem Fanrat und kleinere Runden mit Fanvertretern statt, in denen über geplante Maßnahmen diskutiert wird und Ideen ausgetauscht werden. Dabei besteht kein Zweifel darin, dass ein Spiel mit Teilzuschauern lediglich als Schritt zur Normalität gesehen werden kann, in der Hoffnung, so bald wie möglich auch die gewohnten Ausprägungen von Fankultur wieder in vollständig ausgelasteten Stadien erleben zu können, heißt es auf der Homepage des BVB. (Faszination Fankurve, 22.07.2020)