07.05.2008 - VfL Bochum

Bedauern und Aufklärung


Die Ultras Bochum haben einige Tage nach den Vorfällen in Bielefeld - ein Ordner wurde von Fans schwer verletzt – Stellung bezogen. Die Gruppe bedauert die Vorfälle und macht klar, dass der Böller nicht von einem Mitglied der Gruppe gezündet worden war.

Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme zum Spiel in Bielefeld:

Eines der für alle Bochumer schönsten und spannendsten Spiele der Saison wurde durch eine Böller-Explosion und die Verletzung eines Bielefelder Ordners überschattet. Wir ULTRAS BOCHUM bedauern diese Ereignisse und deren folgende Konsequenzen.

Wir möchten hiermit unsere Betroffenheit über den Zustand des Opfers ausdrücken, ihm eine schnelle Genesung wünschen und einiges zur Klärung beitragen.

Der Böller (in den Medien genannter Kanonenschlag) wurde nicht von einem Mitglied unserer Gruppe inmitten des Bochumer Fanblocks entzündet und dadurch billigend die Verletzung von Bochumer Fans in Kauf genommen. Der entzündete Knallkörper wurde anscheinend aus den oberen Reihen des Blocks in Richtung des Spielfelds geworfen und landete dann im unteren Teil des Gästebereiches, wo sich unsere Gruppe aufhielt. Dies wurde uns auch von Außenstehenden und den szenekundigen Beamten nach dem Spiel bestätigt. Durch die Explosion des Böllers wurden fünf Personen unserer Gruppe verletzt und erlitten zum Teil Platzwunden und Verbrennungen. Es sollte jedem klar sein, dass niemand so unvernünftig ist, so etwas in den eigenen Reihen anrichten zu wollen. Der Einsatz des Böllers im Bochumer Fanblock war also auch in den Augen von uns absolut unverantwortlich und ist in einer Menschenmenge nicht zu dulden. Hier muss der Täter mit den drohenden Konsequenzen rechnen, diese akzeptieren und damit leben.

Die Verletzungen des Bielefelder Ordners sind ebenfalls keineswegs gutzuheißen und lösen auch bei uns Betroffenheit aus. Auch wir als Gruppe verurteilen diese Tat. Wobei wir niemandem unterstellen wollen, ihn mutwillig und vorsätzlich verletzt zu haben, hierzu warten auch wir die weiteren Ermittlungen ab. Da einer der Verdächtigen aus unserem Kreis zu stammen scheint, können auch wir uns erst dann weiter äußern, wenn die Auswertung der Videobilder und auch Gespräche unsererseits mehr zulassen. An dieser Stelle möchten wir auch von unserer Seite dem Opfer unsere Genesungswünsche mit auf den Weg geben.

Wir möchten darum bitten, im Vorfeld etwaiger Ermittlungsergebnisse oder Verurteilungen von Schuldzuweisungen gegenüber unserer Gruppe oder Einzelpersonen abzusehen, dies geschieht bereits zu Genüge durch übereilte, ungenau recherchierte und reißerische Berichterstattung einiger Medien.

Es bleibt zu sagen, dass trotz unbestrittenen Fehlverhaltens einiger Fans an diesem Tage auch das Vorgehen der Polizei, insbesondere auf dem Rückweg zum Bielefelder HBF und am HBF selbst, alles andere als deeskalierend und zielführend war. Völlig unabhängig von den Geschehnissen im Stadion wurde gegen viele Fans, darunter Jugendliche und Frauen, wegen jeder Kleinigkeit mit unnötiger Härte vorgegangen. Eine genauere Berichterstattung wird noch folgen. Wer selbst betroffen war, oder mit Foto-/Videomaterial oder Zeugenaussagen helfen möchte, kann sich gerne melden.

Wir ULTRAS BOCHUM sind uns über die große Verantwortung gegenüber der Ostkurve Bochum im Klaren und werden in Zukunft versuchen so auf die Kurve einzuwirken, dass solche Szenen nicht wieder vorkommen.

Bochum, 05. Mai 2008, ULTRAS BOCHUM 1999

Fanfotos VfL Bochum




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