04.08.2020 - 1. FC Nürnberg

„Bodenständig, nachhaltig, familiär & historienbewusst“


Nachdem der 1. FC Nürnberg in der Relegation gegen den FC Ingolstadt nur denkbar knapp den Abstieg in die 3. Liga verhindern konnte, meldete sich nun nochmal die Nordkurve Nürnberg zur aktuellen Situation beim Club zu Wort. Die aktiven Fans vom FCN fordern einen nachhaltigen, bodenständigen, familiären und historienbewussten Verein.

Im Anschluss an die vom Abstiegskampf geprägte Saison mit bitteren Niederlagen gegen Hamburg, Bielefeld oder Stuttgart fragen sich die Club-Fans, ob die Personen am Valznerweiher wirklich alles für den Verein gegeben haben. Für den neuen FCN-Trainer Michael Wiesinger, der die Mannschaft gemeinsam mit Marek Mintal erfolgreich durch die Relegation führte, finden die FCN-Fans lobende Worte, weil dieser eine kleines Feuer der Hoffnung entzündet habe.

Das Auftreten von Wiesinger und Mintal soll in den Augen der aktiven Fans zum Vorbild für alle Personen beim Club werden: „Bei allen Fragen, die sich nun nach Veränderungen in der kommenden Saison drehen, liegt die Antwort auf der Hand, wenn man sich Michael Wiesinger und Marek Mintal zum Vorbild nimmt. Wir haben gesehen, was diese beiden bewirkt haben! Nicht weil sie die Relegation gewonnen haben, sondern weil sie glaubhaft für ihren Verein eingetreten sind und mit ihren Emotionen viele Menschen angesteckt haben. Nun gilt es diesen Spirit zu erhalten und bei jeder Entscheidung über die Zukunft zu berücksichtigen, wenn wir wirklich etwas verändern wollen! Daher muss dieses Auftreten für alle Bereiche des Vereins sowie der Glubbfamilie gelten und vorgelebt werden! Denn wie soll unser Verein als etwas Besonderes wahrgenommen werden, wenn wir ihn nicht besonders machen? Wie soll die Bedeutung unseres Vereins einem Spieler bewusst werden, wenn wir sie ihm nicht näher bringen? Unser Club braucht Menschen, die für den Club – und nicht nur für das Business – brennen, die den 'ExtraMeter' gehen: vom Geschäftsführer bis zur Aushilfskraft, vom Jugendkicker zum ehemaligen Profi, vom Zeugwart zur Fanshop-Mitarbeiterin und natürlich vom Kapitän bis zum Ersatzspieler. Jede Person beim 1. FCN muss sich dessen hinterfragen! Denn klar ist: Unser Club muss sich neu aufstellen. Das gilt jedoch weniger für die Hülle, sondern viel mehr für seine Seele – nach Corona mehr denn je! Damit meinen wir zum Beispiel Fokussierung auf das NLZ, den obligatorischen Gang der Mannschaft in die Kurve, das Näherbringen von Stadt- und Vereinsgeschichte an neue Spieler und viele weitere kleine, aber fundamentale Bausteine, um ein starkes Miteinander zu erzeugen. Diese Punkte werden wir in einem gemeinsamen Gespräch weiter erörtern und vertiefen“, heißt es dazu in der auf Faszination-Nordkurve.de veröffentlichten Stellungnahme.

In dem Statement werden zudem Forderungen zur zukünftigen Ausrichtung des 1. FC Nürnberg aufgestellt: „Wir fordern einen nachhaltigen, bodenständigen, familiären und historienbewussten 1. FC Nürnberg! Wir wissen freilich, dass bei Veränderungen meistens Köpfe gefordert werden und mit Sicherheit würde auch der Mannschaft ein neues Gesicht gut stehen. Aber neue Gesichter bringen nicht zwangsläufig auch nachhaltige Veränderungen, sie sehen nur anders aus. Nachhaltige Veränderungen beginnen damit, wie wir unseren Verein leben, sie benötigen Zeit, aber vor allem Überzeugung! Wir sind davon überzeugt, dass gerade in der Zeit nach Corona eine hohe Identifikation mit dem Verein ein entscheidender Faktor sein kann. Wir alle haben in der dunkelsten Stunde gesehen, wie vielen Menschen dieser Verein immer noch so viel bedeutet. Die Reaktion der Glubbfamilie war kein Leugnen, kein Untertauchen, sondern ein unverwüstliches Bekenntnis! Diese Mentalität gilt es zu nutzen und auf alle zu übertragen! Gerade in der 2. Liga ist es nicht wichtig, ob man die besten 11 Einzelspieler im Kader stehen hat. Entscheidend ist die Einstellung der Spieler zueinander, zu ihrem Sport und zu ihrem Verein. Keine Saison hat dies deutlicher gezeigt als die vergangene – nicht nur in Nürnberg! Die Probleme liegen nicht in den Namen, sondern in der Seele! Die eigene Identität muss über kurzfristigem Erfolg stehen. Wenn der hier beschriebene Ansatz langfristig und konsequent verfolgt wird, wird er jedoch zwangsläufig auch sportlichen Erfolg begünstigen, denn nichts ist auf Dauer eine größere Motivation als Leidenschaft! Daher: Erfolgreicher Profifußball ja – aber zu unseren Bedingungen, weil unser Club etwas Besonderes ist und wir besonders bleiben wollen!“, so die Stellungnahme weiter. (Faszination Fankurve, 04.08.2020)

Fanfotos 1. FC Nürnberg




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