30.08.2017 - DFB

Bierhoff versteht Protest als Kritik an Nationalmannschaft


Oliver Bierhoff, Manager der deutschen Fußballnationalmannschaft, äußerte sich heute auf einer Pressekonferenz zu den seit Wochen andauernden bundesweiten Fanprotesten gegen den DFB. Bierhoff versteht die Anti-DFB-Proteste auch als Angriff auf die Nationalmannschaft.

„Wenn jemand den DFB angreift und 'Scheiß DFB' oder andere Begriffe macht, der greift eigentlich auch die Nationalmannschaft mit an, weil die Nationalmannschaft ist auch der DFB. Es ist einfach so, dass dieser Verband unglaublich viel Tolles macht, er hat aber natürlich auch Aufgaben, die nicht immer so angenehm sind, wie die Sportgerichtsbarkeit oder andere Dinge“, erklärte Bierhoff in einer heutigen Pressekonferenz.

Weiter fragte Bierhoff, wer eigentlich die Fans seien, die für die Proteste verantwortlich sind und nannte den Personenkreis, der sich an Rufen gegen den DFB beteiligte eine „kleine Gruppe“. Der Manager verkennt damit, dass sich in vielen Bundesligastadion ganze Tribünen und teilweise sogar weite Teile des Stadions an Gesängen gegen den DFB beteiligten. Wer den aktuellen Unmut in deutschen Stadien lediglich einer kleinen Gruppe zuschreibt, der lässt außer acht, wie breit der Protest gegen den DFB in den Stadien zuletzt geworden ist.

Bierhoff warnt zudem vor starken Fangruppen, die laut seinen eigenen Erfahrungen in Italien durch Gewalt letztlich für leere Stadien gesorgt hätten. Laut dieser Argumentation wären die Ultras am Zuschauerschund in Italien schuld. Eine tiefgreifende Analyse würde hier sicherlich viele weitere Punkte, wie die Einführung von Fankarten, Verbote von Fanmaterilien, Verbote von Auswärtsfahrten, Fanrepressionen sowie allgemeine Probleme des italienischen Fußballs erwähnen, die über Jahre zu einem Rückgang der Zuschauerzahlen in Italien geführt haben. Für Bierhoff scheinen hier nur die zu mächtigen Ultràgruppen die Schuld zu tragen.

Bierhoff betont zudem, dass die Nationalmannschaft dem DFB-Präsidenten Grindel den Rücken stärke, der laut Bierhoff versuche die Situation zu beruhigen. Allgemein setze sich die Nationalmannschaft gegen Gewalt und Diskriminierung ein. (Faszination Fankurve, 30.08.2017)

Ab 23:50 Min. erklärt Bierhoff seine Sicht auf die Fanproteste:​






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