Die Südtribüne Dortmund rief im Rahmen der Kein Zwanni Kampagne zum Boykott des heutigen Auswärtsspiels bei der TSG Hoffenheim auf, weil die billigste Sitzplatzkarte im Gästebereich 55 Euro kostet. 800 Tickets für den Gästebereich gingen zurück an den Verein im Kraichgau.
Damit ist der Gästeblock in Sinsheim erstmals bei einem Gastspiel von Borussia Dortmund nicht ausverkauft. An dem Protest beteiligen sich nicht nur die verschiedenen Ultràgruppen, sondern weite Teile der aktiven Fanszene und Personen darüberhinaus.
„Auch aus dem Feedback der Fanclubs konnten wir schließen, dass ein Boykott des Spieles alternativlos ist. Kauft keine Karten für unser Spiel in Hoffenheim und zeigt den Sinsheimern, wohin sie sich Ticketpreise stecken können! Ja, wir alle wollen unsere Borussia unterstützen und ja, die Mannschaft braucht uns. Aber das wird auch in fünf oder zehn Jahren nicht anders sein. Wer dann noch unseren BVB supporten möchte, muss jetzt dafür kämpfen, dass sich derartig abartige Preise nicht als „marktüblich“ etablieren können. Wenn wir nicht kurzfristig Flagge zeigen, werden wir das langfristig nie wieder tun können“, hieß es im Aufruf von Kein Zwanni.
Stattdessen wird die BVB-Fanszene das Heimspiel der Amateure im Stadio Rote Erde gegen Borussia Mönchengladbach II (Faszination Fankurve berichtete).
Die TSG Hoffenheim wird zukünftig auf die Erhebung sogenannter Topspielzuschläge verzichten. Der Boykott der BVB-Fans war somit erfolgreich. Die Mehreinnahmen spendet die TSG heute an das BVB-Lernzentrum. „Wir freuen uns im Sinne unserer Fans sehr, dass die TSG Hoffenheim für die Zukunft ‚vernünftige Preise‘ zugesichert hat und danken Dietmar Hopp für seine persönliche Einflussnahme“, sagte Hans-Joachim Watzke dazu auf der BVB-Homepage. (Faszination Fankurve, 22.09.2015)
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