12.09.2014 - Holstein Kiel

Beförderungsverbot gegen Ultras: Keine Zuganreise!


Nach Angaben der Hannoverschen Allegemeinen Zeitung wurden 48 Fans von Holstein Kiel nach einem Vorfall am vergangenen Samstag mit einem Beförderungsverbot belegt und dürfen nun nicht mehr mit dem Metronom-Zug reisen. Die Kieler Ultras zweifeln nach dem Vorfall am Rechtsstaat.

Gegen die Holstein-Fans wurde ein Beförderungsverbot ausgesprochen. Somit können sie Morgen zum Spiel beim VfL Osnabrück nicht mit der Privatbahn reisen. Eine Fahrt mit Regionalzügen fällt somit für die 48 betroffenen Fans flach, da zwischen Hamburg und Bremen im Regionalverkehr nur der Metronom verkehrt.

Unstrittig ist, dass bei der Fahrt der Holstein Kiel Fans zum Spiel in Erfurt eine Deckenverkleidung zu Bruch ging. Die Supside Kiel bestätigen dies, sind mit den folgenden Maßnahmen der Polizei aber alles andere als einverstanden gewesen und erheben schwere Vorwürfe gegen die Bundespolizei. (Faszination Fankurve, 12.09.2014)

Das sagen die Supside Kiel zu dem Vorfall:

Der heutige Tag lässt uns mal wieder zweifeln, ob wir tatsächlich in einem Rechtsstaat leben oder ob sich mit der Polizei ein eigener Staat im Staat gebildet hat. Was ist passiert?

Um es klipp und klar zu sagen, dass irgendjemand die Verkleidung im Metronom beschädigt hat, ist definitiv nicht zu dulden und gehört auch sanktioniert, aber das Vorgehen der Polizei hat mit rechtsstaatlichen Mitteln rein gar nichts zu tun. Sippenhaft und Kollektivstrafen gibt es im Grundgesetz nicht, das interessiert die Bullen aber offensichtlich überhaupt nicht. Wenn es ein oder zwei Löcher in der Decke gibt, gibt es maximal ein oder zwei Täter. Um den potenziellen Täter herauszufiltern ist eine Videographierung aller möglichen Täter vielleicht gerade noch hinnehmbar, aber warum dann alle die Fahrt nicht fortsetzen dürfen, ist unverständlich. Und noch unverständlicher ist, was dann passierte. Willkürlich wurden zwei Personen aus der Masse rausgezogen und in Gewahrsam genommen. Einer, weil er angeblich den Rest angestachelt hat; der andere hatte einfach nur nach der Dienstnummer eines Beamten gefragt. Diesem Anliegen müssen Beamte Folge leisten. Heute führte es zur Ingewahrsamnahme. Die Stimmung blieb trotz allem zunächst ruhig. Erst als man realisierte, dass es tatsächlich nicht zum Spiel gehen würde, wurde die Stimmung angespannter und es flog auch eine Flasche. Auch dies ist unentschuldbar, rechtfertigt aber nicht den wahllosen Einsatz von Pfefferspray, teils aus nächster Nähe gezielt in die Augen. Dass dann Hilfeleistungen gezielt verhindert wurden, erfüllt den Straftatbestand der unterlassenen Hilfeleistung. Aber das ist man ja leider schon gewohnt. Die Situation beruhigte sich dann trotzdem relativ schnell wieder und es fingen die endlosen Diskussionen mit dem Einsatzleiter an, dass wir erst heimfahren würden, wenn wir unsere Freunde zurückbekommen, was kategorisch ausgeschlossen wurde. Nach fast drei Stunden merkten die Bullen wohl, dass wir von unserer Haltung nicht abrücken werden und zur Not den ganzen Tag da geblieben wären, also wurden unsere Freunde aus dem Gewahrsam entlassen und so konnte die Rückfahrt angetreten werden. Die erfolgte ohne Zwischenfälle.

Das Verhalten vieler Bullen war die ganze Zeit von einer Arroganz geprägt, die einen einfach nur Kotzen lässt. Der Ausspruch „Die Polizei-dein Freund und Helfer“ klingt wie Hohn und Spott in unseren Ohren. Die Bullen glauben sich alles erlauben zu dürfen und schrecken dabei auch nicht vor Grundgesetzverletzungen und Straftaten zurück. Das muss endlich ein Ende haben. Doch eines ist klar: Brechen werdet ihr uns niemals, denn Ultras sterben nie! A.C.A.B.!!!

Fanfotos Holstein Kiel




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